• 05.04.2006

    Der tschechische Energieproduzent CEZ will für Haushalte, die vom Hochwasser überschwemmt wurden, zwei Monate lang die Stromgebühren senken. Um die Räumlichkeiten trockenzulegen, wird der Energieverbrauch der Betroffenen stark ansteigen. 350 Kronen, also über 10 Euro, weniger als den Großhandelspreis sollen die Hochwasseropfer in Böhmen und Mähren pro Megawattstunde bezahlen, das macht insgesamt voraussichtlich etwa 800 Kronen weniger pro Monat. Diese sollten die zusätzlichen Kosten, die in den ersten Wochen nach der Flut entstehen werden, decken, sagte Generaldirektor Martin Roman.

  • 05.04.2006

    Wegen der landesweiten Überschwemmungen liegen den tschechischen Versicherungen bereits jetzt Schadensmeldungen von Privathaushalten und Betrieben in Höhe von mehreren hundert Millionen Kronen vor. Allein bei der größten Versicherungsanstalt, der Ceska pojistovna, wurden fast 4000 Versicherungsfälle gemeldet. Der genaue Umfang der Schäden wird erst mit dem Abfließen des Wassers in den nächsten Tagen beziffert werden können.

  • 04.04.2006

    Der tschechische Umweltminister Libor Ambrozek musste am Dienstag eine erst vor zwei Wochen erlassene Verordnung gegen illegale Müll-Transporte wegen schwerer Formfehler für ungültig erklären. Das Papier hatte verfügt, dass künftig alle Müll-Transporte eine Genehmigung benötigen. Seitdem sei man "von den banalsten Anträgen überschwemmt" worden, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Zudem habe die EU mitgeteilt, dass die Verordnung wohl gegen Brüsseler Recht verstoße. Statt mit einer Verordnung wolle man nun mit verstärkten Grenzkontrollen die Transporte stoppen, hieß es.

    Trotz schärferer Strafandrohungen reißt unterdessen der illegale Müllexport aus Deutschland nicht ab. Allein an westböhmischen Grenzübergängen mussten die Behörden im März mehr als 40 Lastwagen mit Abfall nach Bayern oder Sachsen zurückschicken. In den vergangenen Monaten waren insgesamt 20.000 Tonnen Abfall aus Deutschland rechtswidrig in böhmischen Kommunen deponiert worden. In die Machenschaften sind oft tschechische Mittelsmänner verwickelt.

  • 04.04.2006

    Die Pegelstände der meisten tschechischen Flüsse beginnen allmählich zu sinken. Für die unteren Flussläufe wird der Scheitelpunkt im Laufe des Mittwoch erwartet. Auch im Gebiet von Usti nad Labem / Aussig im Norden Böhmens beruhigt sich die Lage, der Wasserstand der Elbe ist leicht gefallen. Etwa 1500 Menschen in den evakuierten Gebieten können dort vorerst aber nicht in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. In Südmähren, wo die Lage zuletzt ähnlich dramatisch war, geht der Pegel der Thaya langsam zurück, weiter angestiegen ist demgegenüber die March. Deutlich kühleres Wetter könnte in den nächsten Tagen die Hochwasserlage weiter entspannen.

  • 04.04.2006

    Der Mittelböhmische Kreis beginnt am Mittwoch mit der Auszahlung von Beihilfen für die Opfer der jüngsten Überschwemmungen. Das teilte nach einer Sitzung des Krisenstabes am Dienstag der Chef der Bezirksregierung Petr Bendl mit. Wegen Hochwasser mussten in dem Kreis fast 800 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Die meisten konnten bislang noch nicht zurückkehren. Die Beihilfen sind für die notwendigsten Reparaturen gedacht.

  • 04.04.2006

    Die Europäische Kommission hat am Dienstag gegen Tschechien ein Verfahren wegen der fehlerhaften Umsetzung der europäischen Richtlinien über die Öffnung des Strom- und Gasmarktes in die Wege geleitet. Die Liberalisierung ist zum 1. Januar kommenden Jahres geplant. Die gleichen Maßnahmen wurden noch gegen 16 weitere EU-Staaten eingeleitet. Vertagt wurde demgegenüber die Eröffnung eines Verfahrens gegen Tschechien und drei weitere EU-Staaten wegen der Besteuerung von Kinderwindeln. Der Fall soll auf einer der nächsten Sitzungen der Kommission beraten werden.

  • 04.04.2006

    Der mazedonische Premierminister Vlado Buckovski ist am Dienstag zu einem Besuch in Prag eingetroffen. Zunächst empfing Premierminister Jiri Paroubek seinen mazedonischen Amtskollegen; am Mittwoch steht ein Treffen mit Präsident Vaclav Klaus auf dem Programm. Themen der Gespräche sind vor allem die Bemühungen Mazedoniens um eine Aufnahme in die EU sowie eine Vertiefung der wirtschaftlichen Kontakte. Tschechien unterstützt eine Integration Mazedoniens in die euroatlantischen Strukturen als Garantie für Stabilität auf dem südlichen Balkan.

  • 04.04.2006

    Der tschechische Rundfunkrat hat am Dienstag die ersten sechs Lizenzen für digitales Fernsehen in Tschechien ausgegeben. Die Genehmigungen gingen unter anderem an den Nachrichtenkanal Z1, den Sender TV Pohoda und die Gesellschaft RTA mit regionalen Projekten. Insgesamt waren rund 40 Anträge eingereicht worden. Erfolglos blieben unter anderem auch die Projekte der Privatsender TV Nova und Prima, die als landesweite Sender genauso wie das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen aber einen Sendeplatz gesetzlich garantiert haben. Das digitale Fernsehen soll in Tschechien bis 2012 die Analogausstrahlung ersetzen.

  • 04.04.2006

    Die Außenhandelsbilanz der Tschechischen Republik schloss im Februar mit einem Plus von etwas mehr als sieben Milliarden Kronen, das entspricht ungefähr 250 Millionen Euro. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres bedeutet dies einen leichten Anstieg des Überschusses. Der Umfang des Außenhandels ist im Jahresvergleich um rund 12 Prozent gewachsen. Motoren des Auslandsgeschäftes waren einmal mehr Maschinenbau und Verkehrstechnik. Die aktuellen Zahlen gab am Dienstag das Tschechische Statistische Amt (CSU) bekannt. Der Außenhandel gilt seit geraumer Zeit als einer der stabilsten Faktoren in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.

  • 04.04.2006

    Die tschechische Justiz ist ihrem Ziel, von den Bahamas eine Auslieferung des Unternehmers Viktor Kozeny nach Tschechien zu erreichen, einen Schritt näher gekommen. Die Justizbehörden der Bahamas werden den tschechischen Auslieferungsantrag früher behandeln als einen ähnlichen Antrag der USA. Das Gesuch aus Tschechien sei früher zugestellt worden, so die Begründung. Kozeny wird in Tschechien der Veruntreuung von 13,6 Milliarden Kronen beschuldigt, das sind mehr als 475 Millionen Euro. In den USA werden Kozeny Korruption und Geldwäsche bei der Privatisierung der Erdölindustrie in Aserbaidschan vorgeworfen.

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