• 27.11.2005

    Mit einer Nachstellung der napoleonischen Schlachten hat die mährische Stadt Jihlava/Iglau am Sonntag an die Ereignisse vor 200 Jahren erinnert. Damals hatten österreichische Truppen einen Pyrrhus-Sieg über Napoleon errungen und Jihlava besetzt, bevor Napoleon wenige Tage später die vereinten österreichischen und russischen Truppen in Austerlitz vernichtend schlug. Zum Jahrestag der Schlacht von Austerlitz werden am 2. Dezember an die 4000 Historiker aus über zwanzig Ländern zu einer dreitägigen Konferenz in Austerlitz erwartet.

  • 27.11.2005

    Die tschechische Ski-Langläuferin Katerina Neumanova hat beim Weltcup im finnischen Kuusamo das Rennen über 10 Kilometer im freien Stil gewonnen. Sie siegte am Sonntag in 24:49,4 Minuten vor der Russin Julia Tschepanowa und Kristina Smigun aus Estland.

  • 26.11.2005

    Die Außenminister von Tschechien und Deutschland, Cyril Svoboda und Frank-Walter Steinmeier, haben sich vorsichtig optimistisch über eine Einigung im EU-Finanzstreit gezeigt. Svoboda sagte am Samstag in Berlin, Priorität sei, die Verhandlungen bis Jahresende abzuschließen, allerdings «nicht um jeden Preis». Beide Minister betonten die guten Beziehungen zwischen ihren Ländern. Diese seien so gut wie fast nie, so Steinmeier. Er bestätigte jedoch, dass die neue Bundesregierung die siebenjährige Frist zur Begrenzung der Freizügigkeit der Arbeitskräfte aus den neuen EU-Mitgliedern nicht verkürzen wolle. Der tschechische Außenminister hingegen betonte, von Tschechien gehe keinerlei Bedrohung für den deutschen Arbeitsmarkt aus. Hinsichtlich eines «Zentrums gegen Vertreibungen» sprachen sich Svoboda und Steinmeier übereinstimmend für die gesamteuropäische Dimension einer solchen Einrichtung aus.

  • 26.11.2005

    Die konservative Demokratische Bürgerpartei (ODS), größte Oppositionspartei Tschechiens, hat am Samstag ihre Wahlkampagne für die Parlamentswahlen im Juni 2006 eröffnet. Unter dem Motto "Gemeinsam zum Sieg für ein besseres Leben" will die ODS die sozialliberale Regierungskoalition unter Ministerpräsident Jiri Paroubek ablösen, dessen Regierungsstil sie als arrogant und vulgär betrachtet. Eines der Hauptziele der Wahlkampagne ist die Bildung einer demokratischen Allianz gegen die Kommunisten und deren wachsenden politischen Einflusses. Der tschechische Präsident Vaclav Klaus, Ehrenvorsitzender der ODS, rief die Partei am Samstag zu Einigkeit, einem fairen Wahlkampf und Verantwortung für die Entwicklung des Landes auf.

  • 26.11.2005

    Auch die regierenden Sozialdemokraten haben sich auf eine Wahlstrategie für die Parlamentswahlen im Juni 2006 geeinigt. Im Vordergrund der Wahlkampagne, für die rund 100 Millionen Kronen (etwa 3,3 Millionen Euro) veranschlagt werden, sollen die Themen soziale Gerechtigkeit, Entwicklung des Sozialstaates, wirtschaftliche Prosperität und neue Arbeitsplätze stehen. Darüber informierte am Samstag der amtierende Parteivorsitzende Bohuslav Sobotka nach Beratungen des sozialdemokratischen Parteivorstands in Prag.

