Woche der Kirchen in Broumov
Eine der entlegensten Ecken der Tschechischen Republik, der ostböhmische Zipfel Broumov/Braunau - feiert diese Tage die Woche der Kirchen. Hauptanliegen dieser Veranstaltung, die zum zweiten Mal stattfindet, sind allerdings nicht die Kirchengebäude an sich, sondern die Belebung des Kirchen- und Gemeindelebens. Mehr dazu im folgenden Beitrag von Dagmar Keberlova.
In dem Broumov-Ausläufer gibt es nicht nur mehrere prachtvolle Kirchen von Christof und Ignaz Dientzenhofer, die sich allerdings in sehr schlechtem Zustand befinden. Es handelt sich außerdem um eine Landesecke, in der sich drei Kulturen- die deutsche, die polnische und die tschechische begegnen. Dieses enorme kulturelle und geschichtliche Potenzial wieder zu beleben, versuchen seit vergangenem Jahr die Organisatoren der Woche der Kirchen in Broumov. Während letztes Jahr das Programm noch eher bescheiden war, bietet die Woche diesmal reichlich viele Veranstaltungen. Neben der Öffnung der sonst geschlossenen Kirchen werden Seminare und Vorträge angeboten. Über 100 verschiedene Künstler präsentieren sich im Laufe der Woche. Wie bereits erwähnt, stehen die Kirchen trotz des Titels der Veranstaltung nicht wirklich im Vordergrund des Projektes. Über das Hauptanliegen spricht David Musil von der veranstaltenden Organisation Collegium pro arte antiqua:
"Wir wollen in erster Linie nicht auf den schlechten Zustand der Kirchen hinweisen, sondern uns vor allem um den Wiederaufbau bemühen. Aber das wirkliche Hauptanliegen ist die Rettung der Kirchen in ihrem menschlichen Ausmaß, die alten Räumlichkeiten in einer neuen Weise zu nutzen und das geistliche Leben zu unterstützen."
Vor allem junge Menschen sollen gewonnen werden - auch für die Region, um eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Nur dann hätten die rekonstruierten Kirchen einen Sinn, fügt David Musil hinzu.
Die Veranstaltungen erfreuen sich eines großen Interesses, pro Veranstaltung treffen an die 300 Menschen ein. Am Dienstag beispielsweise war ein japanischer Tänzer zu sehen:
"Am Dienstagabend trat um 22 Uhr der japanischer Tänzer Ken Mayo. In den Räumlichkeiten der Kirche war es eine sehr interessante Performance, die Kirche machte die Vorstellung etwas anders."