• 29.11.2005

    Die regulierten Mieten könnten in Tschechien ab dem 1. Januar 2007 schrittweise erhöht werden. Die Abgeordnetenfraktion der regierenden Sozialdemokraten hat am Dienstag einem entsprechenden Kompromissvorschlag der christdemokratischen und liberalen Koalitionspartner zugestimmt. Die Deregulierung sollte insgesamt vier Jahre lang dauern und Ende 2010 abgeschlossen sein. In Tschechien besteht ein besonders großer Unterschied zwischen Mieten, die in neueren Verträgen festgelegt wurden, und solchen, die zum Teil seit der kommunistischen Zeit bestehen. Der jetzige Gesetzesvorschlag könnte nun eine Chance haben, im Parlament beschlossen zu werden.

  • 29.11.2005

    Auf der Strecke Brno / Brünn - Prag - Decin / Tetschen haben die Tschechischen Bahnen am Dienstag erstmals zwei Wagenzüge ihres neuen Hochgeschwindigkeitszuges Pendolino im fahrplanmäßigen Verkehr eingesetzt. Dank dieses Zuges wird die Fahrzeit zwischen den größten Städten Böhmens und Mährens, Prag und Brünn, um nahezu eine halbe Stunde verkürzt. Von Brünn bis Breclav, dem mährischen Grenzort zu Österreich, wird die Fahrzeit in Zukunft nur noch 32 Minuten betragen. Nach Einführung des neuen Fahrplans am 11. Dezember soll der mit dem Pendolino beschleunigte Zugverkehr bald auch bis Wien und Bratislava ausgedehnt werden.

  • 29.11.2005

    Rund 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg will das Verteidigungsministerium in Prag hunderte Bunker im tschechisch-deutschen Grenzgebiet verschenken. Die Befestigungen waren in den dreißiger Jahren von der tschechoslowakischen Regierung nach dem Vorbild der französischen Maginot-Linie zum Schutz vor einem möglichen Einmarsch deutscher Truppen gebaut worden. Man habe zwar zunächst den Verkauf der Anlagen erwogen, wolle die Bunker nun aber lieber kostenlos abgeben, sagte Verteidigungsminister Karel Kühnl am Dienstag. Vor einem Verkauf hätte man in kostspielige Expertenanalyse investieren müssen, Verschenken sei billiger, so Kühnl.

  • 29.11.2005

    Tschechische Kriminalbeamte haben in den vergangenen Tagen in der mährischen Stadt Brno / Brünn ein illegales Labor zur Herstellung von Pervitin ausgehoben. Drei Verdächtige wurden festgenommen, mehrere Geräte und Rohstoffe zur Herstellung der Droge wurden beschlagnahmt. Den Tatverdächtigen drohen bis zu fünf Jahre Haft, sagte der Sprecher der Brünner Polizeibehörde am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Pervitin ist ein synthetisch hergestelltes Suchtgift, das zu den am meisten verbreiteten Drogen Tschechiens gehört.

  • 29.11.2005

    Das Prager Rudolfinum feiert seinen 120. Geburtstag. Aus diesem Anlass fand am Dienstag in dem denkmalgeschützten Gebäude am Moldauufer im Zentrum Prags ein Tag der offenen Tür statt. Die Tschechische Philharmonie, die hier zu Hause ist, hatte sich ebenso wie die Galerie Rudolfinum auf einen großen Besucheransturm eingestellt. Den ganzen Tag über gab es für die ungefähr 6000 Gäste Führungen durch das bedeutende Haus. In der Zwischenkriegszeit war das Rudolfinum auch Sitz des Parlaments.

  • 29.11.2005

    Die Rolling Stones werden am 16. Juni nächsten Jahres auf dem Ausstellungsgelände der mährischen Metropole Brno / Brünn auftreten. Das Konzert war bereits vorige Woche angekündigt worden, am Dienstag gaben die Veranstalter den genauen Termin bekannt. Auf dem Gelände wird ein Podium errichtet, vor dem 50.000 Besucher Platz finden sollen. Der Kartenvorverkauf für das Konzert in Brünn, unweit der österreichschen Grenze, beginnt am 12. Dezember. Es wird sich um den bereits fünften Auftritt der Stones in Tschechien handeln, den ersten außerhalb der Hauptstadt Prag.

