Neben Slonková drohte auch einem anderen Journalisten der Tod

Die Reporterin der Tageszeitung Mladá fronta Dnes, Sabina Slonková, war offensichtlich nicht die einzige Journalistin, der im Zusammenhang mit den Aktivitäten von Karel Srba, der Tod drohte. Der Ex-Kanzleichef des Außenministeriums und Mitarbeiter des Ex-Außenministers Jan Kavan, Karel Srba, wird verdächtigt, die Ermordung der Journalistin in Auftrag gegeben zu haben. Der ehemalige Chef des Konferenzzentrums Stirín, Václav Hrubý, hat am Montag der Polizei neue Informationen über Srba mitgeteilt. Er entschied für diesen Schritt erst jetzt, nachdem Srba verhaftet wurde. Hrubý stellte fest, er habe bereits vor zwei Jahren die Polizei darüber informiert, dass er erpresst wurde und dass ihm gedroht wurde. Er unterrichtete am Montag die Polizei darüber, dass neben ihm auch einem Journalisten gedroht wurde. Hrubý informierte die Polizei auch über die Tätigkeit von Srbas Freundin Tomsovicová, die in Srbas Auftrag als Kontrolleurin in Stirín arbeitete. Sie wird jetzt gemeinsam mit Srba des Mordkomplotts gegen die Journalistin Slonková verdächtigt. Der Fall des Konferenzzentrums Stirín, das dem Außenministerium untergeordnet ist, ist mit der Erklärung von Ex-Premier Milos Zeman verbunden, der 1999 unter Berufung auf Kavans Informationen den Ex-Außenminister Josef Zieleniec der Bestechung von Journalisten beschuldigte. Beweise für eine Korruption konnten jedoch weder Zeman, noch Kavan vorlegen. Der abberufene Chef des Konferenzzentrums Hrubý erklärte, Srba habe seinerzeit von ihm verlangt, gefälschte Beweise über diese Bestechungen zu liefern.