Deutsche zu Feiern in Kraliky
In der ostböhmischen Stadt Kraliky/Grulich erinnert man sich dieser Tage des 300. Jubiläums der Gründung des dortigen Pilgerklosters und der Kirche. Am Dienstag sind nach Kraliky viele aus dieser Gegend stammende deutsche Bürger gekommen, um dieses Jubiläum zu feiern. Mehr über den Verlauf der Veranstaltungen in Kraliky erfahren Sie von Dagmar Keberlova.
Auf dem Berg der Mutter Gottes, der sich über Kraliky erhebt, wurde im Jahre 1700 von Bischof Thomas Becker eine Kirche gegründet und mit der Zeit ein Kloster erbaut, dessen Betrieb nie eingestellt wurde, sogar in der kommunistischen Zeit lebten dort einige Klosterschwestern. Bis zum Zweiten Weltkrieg war Kraliky fast zu 100 Prozent eine deutsche Stadt. Viele Deutschen, die hier seinerzeit gelebt haben, kamen nach Kraliky, um sich an den Feiern des 300. Jubiläums der Gründung des Klosters zu beteiligen. Wir fragten den Bürgermeister von Kraliky Anton Zima, wie die gestrigen Feiern verlaufen sind:
"Der gestrige Tag war eindeutig ein deutscher Tag. Sie haben die Messe organisiert, der deutsche Bischof zelebrierte gemeinsam mit dem tschechischen die Messe, ich habe eine Delegation am Rathaus empfangen und das Treffen sowie die Feiern gestern entwickelten sich zu einer Diskussion zwischen den ehemaligen deutschen Bürgern und der Stadt."
15 Autobusse und 150 Pkws - also ziemlich umgelagert war die Stadt von den deutschen Besuchern, fügte der Bürgermeister hinzu. Seitens des Rathauses gab es teilweise Bedenken, wie die tschechischen Bürger von Kraliky auf diese Veranstaltung reagieren werden, da es eine Woche vorher in der extremistischen Zeitung Republika einen Aufruf zu einer Demonstration gab. Hierzu Bürgermeister Zima weiter:
"Ich freue mich sehr, dass es seitens der Bürger von Kraliky zu keinen Exzessen gekommen ist. Es wurde sogar eine Statue geweiht, die man mit Geld, das in Deutschland gesammelt wurde, renovierte. Alles verlief problemlos."
Die Hauptfeiern, bei denen Tausende von Gläubigen aus dem In- und Ausland erwartet werden, finden an diesem Sonntag statt. Die Pilger werden sich in der Stadt treffen, wo sie mit einer Botschaft und einem Kolac, einem Kuchen ausgestattet und anschließend durch eine ebenfalls 300 Jahre alte Allee zu dem Wahlfahrtskloster pilgern werden.