• 04.03.2006

    Tschechische Frauen sind nicht zufrieden mit ihrer Stellung in der Gesellschaft. Bei einem Seminar des Bundes der Sozialdemokratischen Frauen (SDZ) aus Anlass des bevorstehenden Internationalen Frauentages wurden am Samstag vor allem die Diskriminierung in der Arbeitswelt und die unzureichenden Möglichkeiten für politische Betätigung kritisiert. Arbeits- und Sozialminister Zdenek Skromach (CSSD) betonte, dass sich die legislativen Bedingungen in Tschechien auf europäischem Niveau befinden. Ihre Umsetzung in der Praxis sei jedoch eine andere Sache, räumte der Minister ein. Er wies darauf hin, dass auch der Mut der Frauen gefragt sei, ihre Rechte einzufordern.

  • 03.03.2006

    Auf der nordböhmischen Elbe unweit von Usti nad Labem/ Aussig ist am Freitagmorgen ein mehrere Kilometer langer Ölfilm entdeckt worden. Die Feuerwehr errichtete mehrere schwimmende Barrieren, um das Öl abzufangen. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von der schlimmsten Verunreinigung in der Region seit vielen Jahren. Nach ersten Schätzungen sind mehr als 500 Liter Öl in die Elbe geflossen; die Quelle der Verschmutzung blieb zunächst unbekannt.

    Ob der Ölfilm bis nach Deutschland gelangen wird, war am Freitagabend noch nicht klar. Die sächsischen Behörden wurden über die Verschmutzung informiert. In der ersten Januarhälfte hatte ein Zyanid-Unfall in einem Chemiewerk bei Kolin ein umfangreiches Fischsterben in der Elbe ausgelöst. Deutsche Behörden hatten damals die langsame Informationsweitergabe aus Tschechien kritisiert.

  • 03.03.2006

    In Zusammenhang mit dem Prag-Besuch des russischen Staatspräsidenten Vladimir Putin am Mittwoch und Donnerstag haben sich der tschechische Premierminister Jiri Paroubek und Staatspräsident Vaclav Klaus erneut ein heftiges Wortgefecht geliefert. Nach Informationen der Präsidentenkanzlei habe Paroubek unmittelbar vor Putins Besuch versucht, den Präsidenten durch "Drohungen und eine Art von Erpressung" dazu zu nötigen, dass die tschechisch-russischen Wirtschaftsverträge nicht auf der Prager Burg, dem Sitz des tschechischen Präsidenten, sondern während des Treffens zwischen Putin und Paroubek unterzeichnet werden. Paroubek beschwerte sich am Freitag beim Präsidialamt über diese Darstellung. Der Präsident habe die Situation für politische Zwecke ausgenutzt. Klaus wies den Vorwurf zurück und bezeichnete Paroubeks Verhalten als "kindisch". Putin sei Gast des Präsidenten gewesen, daran habe sich auch das Besuchsprogramm orientiert, so Klaus.

  • 03.03.2006

    Mit Blick auf die Umsatzeinbrüche durch die Vogelgrippe fordert die südmährische Landwirtschaftskammer ein Transportverbot für Geflügel und Geflügelfleisch innerhalb der Europäischen Union sowie staatliche Stützungskäufe von Geflügelfleisch. Die Landwirte kritisierten zugleich den steigenden Import von billigem Geflügelfleisch. Die gegenwärtige Situation bedrohe die tschechische Landwirtschaft, sagte am Freitag der Leiter der Landwirtschaftskammer Ladislav Seckar. Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums wies die Forderungen zurück. Statt staatlicher Interventionen müsse es zunächst darum gehen, das Vertrauen der Verbraucher in Geflügelfleisch zu stärken. In Tschechien ist bislang noch kein Fall der Vogelgrippe registriert worden.

