• 15.05.2006

    Die überwiegende Mehrheit der Vorteile, die eine EU-Mitgliedschaft mit sich bringe, habe die Tschechische Republik schon vor ihrem Beitritt am 1. Mai 2004 "ausgeschöpft". Seit dem Beitritt überwiegen die Kosten gegenüber den Effekten, sagte der tschechische Präsident Vaclav Klaus am Montag auf einer Versammlung der tschechischen Gelehrtengesellschaft in Prag. Die Aktivitäten der Menschen werden durch jede Menge an Barrieren, Papieren, Stempeln und eine übermäßige Legislative erschwert, urteilte das Staatsoberhaupt. Das sei darauf zurückzuführen, dass der ursprünglich liberalen Etappe bei der Integrierung in Europa nun die zentralistische Etappe gefolgt sei, meinte Klaus.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Immer mehr deutsche Facharbeiter interessieren sich nach Angaben Prager Medien für Arbeitsplätze in Tschechien. "Wir haben bereits 50 Ingenieure aus Westeuropa vermittelt", wird zum Beispiel Manager Jiri Sova von der Personalagentur Grafton in der Montagausgabe der Tageszeitung "Hospodarske noviny" zitiert. Neben Deutschen seien aber auch Italiener und Briten darunter gewesen. Ein Mitarbeiter der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer in Prag bestätigte der dpa auf Anfrage ein "gestiegenes Interesse" deutscher Arbeitskräfte. "Von einem Massenphänomen kann man aber nicht sprechen", sagte der Sprecher. Bisher seien westeuropäische Experten meist mit ausländischen Investoren ins Land gekommen, sagte Ales Jirec von der Unternehmensberatung Hay Group der Zeitung. Jetzt würden sich aber zunehmend auch deutsche Spezialisten über Arbeitsplätze bei tschechischen Firmen informieren. Dort könnten Ausländer in hohen Posten durchaus ein "attraktives Gehalt" bekommen. Zudem seien die Lebenshaltungskosten in Tschechien niedrig. Ein Mitarbeiter der Deutschen Schule in Prag sagte, man spüre in jüngster Zeit durchaus einen Zugang von Schülern, deren Eltern wegen einer Arbeitsstelle nach Tschechien gekommen seien.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Das tschechische Ministerium für Regionalentwicklung hat eine im Dezember 2005 erteilte Schlussgenehmigung für das umstrittene Atomkraftwerk Temelin am Montag wegen Formfehlern zur erneuten Behandlung an die lokalen Behörden zurückverwiesen. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Bezirksamt der südböhmischen Stadt Ceske Budejovice/Budweis die Formfehler beseitigen und dem ersten Block des AKW in Südböhmen erneut die Betriebserlaubnis erteilen wird. Das Ministerium entschied zudem, dass dabei Einwände von Bürgerinitiativen nicht berücksichtigt werden müssen. Temelin-Gegner zeigten sich von der Entscheidung enttäuscht. Mehr als 80 Störungen in den vergangenen fünf Jahren hätten gezeigt, dass der Reaktor im grenznahen Bereich zu Niederbayern und Oberösterreich nicht sicher sei, sagte ein Mitarbeiter der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Prag. Das Budweiser Bezirksamt hatte dem staatlichen Temelin-Betreiber CEZ im Dezember 2005 den kommerziellen Betrieb des ersten Blocks erlaubt. Gegen diese Entscheidung hatten drei Bürgerinitiativen Widerspruch eingelegt.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Die Benzinpreise in Tschechien sind zum ersten Mal seit den letzten zehn Wochen wieder leicht gefallen. Der Liter Super Bleifrei (Natural 95) kostet derzeit durchschnittlich 31,09 Kronen pro Liter. Das sind um fünf Heller weniger als am Montag vergangener Woche. Bei Diesel (Nafta) ist der durchschnittliche Literpreis um 10 Heller gesunken, er liegt jetzt bei 30,09 Kronen. Dem gegenwärtigen Kurs der Tschechischen Krone zufolge bedeutet das, dass man für Benzin und Diesel je Liter in Tschechien weiterhin zwischen 1,05 und 1,10 Euro bezahlen muss.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Die tschechische Währung hat am Montag nach anfänglichen Kursverlusten wieder zugelegt und wurde nach 17.00 Uhr mit einem Wechselkurs von 28,33 Kronen je Euro gehandelt. Auch gegenüber der US-Währung festigte sich ihr Kurs, der zu Geschäftsschluss mit 22,07 Kronen je US-Dollar notiert wurde. Das geht aus Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Zwei Tote, einen Schwer- und sieben Leichtverletzte hat am Montagnachmittag ein schwerer Verkehrsunfall auf der südböhmischen Fernstraße zwischen Plana nad Luznici und Sobeslav gefordert. Unfallverursacher war der 25-jährige Fahrer eines Lkw-Lastzugs, der in eine haltende Kolonne von acht Pkw fuhr, die vor einer auf Rot stehenden Baustellenampel wartete. Der Lkw-Fahrer sei unaufmerksam gewesen und habe auch nicht den erforderlichen Sicherheitsabstand eingehalten, sagte ein Polizeisprecher zur vermutlichen Unfallursache.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Fünf Profis aus der Fußball-Bundesliga stehen im WM-Aufgebot der tschechischen Nationalmannschaft. Tomas Rosicky und Jan Koller von Borussia Dortmund, David Jarolim vom Hamburger SV, Jan Polak vom 1. FC Nürnberg und Jiri Stajner von Hannover 96 schafften den Sprung in den von Trainer Karel Brückner zusammengestellten Kader. "Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft bei der WM ihren spielerischen Höhepunkt erreichen kann", sagte Brückner am Montag bei der Vorstellung seines Teams. Zur Erleichterung des Fußball-Lehrers meldeten sich die lange verletzten Sorgenkinder Koller, Vladimir Smicer (Girondins Bordeaux), Vratislav Lokvenc (RB Salzburg), Zdenek Grygera, Tomas Galasek (beide Ajax Amsterdam), Petr Cech (FC Chelsea) und Milan Baros (Aston Villa) rechtzeitig vor der Abfahrt in das Trainingslager am 20. Mai nach Seefeld (Österreich) weitgehend beschwerdefrei zurück. Vor allem aber die Genesung von Koller, der nach überstandenem Kreuzbandriss in seinem letzten Spiel für Borussia Dortmund am Samstag beim deutschen Meister Bayern München (3:3) als zweifacher Torschütze überzeugte, macht den Tschechen Mut. "Jan ist für unser Angriffsspiel von großer Bedeutung. Mit ihm verbessern sich unsere WM-Chancen", sagte Vereinskollege Rosicky. Einziger Feldspieler im Team des Weltranglisten-Zweiten, der sein Geld nicht im Ausland verdient, ist Rekord-Nationalspieler Karel Poborsky vom Zweitligisten SK Ceske Budejovice. Der einzige Vertreter der höchsten einheimischen Liga ist Torwart Jaromir Blazek vom AC Sparta Prag. Brückner trat bei der Vorstellung seines Kaders Gerüchten von einem angeblich bevorstehenden Rücktritt als Nationalcoach entgegen: "Irgendwo habe ich gelesen, dass ich gesagt habe, ich höre nach der WM auf. Das kann sein. Aber ich habe nicht gesagt, nach welcher WM. Nach dieser WM sicher nicht." Auch Verbandssprecher Vlastimil Kostal stellte eine Fortsetzung der 2002 begonnenen Arbeit mit Brückner in Aussicht: "Wir wünschen uns, dass Brückner nach der WM weitermacht."

