• 22.11.2005

    Eine Gruppe iranischer Parlamentarier, die am Montag in Prag erwartet wurden, hat ihren Besuch abgesagt. Laut offizieller Stellungnahme gelte als Grund für die Terminverschiebung eine Abstimmung im Parlament, bei der die Abgeordneten gebraucht würden, sagte Jiri Otcenasek von der iranischen Botschaft in Prag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Der Agentur zufolge sei die wahre Ursache gewesen, dass die Iraner lediglich mit Vertretern des tschechischen Abgeordnetenhauses zusammentreffen sollten und nicht mit Premier Jiri Paroubek und anderen Spitzenpolitikern.

  • 22.11.2005

    In einer im Internet geführten Debatte mit dem Chef der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS), Mirek Topolanek, hat der tschechische Premier Jiri Paroubek erneut seinen Wunsch bekräftigt, das Vorgehen von Journalisten durch ein neues Pressegesetz zu korrigieren. Als Vorbild nannte er das entsprechende Gesetz in Österreich und Deutschland.

  • 22.11.2005

    Der tschechische Premier Jiri Paroubek hat die Behörde für Wettbewerbschutz (UOHS) aufgefordert, eine Stellungnahme darüber abzugeben, ob die Entscheidung des Prager Verkehrsministeriums, der österreichischen Firma Kapsch TrafficCom den Auftrag zum Aufbau eines mikrowellengestützten Mautsystems zu erteilen, im Einklang mit den Ausschreibungskriterien erfolgt sei. Ohne einen positiven Bescheid der Behörde werde es nicht zur Realisierung der Ausschreibung kommen, teilte der Premier in einem Brief an Verkehrsminister Milan Simonovsky mit. Kapsch will - die Bestätigung der Auftragsvergabe vorausgesetzt - das mikrowellengestützte Mautsystem für umgerechnet 760 Millionen Euro bis Ende 2006 installieren und es zehn Jahre lang in Tschechien betreiben.

  • 22.11.2005

    Fotoaufnahmen aus dem Archivfonds des zweiten tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Benes sind im Internet veröffentlicht worden. Dies meldete heute die Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf Jan Bilek vom Masaryk-Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Ein Teil der Fotos dokumentiert die Zeitspanne, in der Benes das Außenministeramt bekleidete. Diese Aufnahmen, die zumeist offiziellen Charakter haben, vermitteln u.a. einen Rückblick auf die Verhandlungen bei der Friedenskonferenz in Paris nach dem 1.Weltkrieg oder auf verschiedene Treffen von hohen Vertretern der so genannten Kleinen Entente. Der zweite Teil der Fotodokumentation entstand während des 2.Weltkriegens. Auf der Website www.msu.cas.cz/bachmsu sind derzeit über 3000 Fotos zugänglich. Bilek zufolge sollen die Originale der Fotografien von nun an nicht mehr von einer menschlichen Hand berührt werden.

  • 21.11.2005

    Der tschechische Premier Jiri Paroubek hat die Wettbewerbsbehörde UOHS aufgefordert, eine Stellungnahme darüber abzugeben, ob die Entscheidung des Prager Verkehrsministeriums, der österreichischen Firma Kapsch TrafficCom den Auftrag zum Aufbau eines mikrowellengestützten Mautsystems zu erteilen, im Einklang mit den Ausschreibungskriterien erfolgt sei. Ohne einen positiven Bescheid der Behörde werde es nicht zur Realisierung der Ausschreibung kommen, teilte der Premier in einem Brief an Verkehrsminister Milan Simonovsky mit. Kapsch will - die Bestätigung der Auftragsvergabe vorausgesetzt - das mikrowellengestützte Mautsystem für umgerechnet 760 Millionen Euro bis Ende 2006 installieren und es zehn Jahre lang in Tschechien betreiben. Kapsch hat bereits das Lkw-Mautsystem in Österreich errichtet, das seit 2004 in Betrieb ist. Einzelheiten der künftigen Maut seien noch unklar, sagte eine Behördensprecherin in Prag. Tschechien hoffe, durch die Gebühren jährlich 500 Millionen Euro einzunehmen. Zurzeit fließen durch Vignetten etwa 33 Millionen Euro in den Prager Staatshaushalt. Man gehe derzeit davon aus, dass in Tschechien der Kilometerpreis der Maut "zwischen den österreichischen und den deutschen Gebühren" liege, sagte die Sprecherin. Mit einer allgemeinen Pkw-Maut rechne man nicht vor 2012.

    Insgesamt hatten sich vier Unternehmen um die Einrichtung des Systems beworben, das von 2007 an für Lkw über 12 Tonnen in Betrieb gehen soll. Deutsche Firmen, die das in Deutschland verwendete Satelliten-System anbieten wollten, hatten sich wegen einer aus ihrer Sicht unausgewogenen Ausschreibung früh aus dem Wettbewerb zurückgezogen. Politiker und Medien auch aus Deutschland hatten wiederholt Zweifel an einer fairen Ausschreibung geäußert. Tschechische Zeitungen hatten zu Jahresbeginn berichtet, im Ministerium sei bereits eine Vorentscheidung zu Gunsten der Mikrowellen-Technik gefallen. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte daraufhin in einem Brief an die Regierung in Prag einen "fairen Wettbewerb" angemahnt. Das tschechische Verkehrsministerium hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und betont, die Vergabe sei "völlig transparent".

