• 11.10.2004

    Tschechien wird Afghanistan rund 6000 Tonnen Munition schenken, die die Armee nach dem NATO-Beitritt des Landes im Jahr 1999 ausgemustert hat. Einer entsprechenden Bitte der Regierung in Kabul stimmte das Kabinett am Montag zu. Der Regierungssprecherin zufolge habe Afghanistan schriftlich garantiert, dass die Lieferung nicht in die Hände von Rebellen fallen könne. Zudem hätten die USA zugesagt, beim Transport und der Übergabe der Munition zu helfen. Mit der Schenkung wird ein Teil des Hilfsversprechens der NATO an Afghanistan vom vergangenen Jahr erfüllt.

  • 11.10.2004

    Neuseeland muss enge Beziehungen zu den EU-Ländern pflegen. Dies sagte die Generalgouverneurin Neuseelands Silvia Cartwright nach dem Treffen mit Präsident Václav Klaus am Montag auf der Prager Burg. Im Falle der Tschechischen Republik möchte Cartwright die Zusammenarbeit im Bildungsbereich und den Handelsaustausch stärken. Auf der Prager Burg wurde ein Abkommen über den so genannten "Arbeitsurlaub" unterzeichnet, mit dem vor allem jungen Tschechinnen und Tschechen ermöglicht wird, auf Neuseeland eine Arbeitsbewilligung für kurze Zeit zu bekommen.

  • 11.10.2004

    Der Minister für Informatik Vladimír Mlynár hofft, dass der Anteil der Informationstechnologien am Bruttoinlandsprodukt im Jahre 2006 sechs Prozent erreichen wird. Bislang bewegt er sich um 4,5 Prozent, womit Tschechien auf einem der führenden Plätze in Europa liegt. Dies sagte Mlynár am Montag anlässlich der Eröffnung der internationalen Messe Invex in der südmährischen Metropole Brno (Brünn). Es handelt sich um den bereits 14. Jahrgang der Invex - einer Messe für Kommunikations- und Informationstechnologie. Bis Freitag werden etwa 600 Aussteller aus dem In- und Ausland auf der Messe ihre Produktneuheiten vorstellen. Schwerpunkte der diesjährigen Invex sind die "Vision des digitalen Haushalts", High-Speed-Internetverbindungen und neue Computerspiele. Der erste Tag der Invex steht auch mit der Kabinettssitzung in Brünn in Zusammenhang. Einige Minister haben angekündigt, sich an der feierlichen Eröffnung zu beteiligen.

  • 11.10.2004

    Die Kriegsveteranen der Tschechoslowakischen Legionärgemeinde haben am Montag in Prag den Jahrestag der Kämpfe beim nordafrikanischen Tobruk und der Belagerung des französischen Dunkerque gedacht. Tausende tschechoslowakische Soldaten nahmen während des Zweiten Weltkriegs freiwillig an ausländischen Kampfoperationen teil. Meistens kämpften die Tschechoslowaken unter britischer oder sowjetischer Führung.

  • 11.10.2004

    Gemeinsame tschechisch-slowakische Übungen der Luftstreitkräfte sind am Motnag über dem tschechischen und slowakischen Gebiet gestartet worden. Insgesamt nehmen 34 Piloten, Operatoren und Logistiker an den Übungen teil. Nach Informationen der Befehlshaber soll bei den Übungen die Fähigkeit der Luftstreitkräfte der beiden NATO-Staaten getestet werden, gemeinsam gegen eventuelle Verletzer des Luftraums der beiden Länder vorzugehen. Die Übungen sind eines der konkreten Resultate des Projektes "Gemeinsamer Himmel".

  • 11.10.2004

    Zur Fotografie des Jahres 2004 wurde eine Fotografie von Jan Rybár gekürt, die den Titel "Schmerz in Beslan" trägt. Der Reporter der Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" hielt auf dem Foto die Bestattung eines der ermordeten Kinder nach der Tragödie fest, die sich am Anfang des Schuljahrs in Nordossetien abspielte. Die Veranstalter des tschechischen Fotojournalistenwettbewerbs Czech Press Photo veröffentlichten am Montag auch die weiteren Ergebnisse des Wettbewerbs. Das Siegerfoto gewann außerdem den zweiten Preis in der Kategorie "Aktuelles Zeitgeschen". Den Worten der Juryvorsitzenden Elisabeth Biondi vom Magazin "The New Yorker" ist das diesjährige Ergebnis aus dem Aspekt beachtenswert, weil Rybár kein Fotoreporter, sondern ein schreibender Journalist sei.

