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15.09.2006
Mit den Problemen in den Beziehungen zwischen dem Tschechischen Staat und der größten Stahlgesellschaft im Lande, Mittal Steel Ostrava, soll sich demnächst eine Arbeitsgruppe befassen. Dies teilte Premier Mirek Topolanek vor Journalisten bei seinem Besuch in dem nordmährischen Unternehmen mit. Es handle sich um lange Zeit ungelöste Probleme auf beiden Seiten, die gemeinsam gelöst werden müssten, sagte Topolanek. Im zufolge wird unverzüglich ein Expertenteam eingesetzt.
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15.09.2006
Der sozialdemokratische Parteichef und Ex-Premier Jiri Paroubek räumt ein, dass sich die Einführung des Euro in der Tschechischen Republik um ein bis zwei Jahre verspäten könnte. Seine Regierung hat bis zum letzten Moment die Möglichkeit einer Verschiebung des Termins nach dem Jahr 2010 abgelehnt. Am Freitag sagte Paroubek vor Journalisten, er könne sich nicht vorstellen, dass wegen der Euro-Einführung Sozialausgaben, wie sie vor der diesjährigen Parlamentswahl im Abgeordnetenhaus gebilligt wurden, gestrichen werden müssten.
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15.09.2006
Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Freitag die Vorlage einer Gesetzesnovelle zur Verbrauchssteuer in die zweite Lesung geschickt. Der Entwurf rechnet mit einer Erhöhung der Tabaksteuer, die eine wesentliche Preissteigerung bei Zigaretten bedeuten würde. Es gilt aber nicht als sicher, ob die Gesetzesnovelle von den Abgeordneten vollständig oder überhaupt gebilligt wird. Bereits die Debatte bei der ersten Lesung deutete an, dass viele Änderungsvorschläge zu erwarten sind, die die Endfassung der Novelle wesentlich beeinflussen könnten. Die abschließende Abstimmung ist voraussichtlich im Oktober.
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15.09.2006
Die Sozialdemokraten (CSSD) wollen Premier und ODS-Parteichef Mirek Topolanek auffordern, die Frage der Finanzierung seiner Prager Wohnung im Abgeordnetenhaus zu klären und gleichzeitig auch das Einkommen seiner Ehefrau zu veröffentlichen. Dies soll eine der ersten Interpelationen der CSSD an die neue Regierung sein. Dies sagte CSSD-Fraktionschef Michal Hasek am Freitag. Topolanek wies Anfang der Woche jegliche gesetzeswidrige Handlung seinerseits strikt zurück.
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15.09.2006
Der neue tschechische Gesundheitsminister Tomas Julinek (ODS) hat einen umfassenden Plan zur Reformierung des tschechischen Gesundheitswesens vorgelegt. Vor allem wolle er die Rolle des Patienten deutlich stärken, sagte Julinek am Donnerstag vor Journalisten. In diesem Zusammenhang rechnet der neue Minister unter anderem mit der Einführung von Patientenkonten, Bonuspunkten für gesunden Lebensstil und einem jährlichen Limit für die Zuzahlung der Patienten bei Medikamenten. Der Reformplan ist auf mindestens eine Legislaturperiode angelegt. Bislang ist allerdings noch äußerst ungewiss, ob das neue ODS-Minderheitskabinett von Mirek Topolanek im Oktober die Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus überstehen wird.
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15.09.2006
In einer "Kampagne gegen die Armut" rufen in diesen Tagen 30 Nichtregierungsorganisationen in ganz Tschechien zur Solidarität mit den Bewohnern der so genannten "Dritten Welt" auf und fordern eine effektivere Hilfe für die ärmsten Länder. Nach Meinung der Veranstalter von der humanitären Organisation "Mensch in Not" ist der Bereich der Entwicklungshilfe in Tschechien auf zu viele Ministerien verteilt und wird dadurch zu unprofessionell behandelt. "Mensch in Not" und weitere Organisationen fordern daher die Entstehung einer zentralen Agentur für Entwicklungshilfe und eine gesetzliche Regelung. Die Tschechische Republik gibt durchschnittlich 0,11 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe aus und liegt damit an der Spitze der neuen EU-Länder. In den westlichen EU-Staaten ist diese Summe dreimal so hoch.
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15.09.2006
Die Tschechische Republik verliert zunehmend einen ihrer Vorteile, der bisher viele ausländische Investoren anlockte. Wie dem jüngsten Bericht des Europäischen Statistischen Amtes Eurostat zu entnehmen ist, zeichnet sich Tschechien durch ein hohes Tempo bei der Teuerung der Arbeitskräfte aus. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres sind in Tschechien die Löhne und Lohnnebenkosten im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um mehr als ein Zehntel gestiegen. Etwas schneller war das Einkommenswachstums nur in den drei baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland. Das Wachstumstempo der tschechischen Löhne zeichnet sich auch durch eine kontinuierliche steigende Tendenz aus.
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15.09.2006
Vertreter von fünf Roma-Organisationen haben am Donnerstag einem Richter des Pilsener Kreisgerichts Befangenheit vorgeworfen. Der Richter hatte einen Soldaten, der einen 20jährigen Roma zusammengeschlagen hatte, nur zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt, obwohl dem Angeklagten zunächst zwölf Jahre Haft gedroht hatten. Das Urteil sei ein Beweis für die Befangenheit der Richter gegenüber den Roma, sagte am Donnerstag Vaclav Miko, Sprecher der Roma-Organisationen und Sohn des angegriffenen Mannes. Man habe daher die Roma zur massenhaften Emigration aufgerufen. Der Vorsitzende des Pilsener Kreisgerichts beteuerte hingegen die Unparteilichkeit des Richters.
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14.09.2006
Der neue tschechische Premierminister Mirek Topolanek und sein slowakischer Amtskollege Robert Fico haben am Donnerstag in Bratislava eine Verschiebung des Schengen-Beitritts ihrer Länder entschieden abgelehnt. Beide übten heftige Kritik an einer Ankündigung der EU-Kommission, das bisher geplante Datum Oktober 2007 für die Erweiterung des so genannten Schengen-Raumes könne nicht eingehalten werden. Dies sei für Tschechien und die Slowakei "inakzeptabel", sagten beide Politiker. Fico erinnerte daran, dass ursprünglich sogar der Frühling 2007 als möglicher Termin ins Auge gefasst worden war. Topolanek betonte, das Problem liege nicht auf tschechischer oder slowakischer Seite.
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14.09.2006
Der tschechische Premierminister Mirek Topolanek hält die Einführung des Euro in Tschechien im Jahre 2010 für unrealistisch. Dies sagte Topolanek heute in Bratislava nach Verhandlungen mit seinem slowakischen Amtskollegen Robert Fico. Das Jahr 2010 war vom vorherigen Kabinett des Sozialdemokraten Jiri Paroubek als Termin für die Euro-Einführung genannt worden. Topolanek sagte, die Tschechische Republik müsse zunächst noch einige Reformen auf der Ausgabenseite des Haushalts durchführen. Die Europäische Union wollte die mögliche Verzögerung zunächst nicht kommentieren. Laut einem Sprecher der EU-Kommission werde man sich frühestens ab November mit dem so genannten Konvergenzprogramm beschäftigen, das die Euro-Anwärter jedes Jahr vorlegen müssen.
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