• 21.10.2005

    Das deutsche Maschinenbau-Unternehmen Bosch-Diesel hat am Freitag eine neue Produktionsstätte im mährischen Jihlava/Iglau eröffnet. In den zehnmonatigen Bau der Werkshalle, in der moderne Hochdruckpumpen hergestellt werden, hat die Firma etwas über 110 Millionen Euro investiert. Mit Produktionsbeginn sollen hier bis zu 1000 Arbeitnehmer eine Anstellung finden.

    Autor: Lothar Martin
  • 21.10.2005

    Ein Brand im Zoo der westböhmischen Stadt Plzen/Pilsen hat in der Nacht zu Freitag 16 Antilopen das Leben gekostet. Die Brandursache steht gegenwärtig noch nicht fest. Die Feuerwehr vermutet aber, dass eine technische Panne des Heizungssystems das Feuer ausgelöst haben könnte. Der finanzielle Schaden wird auf etwa 300.000 Kronen (ca. 10.000 Euro) geschätzt.

    Autor: Lothar Martin
  • 21.10.2005

    In Tschechien hat man am Freitag nach einer fünfjährigen Testphase mit der digitalen Ausstrahlung von TV- und Rundfunkprogrammen begonnen. Mit Hilfe so genannter Set-Top-Boxen kann man in Prag und Umgebung ab sofort drei Programme des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders Ceska televize (CT), die Sendungen des privaten Kanals TV Nova sowie fünf Sender des Tschechischen Rundfunks digital empfangen. Im Frühjahr kommenden Jahres soll dieses Know how dann auch auf weitere Großstädte wie Brno/Brünn und Ostrava/Ostrau ausgeweitet werden.

    Autor: Lothar Martin
  • 20.10.2005

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Donnerstag die Ernennung von David Rath zum Gesundheitsminister abgelehnt. Dessen Funktion als Präsident der Tschechischen Ärztekammer sei mit dem Ministerposten nicht vereinbar, sagte Klaus. Rath hatte zuvor jedoch angekündigt, sein Amt in der Ärztekammer vorläufig zurückzulegen, sollte er Minister werden. Erst am Vormittag hatte Premierminister Jiri Paroubek den Vorschlag zur Ernennung von Rath an den Präsidenten gesandt. Rath sei ein "hervorragender Fachmann, der das Ressort so gut kennt wie kaum ein anderer", so Paroubek. Rath sollte die Nachfolge von Milada Emmerova antreten, die aufgrund der Probleme im Gesundheitsressort vergangene Woche überraschend abberufen worden war. Als vordringlichste Aufgabe im Amt gilt die finanzielle Stabilisierung der VZP, der größten Krankenkasse des Landes.

  • 20.10.2005

    Tschechien schließt sich dem Internationalen Übereinkommen zur Bekämpfung der Finanzierung des Terrorismus an. Einen entsprechenden Ratifizierungsbeschluss hat am Donnerstag das Abgeordnetenhaus in Prag gefasst. Der Senat, die Obere Kammer des Parlaments, hatte bereits zuvor zugestimmt. Das Innenministerium bezeichnete die Verabschiedung des Textes durch das Parlament als einen der wichtigsten Schritte im Kampf gegen den Terrorismus. Tschechien hatte das UN-Übereinkommen bisher als letztes EU-Mitglied nicht ratifiziert. Stein des Anstoßes war eine Passage über die strafrechtliche Verantwortung von Unternehmen, die bisher von den oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) abgelehnt wurde.

  • 20.10.2005

    Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag eine Gesetzesvorlage der Regierung abgelehnt, die die Aufkündigung einiger internationaler Verträge in den Bereichen Menschenhandel und Prostitution vorsah. Die Annahme des Entwurfes wäre eine wichtige Voraussetzung gewesen, um die geplante offizielle Regulierung der Prostitution gesetzlich zu ermöglichen. Das Abstimmungsergebnis vom Donnerstag bindet Tschechien weiterhin an bestehende internationale Vereinbarungen, eine Regulierung der Prostitution durch den Staat dürfte damit vorerst vom Tisch sein.

