• 16.06.2007

    Rund 1000 Fans haben am Freitag im mährischen Vsetin gegen den Lizenzentzug ihres einheimischen Eishockeyclubs Vsetinska hokejova a. s. protestiert. Wegen Verstößen gegen die Lizenzauflagen in der abgelaufenen Saison 2006/07 war der sechsfache Landesmeister vor kurzem durch die Ligenleitung (APK) vom Spielbetrieb der Extraliga in der nächsten Saison ausgeschlossen wurden. Die Verstöße lägen im finanziellen Bereich, wo der Verein unter anderem bei der Zahlung von einzelnen Spielergehältern noch größere Verbindlichkeiten habe, hieß es. Die Verantwortlichen des HC Vsetin beteuern das Gegenteil und stellen den Ausschluss als Komplott der Ligenleitung und der böhmischen Vereine dar, da man die kommende Saison wieder mit 14 anstatt 15 Mannschaften absolvieren möchte. Die Leitung des HC Vsetin hat daher gegen diese Entscheidung Einspruch beim Schiedsgericht des Tschechischen Eishockeyverbandes (CSLH) eingelegt.

    Autor: Lothar Martin
  • 16.06.2007

    Das internationale Opernfestival "Smetanova Litomysl", das dieser Tage zum 49. Male veranstaltet wird, ist am Freitagabend im Beisein des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus mit einem Konzert der Sopranistin Eva Urbanova eröffnet worden. Während ihres dreistündigen Konzerts sang die Interpretin, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum begeht, vor allem Arien und Szenen aus tschechischen und italienischen Opern. Nach ihrer Gala wurde sie mit Beifallstürmen und Standing Ovations eines großen Publikums gefeiert. Das Festival in der ostböhmischen Kleinstadt dauert noch bis zum 1. Juli an.

    Autor: Lothar Martin
  • 16.06.2007

    Mit der Jazzoper Porgy and Bess von George Gershwin ging heute im Prager Waldsteingarten das internationalen Festival "Neun Tore" feierlich zu Ende. George Gershwin war ein amerikanischer Komponist jüdischer Herkunft, der unzählige Melodien der klassischen Musik und Popmusic komponierte. Gerade seinem Andenken war das Festival gewidmet, das in diesem Jahr zum achten Male stattfand. Auf diesem Festival der tschechischen, deutschen und jüdischen Kultur wurden außerdem Theatervorstellungen, Literaturabende und Fotoausstellungen geboten. Das achte Festival "Neun Tore" erfreute sich eines großen Zuspruchs und wurde mit einem neuen Besucherrekord beendet.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.06.2007

    Die tschechische Regierung wird beim bevorstehenden EU-Gipfel die Position vertreten, dass Kompetenzen der Nationalstaaten nicht nur an die EU-Zentrale in Brüssel abgetreten, sondern auch in die andere Richtung weitergegeben werden. Nach Meinung des Kabinetts sollte ein genau definierter Mechanismus für die Übertragung von Kompetenzen aus der Europäischen Union zurück in die Mitgliedsstaaten gefunden werden. Ein solcher Mechanismus sei aber noch nicht in den EU-Dokumenten verankert, so die Beanstandung aus Prag. Auf diese Position haben sich heute die Parteichefs der drei Koalitionsparteien in Prag geeinigt. Bereits für dieses Wochenende hat die EU-Ratspräsidentin und deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel unter anderem Premierminister Mirek Topolanek zu letzten Sondierungsgesprächen über die möglichen Änderungen der EU-Verträge nach Brüssel eingeladen. Am kommenden Donnerstag und Freitag steht dann der EU-Gipfel an, bei dem die 27 EU-Staaten versuchen müssen, die Verfassungskrise zu beenden. "Sollte dabei kein Kompromiss möglich sein, gerät die Europäische Union in eine Krise, wie sie bisher keine erlebt hat", schreibt dazu am Freitag die dpa.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.06.2007

    Zu gegenseitigem Respekt und zur Abkühlung der Emotionen im Streit um das südböhmische Atomkraftwerk Temelin hat am Freitag die österreichische Außenministerin Ursula Plassnik aufgerufen. Über das umstrittene AKW, das die österreichisch-tschechischen Beziehungen belastet, sprach Plassnik heute mit dem tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg am Rande eines Symposiums in Znojmo / Znaim. Plassnik verurteilte die Blockaden der österreichisch-tschechischen Grenze durch österreichische Atomkraftgegner. Sie sagte wörtlich, wer Grenzen blockiere, rolle sich zusammen wie ein Igel und es sei nicht verwunderlich, dass der Nachbar dann nur die Stacheln sehe. Plassnik sagte weiter, dass es beim AKW Temelin um die Sicherheit von Österreichern und Tschechen gehe. Wien fordere daher die Einhaltung der vereinbarten Sicherheitsvereinbarungen, hieß es.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.06.2007