  • 03.03.2006

    Mit einem Treffen mit Präsident Luiz Inácio Lula da Silva begann der tschechische Premierminister Jiri Paroubek am Freitag seinen Besuch in Brasilien. Paroubek hob die wirtschaftlichen Erfolge Brasiliens hervor und sagte, die Wirtschafts- und Sozialpolitik des linksgerichteten Staatsoberhauptes sei ihm sehr nahe. Lula da Silva lud er für das kommende Jahr nach Prag ein. Der brasilianische Präsident betonte, dass sein Land großes Interesse daran habe, die Beziehungen zur Tschechischen Republik und anderen Staaten zu vertiefen, mit denen es noch keinen bedeutenden Wirtschaftsaustausch gebe.

  • 03.03.2006

    In Tschechien steigt das Vertrauen der Bürger in die Verfassungsorgane. Das belegen die Ergebnisse einer Umfrage, die die Meinungsforschungsagentur CVVM am Freitag veröffentlicht hat. An erster Stelle liegt demnach Präsident Vaclav Klaus, den 74 Prozent der Tschechen für vertrauenswürdig halten - das sind fünf Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Leicht steigende Vertrauenswerte verzeichnet die Umfrage auch bei Regierung und Parlament mit derzeit 44 bzw. 29 Prozent.

  • 03.03.2006

    Ein neuer in Tschechien entwickelter Kombinationsimpfstoff kann kleine Kinder deutlich besser als bislang vor einer Mittelohrentzündung bewahren. Dies belegt die Studie eines Ärzteteams der Universität Hradec Kralove / Königgrätz, die das britische Fachblatt "The Lancet" in seiner aktuellen Ausgabe veröffentlicht. Mittelohrentzündungen gehören zu den häufigsten Infektionen bei Kleinkindern; sie können durch verschiedene Erreger hervorgerufen werden. Im Vergleich zu der bisherigen Standardimpfung konnte mit dem neuen Kombi-Präparat die Zahl der Fälle um ein Drittel gesenkt werden.

  • 03.03.2006

    Meteorologen warnen in Tschechien für Freitag und Samstag vor starkem Wind und Schneefällen. Mit 50 bis 90 Stundenkilometern kann der Wind örtlich Sturmstärke erreichen. In den Höhenlagen werden ab Freitagabend starke Schneefälle und zehn bis 40 Zentimeter Neuschnee erwartet. Auf den Straßen können sich Schneeverwehungen bilden. Autofahrer wurden zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Im Laufe des Samstags soll sich die Wetterlage wieder beruhigen.

  • 03.03.2006

    Das tschechische Ultraleicht-Flugzeug VL3 hält seit Freitag offiziell den Geschwindigkeitsweltrekord in seiner Typklasse. Die Maschine, die mit Treibstoff und zweiköpfiger Besatzung weniger als 450 Kilogramm wiegt, hatte bereits im vergangenen November bei einem Flug über Mittelböhmen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 275 Stundenkilometern erreicht und damit die bisherige Höchstmarke um nahezu zehn Stundenkilometer übertroffen. Der Rekord wurde am Freitag von der internationalen Luftfahrtorganisation FAI anerkannt. Die Maschine wurde komplett in Tschechien konstruiert und hergestellt.

  • 02.03.2006

    Der russische Präsident Vladimir Putin hat am Donnerstag einen zweitägigen Staatsbesuch in Prag beendet. Es war die erste offizielle Visite eines russischen Staatsoberhaupts in Tschechien seit 13 Jahren. Übereinstimmend bezeichneten Putin und der tschechische Premierminister Jiri Paroubek die tschechisch-russischen Beziehungen als "so gut wie noch nie in der Geschichte". Die Gespräche Putins mit tschechischen Spitzenpolitikern drehten sich vor allem um wirtschaftliche Fragen wie etwa die russischen Öl- und Erdgaslieferungen nach Tschechien. Die Tschechische Republik bezieht 75 Prozent seiner Gasimporte aus Russland.. Beide Seiten betonten den pragmatischen Zugang zu bilateralen Fragen. Der tschechische Präsident Vaclav Klaus forderte eine "Entpolitisierung" der Energie-Frage, die primär wirtschaftlichen Charakter habe. Für die Invasion der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei im Jahr 1968 räumte Putin die moralische Verantwortung seines Landes ein. Rechtlich sei Russland dafür jedoch nicht verantwortlich.

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