  • 26.11.2005

    In Prag haben am Samstag rund 25.000 Gewerkschafter aus dem ganzen Land gegen Veränderungen in dem von der sozialliberalen Regierung vorgeschlagenen neuen Arbeitsgesetzbuch demonstriert. Die Proteste richteten sich u.a. gegen die Forderungen des christdemokratischen und liberalen Regierungspartners sowie der konservativen Opposition, die Probezeit für Arbeitnehmer auszuweiten sowie Unternehmen eine leichtere Kündigung von Frauen im Mutterschutz und Langzeit-Kranken zu ermöglichen. Der Regierungsentwurf war vom Abgeordnetenhaus in erster Lesung verabschiedet worden. Es wird erwartet, dass die Sozialdemokraten ihn mit Hilfe der oppositionellen Kommunisten im Parlament durchsetzen.

  • 25.11.2005

    Im Streit um den künftigen Finanzplan der Europäischen Union wollen Tschechien und Polen gemeinsam den Druck auf die übrigen EU-Mitglieder erhöhen, damit es noch im Dezember zu einer Einigung über den Haushalt für die Jahre 2007-2013 kommt. Die Außenminister Tschechiens und Polens, Cyril Svoboda und Stefan Meller, sagten am Freitag in Prag, sie wollten sich in einer gemeinsamen Initiative schriftlich an die britische Ratspräsidentschaft wenden, um Änderungen zu Lasten der neuen EU-Mitglieder zu verhindern. Am kommenden Freitag treffen sich die Vertreter der Visegrad-Initiative, der neben Tschechien und Polen auch Ungarn und die Slowakei angehören, in Budapest mit dem britischen Premierminister Tony Blair, sagte Svoboda.

  • 25.11.2005

    Die Direktorin der größten gesetzlichen Krankenkasse Tschechiens, der Allgemeinen Krankenversicherung (VZP), Jirina Musilkova, will zum 1. Januar 2006 von ihrem Amt zurücktreten. Als Grund führte Musilkova am Freitag den politischen Druck auf sich und ihre Umgebung an. Für den Rücktritt der Direktorin hatten sich der neue Gesundheitsminister David Rath sowie Ministerpräsident Jiri Paroubek eingesetzt, begründet hatten sie ihre Forderungen mit den Milliarden hohen Schulden der VZP. Um Musilkova zum Rücktritt zu bewegen, hatte Rath vor zwei Wochen die VZP unter Zwangsverwaltung gestellt und Veränderungen im Verwaltungsrat der Kasse gefordert. Die oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) warfen Paroubek und Rath politische Einflussnahme auf die VZP vor.

  • 25.11.2005

    Das tschechische Abgeordnetenhaus entscheidet in den nächsten Wochen definitiv über ein strengeres Vorgehen gegen häusliche Gewalt. Eine entsprechende Gesetzesnovelle sieht u.a. die Möglichkeit vor, Gewalttäter für zehn Tage des Hauses oder der Wohnung zu verweisen, in denen sie mit den Opfern zusammen leben. Kritiker der Novelle aus den Reihen der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) warnen vor dem Missbrauch der Gesetzesnorm. Befürworter wie die sozialdemokratische Abgeordnete Anna Curdova hingegen betrachten die Gesetzesnovelle als Minimum, das der Staat gegen häusliche Gewalt unternehmen könne. In anderen Ländern gelten weitaus strengere Gesetze gegen häusliche Gewalt, von der in Tschechien jede sechste Frau betroffen sei, so Curdova.

  • 25.11.2005

    Die Tschechische Charitas hält die vom Parlament beschlossene Novelle des Kirchengesetzes für undemokratisch. In den meisten EU-Ländern seien die Kirchen berechtigt, nach eigenen Normen Rechtssubjekte einzurichten, die mit ihrem Auftrag zusammenhängen oder diesen ergänzen, äußerte der Generalsekretär der Tschechischen Charitas, Oldrich Haicman, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. In Tschechien hingegen sei diese Frage nach wie vor ungelöst. Die Gesetzesnovelle war am Dienstag mit den Stimmen von Sozialdemokraten und Kommunisten im Abgeordnetenhaus verabschiedet worden und sieht vor, dass die Kirche sich bei der Einrichtung eigener Rechtssubjekte an den Rechtsnormen der Tschechischen Republik orientieren muss.

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