  • 28.11.2005

    Die weitere Entwicklung in der Europäischen Union unter Österreichs Vorsitz stellt für Tschechien einen bestimmten Maßstab im Zusammenhang mit den Vorhaben Prags dar, 2009 den EU-Vorsitz zu übernehmen. Daran erinnerte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda nach dem Treffen mit seiner österreichischen Amtskollegin Ursula Plassnik am Montag in Wien. Österreich wird den EU-Vorsitz ab 1. Januar 2006 übernehmen. Svoboda und Plassnik hoben die sich entwickelnden bilateralen Beziehungen hervor, die unter anderem durch die vor kurzem abgeschlossenen Verträge über neue Grenzübergänge und über das Autobahnennetz sowie durch die Geste der tschechischen Seite unterstützt werden, das aus Schönbrunn und der Hofburg stammende historische Mobiliar Österreich zurückzugeben. Während der Gespräche wurde des Weiteren die Notwendigkeit betont, finanzielle Perspektiven der EU für die Jahre 2007-2013 bald zu verabschieden.

  • 28.11.2005

    Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek hat am Montag auf dem Euromed-Gipfel in Barcelona mit seinem rumänischen Amtskollegen Traian Basescu über Investitionsgelegenheiten für tschechische Unternehmer diskutiert. Paroubek zufolge ist Rumänien daran sehr interessiert, dass neben dem tschechischen Energieproduzenten CEZ und der pharmazeutischen Firma Zentiva auch weitere tschechischen Firmen in Rumänien investieren.

  • 28.11.2005

    Der Ökumenische Kirchenrat hat Staatspräsident Vaclav Klaus darum ersucht, das novellierte Kirchengesetz nicht zu unterzeichnen. Der vom Senat abgelehnte Gesetzentwurf wurde vorige Woche dank Sozialdemokraten und Kommunisten vom Abgeordnetenhaus verabschiedet. Die Kirchen machen darauf aufmerksam, dass Artikel, die bereits vor zwei Jahren vom Verfassungsgericht aufgehoben wurden, im novellierten Entwurf erneut enthalten sind. Umstritten ist die Frage, ob das Gesetz das Recht der Kirchen betrifft, geistliche und andere Institutionen - wie beispielsweise die Caritas, Diakonie, Schulen und medizinische Einrichtungen - zu errichten. Die Vertreter der Kirchen erinnern daran, dass das Gesetz ohne einen Partnerdialog des Staates mit den Kirchen ausgearbeitet wurde. Bei der Novellierung des Gesetzes seien, so die Kirchenvertreter, die Vorschläge der Kirchen nicht berücksichtigt worden.

  • 28.11.2005

    Der tschechische Gesundheitsminister David Rath hat sich am Montag von der Herausgeberin der Zeitschrift der Tschechischen Ärztekammer und seiner ehemaligen Beraterin, Eva Klimovicova, distanziert. Rath tat dies für den Fall, dass sich der Korruptionsverdacht gegen Klimovicova bestätigen sollte. Raths langjährige Mitarbeiterin trat jedoch bereits früher vom Posten der Beraterin zurück. Sie wies aber auch sämtliche Anschuldigungen zurück. Klimovicova wird verdächtigt, von einer pharmazeutischen Firma verlangt zu haben, in die in der Zeitschrift der Ärztekammer veröffentlichte Reklame zu investieren. Dafür soll sie einem Vertreter der Firma angeblich ein Treffen mit dem damaligen Präsidenten der Ärztekammer, David Rath, versprochen haben. Dies alles soll sich in der Zeit abgespielt haben, als eine Kommission des Gesundheitsministeriums darüber entscheiden sollte, welche Medikamente aus der öffentlichen Krankenversicherung bezahlt werden. Rath war Mitglied der Kommission. Über den Fall informierten das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen und das Wochenmagazin "Tyden".

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