    Das tschechische WM-Aufgebot:

    Torhüter: Jaromir Blazek (Sparta Prag), Petr Cech (FC Chelsea), Antonin Kinsky (Saturn Ramenskoje)

    Abwehr: Zdenek Grygera (Ajax Amsterdam), Marek Jankulovski (AC Mailand), Martin Jiranek (Spartak Moskau), Radoslav Kovac (Spartak Moskau), Pavel Mares (Zenit St. Petersburg), David Rozehnal (Paris St. Germain), Tomas Ujfalusi (AC Florenz)

    Mittelfeld: Tomas Galasek (Ajax Amsterdam), David Jarolim (Hamburger SV), Pavel Nedved (Juventus Turin), Jaroslav Plasil (AS Monaco), Karel Poborsky (Ceske Budweis), Jan Polak (1. FC Nürnberg), Tomas Rosicky (Borussia Dortmund), Vladimir Smicer (Girondins Bordeaux)

    Angriff: Milan Baros (Aston Villa), Marek Heinz (Galatasaray Istanbul), Jan Koller (Borussia Dortmund), Vratislav Lokvenc (RB Salzburg), Jiri Stajner (Hannover 96)

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Die tschechische U-17-Nationalmannschaft hat bei der Fußball-Europameisterschaft ihrer Altersklasse die Silbermedaille gewonnen. Im Finale unterlag das tschechische Team am Sonntag in Luxemburg den russischen Kickern mit 3:5 nach Elfmeterschießen. Nach Ablauf der regulären Spielzeit hatte es 1:1, nach Beendigung der Verlängerung 2:2 gestanden.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in Riga bisher noch kein Spiel verloren. Auch am Sonntag war das tschechische Team erfolgreich: Im Spiel der Zwischenrundengruppe E besiegte es die kanadische Mannschaft mit 6:4 und hat sich damit bereits für das Viertelfinale qualifiziert.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.05.2006

    Der nach einer einstweiligen Verfügung startberechtigte deutsche Radprofi Danilo Hondo hat am Montag auch die 3. Etappe der Friedensfahrt gewonnen. Nach den 167 Kilometern von Beroun nach Karlovy Vary/Karlsbad setzte sich der in der Schweiz lebende Cottbuser wie am Vortag im Massensprint gegen Sebastian Siedler (Leipzig) durch. Dritter wurde der Italiener Gabriele Balducci. Damit bleibt Hondo auch im Besitz des Gelben Trikots. Am Sonntag hatte Hondo in Ceske Budejovice/Budweis den ersten Sieg nach seiner Doping-Sperre gefeiert.

    Autor: Lothar Martin

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