• 03.12.2005

    Nahe der mährischen Stadt Slavkov / Austerlitz erlebten am Samstag kurz nach Mittag die Gedenkfeiern zum 200. Jahrestag der "Dreikaiserschlacht" mit einer aufwendigen Nachstellung der damaligen Kampfhandlungen ihren Höhepunkt. Für Radio Prag berichtet Martina Schneibergova vom Ort des Geschehens:

    "Die Schlacht bei Austerlitz ist mit dem gleichen Resultat ausgegangen wie vor 200 Jahren. Das heißt, die französischen Truppen haben die österreichisch-russischen Truppen klar besiegt. Diesmal aber reichten Napoleon nur rund 90 Minuten dafür, um den Feind zu bezwingen. Vielleicht lag das auch daran, weil bei der Nachinszenierung auch Russen in den französischen Uniformen gekämpft haben. Die klimatischen Bedingungen aber waren recht hart. Gekämpft wurde im Schnee, und im Schnee mussten auch die Tausenden von Zuschauern stehen. Es schien, dass die Mehrheit des Publikums Anhänger der Napoleonischen Truppen war, und daher waren die meisten auch recht zufrieden mit dem neuerlichen Ausgang der Schlacht."

    Bei Austerlitz hatte Napoleon am 2. Dezember 1805 die Russen unter Zar Alexander I. und die Österreicher unter Franz II. geschlagen. In der bis dahin größten Schlacht der Geschichte fielen rund 15 000 Mann. Auf dem damaligen Schlachtfeld steht heute ein 26 Meter hohes "Friedensdenkmal", in dessen Gruft die Gebeine von Soldaten ruhen.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.12.2005

    Der tschechische Justizminister Pavel Nemec bleibt Parteivorsitzender der Freiheitsunion-Demokratische Union (US-DEU). Auf dem Parteitag der kleinsten Regierungspartei am Samstag in Prag setzte er sich bei der Wahl des Vorsitzenden in einer Kampfabstimmung mit 102 Stimmen zu 53 Stimmen gegen seinen einzigen Gegenkandidaten Svatopluk Karasek durch. Damit gehen die Freiheitsdemokraten mit ihrem alten und neuen Parteichef in den bevorstehenden Wahlkampf zum Prager Abgeordnetenhaus. Trotz der schwierigen Situation, in der sich die Freiheitsdemokraten den Umfragewerten nach derzeit befinden, sei er optimistisch, dass die Partei bei den Wahlen im Juni 2006 abermals die Fünf-Prozent-Hürde überspringen und in das tschechische Parlament einziehen werde, sagte Nemec.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.12.2005

    Der tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek schließt aus, dass seine Sozialdemokratische Partei (CSSD) nach den Parlamentswahlen im Juni nächsten Jahres mit den Kommunisten (KSCM) eine Regierungskoalition bilden könnte. Er könne sich dagegen durchaus eine Zusammenarbeit auf Regierungsebene mit den konservativen Bürgerdemokraten (ODS) vorstellen, sagte Paroubek am Samstag vor Journalisten in Bratislava. Und zwar in dem Fall, wenn sich die ODS zu den Prinzipien des europäischen Sozialstaates bekenne, ergänzte der Premier.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.12.2005

    David Rath, der amtierende Gesundheitsminister des Landes, ist am Samstag in Prag erwartungsgemäß zum neuen Vorsitzenden der hauptstädtischen CSSD-Organisation gewählt worden. Auf der Kreiskonferenz der Prager Sozialdemokraten (CSSD) erhielt Rath von den Delegierten 169 Ja-Stimmen, während 49 Delegierte gegen ihn votierten und sieben sich der Stimme enthielten.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.12.2005

    Die tschechischen Gewerkschafter aus dem Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens haben am Samstag auf einer Konferenz im mährischen Prerov vor einer Auflösung von Krankenhaus-Einrichtungen auf dem administrativen Wege gewarnt. Sie riefen die Prager Regierung dazu auf, solche Schritte nicht zu ermöglichen. Sie stimmten darin überein, dass Änderungen im Netz der Krankenhäuser erforderlich seien, doch sie verlangten auch, dass diese Änderungen transparent sein müssen.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.12.2005

    Das Gemälde "Slowakische Landschaft" aus dem Jahre 1919, eines der bedeutendsten und wertvollsten Werke Rudolf Kremlickas, war die große Attraktion einer Versteigerung der Galerie Art Praha, die am Samstag im Prager Hilton-Hotel vorgenommen wurde. Mit einem Einstiegspreis von 750.000 Kronen in die Auktion gegangen, wechselte es am Ende für drei Millionen Kronen den Besitzer.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.12.2005