  • 11.10.2004

    Aus dem Chemiewerk Spolchemie in der nordböhmischen Stadt Ústí nad Labem (Aussig) ist am Montagmorgen Chlorwasserstoff ausgetreten, laut Auskunft der zuständigen Magistratsabteilung bestand aber keine Gefahr für Menschen und Umwelt. Es handelt sich um den bereits vierten Störfall bei Spolchemie in diesem Jahr. Das Entweichen des Gases konnte mittlerweile gestoppt werden, es seien nun keine weiteren Maßnahmen nötig, hieß es. Zum Entweichen des Gases sei es - so ein Sprecher des Chemiewerkes - beim Austausch der Dichtung gekommen. Der Sprecher betonte, dass die Einwohner der Stadt über den Zwischenfall nur aus Präventivgründen informiert wurden. Es habe zu keiner Gefährdung kommen können, sagte er. Die Einwohner der Stadt wurden unter anderem durch Textmeldungen auf ihre Mobiltelefone über den Zwischenfall informiert.

  • 10.10.2004

    In der Diskussion über den Lkw-Transit in Europa prüft Tschechien Zeitungsberichten zufolge einen riskanten Alleingang. Die Prager Regierung erwäge die Abschaffung der umgerechnet acht Euro teuren tschechischen Ein-Tages-Vignette für Lkw zum Jahresende, berichtet das Blatt "Mladá fronta Dnes" in seiner Wochenendausgabe. Der Preis entspricht etwa der von Brüssel festgesetzten Maut-Obergrenze. Verkehrsminister Milan Simonovský hatte erst vergangene Woche auf einem EU-Ministertreffen erfolglos deren Erhöhung auf 15 Euro vorgeschlagen. Laut einem Entwurf, der nun der Regierung vorliegt, könnte die Ein-Tages-Vignette durch eine Drei-Tages-Vignette um etwa 20 Euro ersetzt werden. Die Nachrichtenagentur dpa zitiert einen EU-Mitarbeiter, der dies als "klaren Verstoß gegen das Prinzip der Freizügigkeit" bezeichnet. Das EU-Neumitglied Tschechien riskiere damit ein Disziplinarverfahren. Vizepremier Martin Jahn hingegen argumentiert mit der zunehmenden Belastung durch den Schwerverkehr. Seit dem EU-Beitritt des Landes am 1. Mai sei der Lkw-Verkehr in Tschechien um etwa 20 Prozent gestiegen, sagte Jahn.

  • 10.10.2004

    Der Kulturminister der irakischen Übergangsregierung, Mufid Dzazajri, hat sich in der sonntäglichen Politdebatte des Tschechischen Fernsehens für eine Verlängerung des Mandats der tschechischen Militärpolizisten im Irak ausgesprochen. Diese sind derzeit an der Ausbildung örtlicher Sicherheitskräfte beteiligt, die tschechische Regierung will ihren Einsatz bis Ende Februar verlängern. Vor allem aus politischer Sicht sei ein Verbleib der etwa 100 Spezialisten wichtig, ihr Abzug vor den auf Januar angesetzten irakischen Wahlen wäre ein schlechtes Signal, sagte Dzazajri. Tschechien könne dem Irak aber auch auf kulturellem Gebiet wertvolle Hilfe leisten, wie etwa beim Wiederaufbau der Nationalbibliothek und verschiedener Kulturdenkmäler oder bei der Herausgabe von Büchern. Dzazajri sagte, er habe darüber bereits mit seinem tschechischen Amtskollegen Pavel Dostál und mit Außenminister Cyril Svoboda gesprochen. Der irakische Kulturminister Dzazajri hat selbst mehrere Jahre in der Tschechoslowakei gelebt, unter anderem als Mitarbeiter des Rundfunks. Er spricht fließend Tschechisch.

  • 10.10.2004

    Ein Bericht über den Tabakkonsum in Europa, den Experten der EU am Dienstag in Brüssel veröffentlichen sollen, beinhaltet laut bisher bekannten Informationen Kritik an den niedrigen Zigarettenpreisen in Tschechien. Im Vergleich zum Durchschnittseinkommen seien Zigaretten hierzulande besonders billig, Tschechien und Luxemburg hätten eine "sehr schlechte" Anti-Tabak-Politik, heißt es in dem Text, der sich unter anderem auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO beruft. Prag hat bei den EU-Beitrittsgesprächen eine sukzessive Anhebung der Verbrauchersteuer auf Tabakwaren ausgehandelt, um ein allzu sprunghaftes Ansteigen der Zigarettenpreise zu vermeiden. Am Montag will die Regierung über einen weiteren Teuerungsschritt beraten. Dieser würde in den nächsten zwei Jahren den Preis für eine Packung Zigaretten um etwa 13 Kronen, das sind knapp 50 Cent, anheben.

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