• 25.11.2005

    Die Tschechische Charitas hält die vom Parlament beschlossene Novelle des Kirchengesetzes für undemokratisch. In den meisten EU-Ländern seien die Kirchen berechtigt, nach eigenen Normen Rechtssubjekte einzurichten, die mit ihrem Auftrag zusammenhängen oder diesen ergänzen, äußerte der Generalsekretär der Tschechischen Charitas, Oldrich Haicman, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. In Tschechien hingegen sei diese Frage nach wie vor ungelöst. Die Gesetzesnovelle war am Dienstag mit den Stimmen von Sozialdemokraten und Kommunisten im Abgeordnetenhaus verabschiedet worden und sieht vor, dass die Kirche sich bei der Einrichtung eigener Rechtssubjekte an den Rechtsnormen der Tschechischen Republik orientieren muss.

  • 25.11.2005

    Die Länder der sog. Mitteleuropäischen Initiative, darunter auch die Tschechische Republik, fordern in der Europäischen Kommission einen Beobachter-Status. Darüber informierte am Freitag der slowakische Ministerpräsident Mikulas Dzurinda nach einem Treffen von Vertretern der 17 Mitgliedsländer der Initiative im slowakischen Piestany. Am Rande des Treffens wurde nach Informationen des tschechischen Regierungschefs Jiri Paroubek auch über die Haltung der einzelnen Staaten zum EU-Finanzplan gesprochen, über den es innerhalb der Union bislang keine Einigung gibt. Große Bedeutung, so Paroubek, messe er in dieser Frage dem Treffen der Regierungschefs Tschechiens, Ungarns, Polens und der Slowakei mit dem britischen Premierminister Tony Blair am 2. Dezember in Budapest bei. Die Mitteleuropäische Initiative war 1992 gegründet worden und umfasst sowohl EU-Mitgliedsstaaten als auch Nichtmitglieder.

  • 25.11.2005

    Die tschechische Antimonopolbehörde hat grünes Licht für die Fusion des Energieriesen CEZ und der nordböhmischen Kohlegruben Severoceske doly gegeben. Damit steht einer Übernahme von 55 Prozent des Kohleunternehmens durch die CEZ nichts mehr im Wege. Die Aktien wurden bis jetzt vom Nationalen Eigentumsfonds gehalten. Die nordböhmischen Kohlegruben sind der wichtigste Braunkohlelieferant für den Energiekonzern CEZ, der u.a. das Kernkraftwerk Temelin betreibt. Eine Fusion beider Unternehmen schade auf keine Weise dem Wettbewerb im Energiesektor, sagte heute der Präsident der Antimonopolbehörde, Martin Pecina.

  • 25.11.2005

    Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda trifft am Samstag in Berlin mit seinem neuen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier zusammen. Gesprächsthema wird unter anderem der EU-Finanzplan sein, über den es bislang keine Einigung in der Union gibt. Weiter werden Svoboda und Steinmeier gemeinsam die Jahreskonferenz des Tschechisch-deutschen Gesprächsforums eröffnen, die bis Sonntag dauert.

  • 25.11.2005

    Die Rolling Stones werden nächstes Jahr im Rahmen der Tournee zu ihrem neuen Album A Bigger Bang auch in Tschechien auftreten. Diesmal soll das Konzert der britischen Rock-Legenden nicht in Prag, sondern im mährischen Brno/Brünn, der zweitgrößten Stadt des Landes, stattfinden. Der genaue Termin soll Ende November bekannt gegeben werden, sagte heute ein Sprecher der Agentur Interkoncerts, die das Konzert veranstaltet. Zum bisher letzten Mal gastierten die Stones in Tschechien vor zwei Jahren.

  • 24.11.2005

    Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek besänftigte am Donnerstag den koalitionsinternen Streit rund um das so genannte Lustrationsgesetz, das Funktionsträger des kommunistischen Regimes von Tätigkeiten in der Staatsverwaltung ausschließen soll. Die oppositionellen Kommunisten hatten am Mittwoch die Aufhebung des Gesetzes vorgeschlagen, der sozialdemokratische Premierminister Paroubek hatte den Vorstoß zunächst unterstützt. Das Gesetz habe seine Aufgabe erfüllt und sei heute bereits überflüssig, meinte er. Nach heftigen Protesten seitens der christdemokratischen und der liberalen Koalitionspartner aber sagte Paroubek am Donnerstag, die Abschaffung des Gesetzes könne auch noch ein oder zwei Jahre warten. Er wolle wegen dieser Frage die Regierungskoalition nicht aufs Spiel setzen, wichtiger seien andere Dinge, wie etwa die Verabschiedung eines Staatshaushaltes.

  • 24.11.2005

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist am Donnerstag zu einem Arbeitsbesuch nach Wien gereist. Am Nachmittag traf er mit seinem österreichischen Amtskollegen Heinz Fischer zusammen, danach hielt er in der Nationalbank einen Vortrag über die langfristigen Perspektiven des Euro. Im Zusammenhang mit der Europäischen Verfassung meinte Klaus nach seiner Unterredung mit Fischer, dass deren Ratifizierung nun nicht zu den vordringlichen Fragen in der EU zähle. Vielmehr müsse eine seriöse Diskussion über die Demokratie in Europa geführt werden, so Klaus. Bezüglich der Einführung des Euro in Tschechien sagte er, die tschechische Wirtschaft habe die europäische Gemeinschaftswährung derzeit "bestimmt nicht nötig". Klaus gilt als Gegner einer weiteren politischen Integration in der EU. Österreich wird am 1. Januar von Großbritannien den EU-Ratsvorsitz übernehmen.

  • 24.11.2005

    Die Regierungen in Prag und Wien wollen ein neues Abkommen gegen eine doppelte Besteuerung von Einkommen unterzeichnen, die Tschechen bzw. Österreicher im jeweils anderen Land erwirtschaften. Regierungssprecherin Lucie Orgonikova teilte mit, dass das tschechische Kabinett einen entsprechenden Verhandlungsentwurf gebilligt hat. Das derzeit geltende Abkommen geht auf die 70er Jahre zurück und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen.

  • 24.11.2005

    Im Prozess gegen den ehemaligen Agenten des tschechischen Geheimdienstes BIS, Vladimir Hucin, entschied am Donnerstag das Bezirksgericht im südmährischen Prerov / Prerau auf Freispruch. Hucin war vorgeworfen worden, absichtlich linksextremistische Aktivitäten geschürt zu haben, um anschließend auf die Gefahr eines wieder erstarkenden Kommunismus hinweisen zu können. Die konkreten Anklagepunkte reichten dabei von unerlaubtem Waffenbesitz bis hin zu Amtsmissbrauch. Hucin wurde in allen Punkten freigesprochen, die Staatsanwaltschaft erbat sich Bedenkzeit. Das Urteil ist somit noch nicht rechtkräftig.

  • 24.11.2005

    Der amerikanische Elektonik-Zulieferer CTS Corporation wird in Ostrava / Ostrau eine neue Fertigung für Autoelektonik-Bauteile errichten. Das gab am Donnerstag die staatliche Wirtschaftsagentur CzechInvest bekannt. Mit der Investition von mehr als einer halben Milliarde Kronen, das sind gut 17 Millionen Euro, sollen in der von hoher Arbeitslosigkeit betroffenen mährischen Region mindestens 160 neue Arbeitsplätze entstehen.

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