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02.08.2004
Einen Tag nach dem blutigen Handgranatenanschlag im Zentrum von Prag ging die tschechische Polizei am Montag von Auseinandersetzungen rivalisierender Banden aus. Das Attentat auf den aus Israel stammenden Besitzer eines Spielcasinos forderte am Sonntag 18 Verletzte. Bis auf eine US-Amerikanerin mit einer Bauchwunde und einem Briten mit einer Schulterverletzung hatten alle Opfer die Krankenhäuser der tschechischen Hauptstadt bis zum Montag wieder verlassen, informierte ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums. Bei dem Anschlag waren unter anderem fünf Briten, vier Iren und drei US-Bürger verletzt worden. Auf der Suche nach dem Täter habe man die deutsche Polizei sowie Interpol eingeschaltet und ein Phantombild veröffentlicht, sagte ein Prager Behördensprecher. Die Ermittler seien dem Täter auf der Spur", hieß es. Tschechische Zeitungen wiederum berichteten in ihren Montag-Ausgaben, dass die Detonation in der belebten Fußgängerzone am Sonntag leicht noch schlimmere Folgen hätte haben können. Wäre die Handgranate nicht unter dem gepanzerten Wagen explodiert, hätte es Tote geben können, wurde ein Waffenexperte zitiert.
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02.08.2004
Im Streit um mögliche Entschädigungsansprüche deutscher Nachkriegsvertriebener hat Tschechien diese Frage als "geregelt und abgeschlossen" bezeichnet. Prag sehe diese Frage "im Bezug auf internationale Verträge und durch die von Deutschland angenommenen Nachkriegsverpflichtungen" als geschlossen an, teilte ein Mitarbeiter des tschechischen Außenministeriums auf Anfrage von dpa am Montag mit. Tschechien möchte keinesfalls die Beziehungen beider Staaten belasten, betonte er: "Jede Forderung solcher Art kann jedoch die Beziehungen, den Frieden und die Stabilität in Europa stören."
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02.08.2004
In der Tschechischen Republik sind von Beginn des Jahres 2001 bis Ende Juli dieses Jahres insgesamt 620.000 Rinder auf die so genannte BSE-Erkrankung untersucht worden. Dabei wurde in 13 Fällen Rinderwahnsinn festgestellt, was einer Situation entspräche, wie sie vergleichsweise auch in den anderen europäischen Ländern auftrete, sagte der Sprecher der Staatlichen Veterinärbehörde (SVS), Josef Duben, am Montag der Nachrichtenagentur CTK. Die BSE-Tests werden fortgesetzt, da sie den Verbrauchern die Sicherheit geben würden, dass ihnen in den Geschäften kein verdorbenes Fleisch angeboten werde, ergänzte der Sprecher der Behörde.
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02.08.2004
Die tschechische Währung wurde am Montagnachmittag, zum Abschluss des ersten Geschäftstages im August, mit einem Kurs von 31,66 Kronen für einen Euro bzw. 26,34 Kronen für einen US-Dollar gehandelt. Damit konnte die Krone ihre Kursanstiege gegenüber Euro und Dollar, die sie am Vormittag erzielt hatte, nicht ganz halten. Finanzexperten zufolge werde die tschechische Währung noch die Woche bei einem Kurs von unter 31,5 Kronen je Euro liegen.
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02.08.2004
Im Stadtteil Zámostí der südmährischen Stadt Trebíc, der auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO steht, beginnt am Montag das erste Festival der jüdischen Kultur "Schamajim" (Himmel). Die Festivalbesucher können während der Woche mehr über jüdische Feiertage, Sehenswürdigkeiten und jüdische Musik erfahren sowie Filme mit jüdischer Thematik sehen.
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02.08.2004
Mehr als 1000 Liter illegalen Alkohols, dessen Verkäufer keine Belege für dessen Herkunft erbringen konnten, haben tschechische Zöllner am vergangenen Freitag in einem Großlager in Sudice bei Opava/Troppau beschlagnahmt. Das gab der Sprecher der Zolldirektion Ostrava, Karel Moskor, am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt. "Der Alkohol war bereits zum Verkauf vorbereitet, Interesse zeigten unseren Informationen zufolge insbesondere polnische Abnehmer", ergänzte der Sprecher.
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01.08.2004
Bei einem Handgranatenanschlag auf ein Spielcasino im Prager Stadtzentrum sind heute 18 Menschen verletzt worden, darunter mehrere Touristen. Nach Informationen eines Behördensprechers befand sich keines der Opfer in Lebensgefahr. Der tschechische Ministerpräsident Stanislav Gross schloss einen terroristischen Hintergrund aus. Es gehe vermutlich um eine Abrechnung zwischen rivalisierenden Banden im Untergrund, sagte der Premier kurz nach der Explosion bei einer Besichtigung des Tatorts: "Wir haben eine gute Chance, den Täter ausfindig zu machen." Augenzeugen sprachen von einer Granate, die unter ein Auto mit US-amerikanischem Kennzeichen geworfen worden sei. Zu Explosion kam es um 12.30 Uhr.