    Die Affäre um Vizepremier und Christdemokratenchef Jiri Cunek, gegen den wegen Korruptionsverdachts ermittelt wird, wird für die Mitte-Rechts-Koalition in Prag immer mehr zu einer ernsten Belastungsprobe. Heute setzte die linke Opposition im Parlament für kommenden Mittwoch eine Vertrauensabstimmung gegen das Bündnis durch, das nur mit den Stimmen von zwei Überläufern regiert. Dementsprechend wird ein knapper Ausgang erwartet. Die Regierungskoalition hatte am Morgen zunächst verhindern können, dass der "Fall Cunek" in die Tagesordnung der heutigen Sitzung aufgenommen wird. Doch der gebilligte Auftritt von Cunek vor den Abgeordneten habe sich als Fehler erwiesen, sagte Regierungschef Topolanek. Der Senat hat dem unter Korruptionsverdacht stehenden Regierungspolitiker bereits die parlamentarische Immunität entzogen. Außenminister Karel Schwarzenberg wiederum sagte, dass er wegen der Affäre seinen Rücktritt erwäge.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.06.2007

    Der tschechische Oppositionsführer, Sozialdemokratenchef Jiri Paroubek, ist der Meinung, dass die Prager Koalitionsregierung binnen eines Vierteljahres gestürzt werden wird. "Falls die Regierung nicht kommende Woche bei der Vertrauensabstimmung zu Fall kommt, dann fällt sie in zwei oder drei Monaten bei einer anderen Streitfrage", sagte Paroubek heute gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. In diesem Fall könnten vorgezogene Neuwahlen entweder im Juni kommenden Jahres oder noch besser im Herbst dieses Jahres stattfinden, ergänzte Paroubek.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.06.2007

    Nach dem Widerstand vieler tschechischer Kommunen gegen das geplante US-Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa will die Regierung in Prag den möglichen Standort einer US-Radaranlage neu überdenken. Ein bisher ins Auge gefasster Truppenübungsplatz in Mittelböhmen sei den USA auch wegen mehrerer negativer Abstimmungen der örtlichen Bevölkerung noch nicht offiziell angeboten worden, wurde heute aus dem Umfeld von Ministerpräsident Mirek Topolanek verlautbart. Tschechien wolle den USA im Juli seine Bedingungen für die Stationierung eines US-Radars mitteilen, hieß es. Die bereits begonnenen Verhandlungen sollen im August fortgeführt werden.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.06.2007

    Im Streit um ein mögliches US-Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa hat sich Staatspräsident Vaclav Klaus für eine Volksabstimmung in Tschechien ausgesprochen. Der tschechische Wahlkampf hätte sich im vergangenen Jahr gut zur Diskussion über eine geplante US-Radaranlage in Böhmen geeignet, wurde Klaus am Donnerstag von der Tageszeitung "Pravo" zitiert. Da das Thema dort aber keine Rolle gespielt habe, wäre ein Referendum nun durchaus ein gangbarer Weg. Umfragen zufolge lehnen zwei Drittel der Tschechen den Bau des US-Radars ab. Das Abgeordnetenhaus hatte am Mittwoch einen Gesetzentwurf für ein Referendum in erster Lesung gebilligt.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.06.2007

    Die tschechische Regierungskoalition hat Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova vor dem Vorsingen eines umstrittenen Liedes im Parlament bewahrt. Die leidenschaftliche Musikerin hatte vergangene Woche US-Präsident George W. Bush eine CD mit einer selbst gesungenen Hymne auf eine mögliche US-Radarstation in Böhmen überreicht. Darin singt die Christdemokratin unter anderem: "Guten Tag, Fahne mit Sternen und Streifen, guten Tag, Radar, sei willkommen". Die linke Opposition hatte daraufhin gefordert, dass die 55-Jährige im Parlament ihre Motive offen legt und das Lied vorsingt. Dies wies die Regierungskoalition gestern jedoch mit seiner Mehrheit im Abgeordnetenhaus zurück.

    Autor: Lothar Martin

Pages