    Um lediglich ein Zehntel hat der tschechische Skispringer Jakub Janda am Samstag beim dritten Weltcupsprunglauf des Winters in Lillehammer seinen zweiten Saisonsieg verpasst. Mit konstant guten Sprüngen von 137 Meter und 137,5 Meter musste er nur dem mit 139 Meter Tagesbestweite springenden Schweizer Andreas Küttel den Vortritt lassen. Dennoch: Auch der Ehrenplatz genügte Janda, um im Weltcup mit nunmehr 216 Punkten die Führung vor dem Finnen Janne Ahonen (210 P.) und dem Slowenen Robert Kranjec (206 P.) zu übernehmen.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.12.2005

    Die Sesselliftbahn von Jachymov / Joachimsthal zum Keilberg (Klinovec), die nach einem Brand vor kurzem schwer beschädigt wurde, kann möglicherweise noch vor Jahresende wieder in Betrieb genommen werden. Nach umfangreichen Reparaturarbeiten hoffen die Betreiber nämlich, dass die nun bevorstehende Kontrollabnahme ein positives Ergebnis bringt. Pessimistische Prognosen rechneten zunächst damit, dass die frequentierte Seilbahn in diesem Winter nicht mehr einsatzfähig wird.

    Autor: Lothar Martin
  • 02.12.2005

    Das Abgeordnetenhaus in Prag hat am Freitag den tschechischen Staatshaushalt für das Jahr 2006 verabschiedet. Nach der Billigung des entsprechenden Haushaltsentwurfs darf die staatliche Exekutive im kommenden Jahr mit einem Defizit von 74,4 Milliarden Kronen (ca. 2,5 Milliarden Euro) wirtschaften. Der diesjährige Haushaltsplan war vor Jahresfrist mit einem Defizit von 83,6 Milliarden Kronen bewilligt worden. Aufgrund besserer Steuereinnahmen wird er jedoch voraussichtlich mit dem geringeren Manko von rund 50 Milliarden Kronen abgeschlossen werden.

    Autor: Lothar Martin
  • 02.12.2005

    Der britische Premierminister Tony Blair hat am Freitag in Budapest im Streit um die mittelfristige Finanzplanung der EU für seinen Kompromissvorschlag geworben. Offenbar gelang es ihm aber nicht, die Ministerpräsidenten der vier "Visegrad-Staaten", den Ungarn Ferenc Gyurcsany, den Polen Kazimierz Marcinkiewicz, den Tschechen Jiri Paroubek und den Slowaken Mikulas Dzurinda, von der Notwendigkeit einer Kürzung der Strukturfonds für die neuen Mitgliedsländer zu überzeugen. "Die drei ´heiligen Kühe´ Briten-Rabatt, Gemeinsame Agrarpolitik und Kohäsionsfonds können nur als Ganzes betrachtet werden", sagte Gyurcsany. "Es geht nicht an, dass nur ein einziges Element herausgegriffen wird." Zuletzt kursierten in Medienberichten Andeutungen, dass dieser Vorschlag eine beträchtliche Kürzung der Kohäsionsfonds vorsehe, dass aber auch der so genannte Briten-Rabatt zur Disposition stehe. Letzterem widersprach Blair in Budapest entschieden. Indirekt übte er aber Druck auf die Mittel-Osteuropäer aus, um sie zur Annahme seines Vorschlags zu bewegen. "Gerade die neuen Mitgliedsländer brauchen einen Haushalt, sie brauchen Klarheit darüber, wie viel sie aus den Fonds für ihre Entwicklung erhalten", erklärte Blair. Wenn der EU-Haushalt im Dezember nicht zu Stande käme, sei auch nicht garantiert, dass dies in ein oder zwei Jahren geschehe. In diesem Falle würden die Neuen dann gar "nur ein Drittel" der Mittel erhalten.

    Die skeptische Haltung der Mittel-Osteuropäer gegenüber dem Blair-Plan hat sich offenbar auch nach dem Budapester Treffen nicht geändert. Gyurcsany signalisierte allerdings eine gewisse Flexibilität der Positionen. Würden die neuen Mitgliedsländer mehr Spielraum bei der Verwendung der Strukturfonds erhalten, dann könne auch über eine Reduzierung geredet werden, sagte er.

    Autor: Lothar Martin

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