Verletzt wurden vor allem Gäste des Restaurants Casino Royal, die draußen saßen. Das Restaurant befindet sich an der Ecke der Straßen Na Príkope und Havírská. Nach Worten des Sprechers des Prager Rettungsdienstes Marek Uhlír handelt es bei den Verletzungen vor allem um Schnittwunden, die durch Scherben, Glassplitter und Blech verursacht wurden. Die Augenzeugen beschrieben den Täter als einen jungen Mann, der in der Nähe des Casinos schon mehrmals gesehen wurde. Nach einigen Zeugenaussagen geht es um einen Ausländer, vielleicht einen Bulgaren. In der Prager Allgemeinen Uni-Klinik wurden sieben Verletzte behandelt, eine der Verletzten muss sich einer Operation unterziehen. Wenn sich bestätigen wird, dass die Verletzungen leicht sind, können die Patienten nach Worten des Krankenhausdirektors Pavel Horák noch heute das Krankenhaus verlassen. Fünf verletzte Ausländer wurden in der Uni-Klinik Královské Vinohrady behandelt, nur einer von ihnen wird im Krankenhaus bleiben müssen, wenn sich bestätigt, dass seine Schulterverletzung schwer ist. Dies meldete die Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf die Führung der Klinik. Im Krankenhaus Na Frantisku wurden zwei Patienten mit leichteren Verletzungen behandelt. Einige Patienten wurden in die Uni-Klinik in Motol eingeliefert.
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01.08.2004
Nach Informationen des israelischen Armeerundfunks ist die Explosion in Prag Bestandteil umfangreicher Abrechnungen im israelischen Untergrund. Der Anschlag sei gegen den israelischen Besitzer des Prager Casino Royal Assi Abutbul verübt worden, der unverletzt davongekommen sei, meldete heute der Rundfunk. Der Sprecher des Tschechischen zivilen Nachrichtendienstes (BIS) Jan Subrt sagte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, der zivile Nachrichtendienst sei über den Anschlag informiert worden, die Untersuchungen seien vorläufig von der Polizei durchgeführt worden. Der Nachrichtendienst sei - so Subrt -bereit, mit der Polizei gleich zusammenzuarbeiten. Assi Abutbuls Vater Felix wurde vor zwei Jahren in Prag von einem bislang unbekannten Täter ermordet. Assi begann danach die Aktivitäten des Vaters zu übernehmen. Abutbuls Anwälte erklärten gegenüber der israelischen Tagespresse, ihr Klient habe "keine Feinde" und in Prag weile er wegen "Wirtschaftsaktivitäten verschiedener Art". Die tschechische Polizei habe den Mordfall bisher nicht abgeschlossen, sagte ein Ermittler heute gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Den Informationen der Tageszeitung Mladá fronta Dnes sei Felix Abutbuls Übersiedlung nach Prag offensichtlich auch durch Angst motiviert worden.
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01.08.2004
Die führenden Vertreter der tschechischen Sozialdemokraten, der Christdemokraten und der Freiheitsunion werden am Montagvormittag den Koalitionsvertrag unterzeichnen. Präsident Václav Klaus wird am Montagnachmittag die Mitglieder des zurücktretenden Kabinetts von Vladimír Spidla empfangen, in dem der neue Premier Stanislav Gross den Innenministerposten bekleidete. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Gross dem Präsidenten im Rahmen des Treffen die Liste der Kandidaten für die Ministerposten in seiner Regierung überreichen wird. Präsident Klaus, der den Spekulationen zufolge, durch das neue Kabinett nicht begeistert sei, möchte mit einigen künftigen Ministern zusammentreffen. Es ist noch nicht klar, wann er die Regierung ernennen wird. Ursprünglich wurde über den 3. August gesprochen.
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31.07.2004
Der zentrale Exekutivausschuss der Sozialdemokratischen Partei (CSSD) hat am Samstag das Kabinett unterstützt, das von Premier Stanislav Gross zusammengestellt wurde. Einige Sozialdemokraten deuteten jedoch an, dass ihnen die Koalitionsregierung der Sozialdemokraten mit den Christdemokraten und Unionisten nicht gefällt. Das Kabinett braucht im Abgeordnetenhaus jede Stimme, weil es im Unterhaus nur über eine knappe Mehrheit von 101 der insgesamt 200 Stimmen verfügt. Gross forderte in seiner vor dem Exekutivausschuss der Partei gehaltenen Rede die Sozialdemokraten auf, die Streitigkeiten innerhalb der Partei zu beenden.
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