    Autor: Lothar Martin
  • 21.11.2005

    Die tschechische Wettbewerbsbehörde UOHS hat am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen die Tochter des deutschen RWE-Konzerns in Prag eröffnet. RWE Transgas stehe unter Verdacht, die Gaspreise seit Beginn des Jahres unbegründet nach oben getrieben zu haben, sagte der Direktor der Behörde, Martin Pecina. Das von Prager Medien genannte mögliche Bußgeld von bis zu 200 Millionen Euro wollte er nicht kommentieren. Es gehe zunächst darum, im Gespräch eine Änderung der aus seiner Sicht unkorrekten Lieferverträge zu erreichen, sagte Pecina. "Erst wenn es nicht zu einer solchen Einigung mit RWE kommen sollte, denken wir über Sanktionen nach", sagte der Direktor. Es seien massive Beschwerden eingegangen, dass der Gasimporteur seine dominante Marktstellung missbrauche. Die Muttergesellschaft von RWE Transgas, RWE Energy (Dortmund), wies die Vorwürfe zurück. "Wir sind der Meinung, dass sich der Verdacht nicht bestätigen wird", sagte Sprecher Sebastian Ackermann am Montag. RWE Transgas werde bei dem Vorgang intensiv mit dem Kartellamt zusammenarbeiten, betonte er. Mit RWE Transgas ist der Essener Energieriese RWE AG im Besitz von nahezu der gesamten tschechischen Gaswirtschaft. Der größte Gashändler und -versorger Tschechiens hat rund 2,2 Millionen Kunden. 2004 setzte RWE in Tschechien mit 5100 Beschäftigten rund 3,2 Milliarden Euro um. RWE bezahlte für die zum 1. Mai 2002 vollzogene Übernahme 4,1 Milliarden Euro. Transgas betreibt eine der europäischen Haupttransitleitungen für russisches Erdgas.

    Autor: Lothar Martin
  • 21.11.2005

    Tschechien und die Slowakei werden eine gemeinsame europäische Kampfeinheit gründen, eine so genannte "battlegroup". Eine entsprechende gemeinsame Erklärung haben die Verteidigungsminister beider Länder, Karel Kühnl und Juraj Liska, am Montag in Brüssel unterschrieben. Die gemeinsame schnelle Eingreiftruppe soll im Jahr 2009 einsatzbereit sein. Die gemeinsame Gruppe habe mehrere Vorteile: So werden die Soldaten unter anderem keine Sprachbarrieren haben, dadurch könne man auf allen Ebenen effektiver arbeiten, sagte Liska. Die EU-Länder haben sich darauf geeinigt, bis 2010 insgesamt 13 Kampfgruppen mit jeweils 1500 Soldaten zu bilden. Die ersten sollen 2007 einsatzfähig sein. Sie sollen vor allem bei Friedensmissionen, bei Entwaffnungs- oder bei humanitären Aktionen eingesetzt werden.

    Autor: Lothar Martin
  • 21.11.2005

    Der langjährige tschechische Staatspräsident Vaclav Havel kehrt zum Theater zurück. Der 69-Jährige, der vor der politischen Wende von 1989 mit 15 Bühnenwerken international bekannt geworden war, habe ein neues Stück angekündigt, berichtete die Prager Zeitung "Pravo" am Montag. "Es wird sich wie meine früheren Werke mit der menschlichen Identität beschäftigen. In meinem Kopf ist es fertig, ich muss es nur noch aufschreiben", sagte Havel. Für seine Stücke war er mehrfach ausgezeichnet worden. 1989 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Das Präsidentenamt hatte Havel von 1989 bis 2003 inne.

    Autor: Lothar Martin
  • 21.11.2005

    Die tschechische Währung ist zum Geschäftsschluss am Montag mit einem Wechselkurs von 29,25 Kronen je Euro gehandelt worden. Damit ist ihr Kurs gegenüber Freitag um fast zehn Heller gestiegen. Demgegenüber ist das Wechselverhältnis zur US-Währung nach anfänglichem Kursanstieg um 20 Heller gegen 17 Uhr mit dem wieder abgefallenen Kurs von 24,90 Kronen je US-Dollar notiert worden. Zur Stärkung der Krone habe nicht unwesentlich die Stabilisierung der mitteleuropäischen Währungen beigetragen, sagte die Ökonomin der Gesellschaft Next Finance, Marketa Sichtarova, der Nachrichtenagentur CTK.

    Autor: Lothar Martin
  • 20.11.2005

    Die Streitigkeiten und Konflikte zwischen dem tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus und dem Premierminister Jiri Paroubek seien "würdelos", sagte Vaclav Klaus am Sonntag im privaten Fernsehsender Prima. Die Konflikte um jeden Preis machen ihm keinen Spaß und er glaube, dass die Öffentlichkeit darüber ähnlich denke, sagte Klaus weiter. Seit dem Amtsantritt von Paroubek gab es bereits mehrere offene Konflikte zwischen den beiden Spitzenpolitikern, vor allem in den Bereichen Außenpolitik und in der Bewertung der europäischen Integration. Die letzte Konfrontation entstand wegen der Ernennung von David Rath zum neuen Gesundheitsminister. Klaus war der Ansicht, die Funktion von Rath als Präsident der Ärztekammer könne mit dem Ministerposten in Konflikt stehen. David Rath wurde nach Verzögerungen jedoch zum Gesundheitsminister ernannt.

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