  • 20.10.2005

    Die Europäische Kommission hat der Tschechischen Republik am Donnerstag erlaubt, die heimische Braunkohleindustrie mit 74 Millionen Euro zu subventionieren. Diese Maßnahme sei mit dem gemeinsamen europäischen Markt vereinbar, hieß es in der Begründung der Kommission. Außerdem würden die finanziellen Mittel ausschließlich zur Begleichung von Verbindlichkeiten verwendet, die in der Vergangenheit entstanden seien. Für gegenwärtigen Braunkohleabbau gebe es hingegen keine Unterstützung durch die öffentliche Hand.

  • 20.10.2005

    Einer Analyse der Tschechischen Sparkasse (Ceska sporitelna) zufolge wird Tschechien den Euro erst im Jahr 2013 einführen. Der Kurs wird dann etwa 25,5 Kronen für einen Euro betragen, prognostiziert die Bank. Die tschechische Regierung plant derzeit, die europäische Gemeinschaftswährung bereits 2010 zu übernehmen, der Kurs bewegt sich gegenwärtig um etwa 29,7 Kronen pro Euro. Die Studie der Sparkasse merkt außerdem an, dass weder in Tschechien noch in den anderen drei "Visegrad-Staaten", also der Slowakei, Ungarn und Polen, eine wirkliche Diskussion über die Vor- und Nachteile des Euro stattfindet. Meist werde nur die Erfüllung der so genannten Maastricht-Kriterien thematisiert, meinen die Experten der Ceska sporitelna.

  • 20.10.2005

    Führende tschechische Sozialdemokraten haben am Donnerstag die jüngsten kompromittierenden Äußerungen des flüchtigen Milliardärs Radovan Krejcir entschieden zurückgewiesen. Gegenüber der Tageszeitung Mlada fronta dnes hatte Krejcir behauptet, er habe den Sozialdemokraten im Jahr 2002 60 Millionen Kronen (etwa 2 Millionen Euro) geliehen, die Partei habe ihm dafür Hilfe beim Erwerb des staatlichen Energiekonzerns Cepro zugesagt. Finanzminister Bohuslav Sobotka (CSSD) meinte, Krejcir wolle sich lediglich an den Sozialdemokraten rächen, die verstärkt gegen Wirtschaftskriminalität vorgehen würden. Die Behauptung Krejcirs sei zudem absurd, denn die Sozialdemokraten seien immer gegen die Privatisierung von Cepro gewesen, so Sobotka in einem Schreiben an die Nachrichtenagentur CTK. Auch der sozialdemokratische Premierminister Jiri Paroubek spricht von einem "Versuch, die stärkste Regierungspartei zu diskreditieren".

    Krejcir war kurz nach seiner Festnahme im Juni die Flucht gelungen, derzeit hält er sich auf den Seychellen auf. Ihm werden Unterschlagung in Milliardenhöhe und die Vorbereitung eines Mordes zur Last gelegt. Die rechtsliberale Zeitung Mlada fronta dnes hat seine Behauptung am Donnerstag als Schlagzeile auf der Titelseite veröffentlicht.

  • 20.10.2005

    Die Malerin, Puppenspielerin und Filmkünstlerin Eva Svankmajerova ist am Donnerstag in Prag unerwartet verstorben. Bekannt wurde sie vor allem durch die gemeinsame Tätigkeit mit ihrem Mann Jan Svankmajer. Mit ihren zahlreichen surrealistischen Trickfilmen waren die beiden in Tschechien und im Ausland erfolgreich. Erst im vergangenen Jahr gab es auf der Prager Burg eine große Retrospektive mit Werken des Ehepaares. Eva Svankmajerova hatte im September ihren 65. Geburtstag gefeiert.

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