Rinderwahnsinn: Tschechien verbietet nicht die Herstellung von Knochenmehl

Tschechien wird zumindest in nächster Zeit nicht aufhören, das Knochenmehl aus Rind zu produzieren. Diese Aussage machte am Mittwoch die staatliche Veterinärbehörde, nachdem die Europäische Kommission den EU-Mitgliedsländern empfohlen hatte, auf die Herstellung dieses Produktes zu verzichten. Die Konsumenten bleiben aber allgemein wegen BSE beunruhigt und verzichten auf die gewöhnte Kost. Ein Bericht von Daniela Kralova.

Die Veterinärbehörde begründete ihre Entscheidung damit, dass hierzulande bisher kein Fall von Rinderwahnsinn registriert wurde. Den Status eines BSE-freien Landes sollte Tschechien durch diesen Beschluss nicht verlieren, denn dazu gäbe es keinen Anlass. Das Verbot der Herstellung vom Knochenmehl könnte demgegenüber einige negative Erscheinungen nach sich ziehen, die wahrscheinlich zur Preiserhöhung für Fleischprodukte führen würden.

Obwohl in Tschechien bisher kein einziger Mensch an BSE erkrankt ist, breitet sich unter der Bevölkerung rapide eine Panik aus: Die Metzger verkauften schon seit langem nicht mehr so wenig Rindfleisch. Aber nicht nur Fleisch, sondern auch Milch und Milchprodukte und sogar Gummibärchen weigern sich nun einige tschechische Konsumenten zu essen. Die Tierärzte beruhigen sie aber: Der Mensch kann sich weder über Milch noch über Gelatine mit BSE anstecken.

Die Gelatine wird zwar aus Knochen und Haut gemacht und wird vielen Lebensmitteln beigefügt, die Mengen seien aber so gering, dass keine Ansteckung droht.

Auf die sich ausbreitende Panik reagieren die Experten inzwischen oft mit Scherzen, zum Beispiel diesem: "Wenn wir eine Lebensmittelansteckung hundertprozentig vermeiden möchten, dürften wir einen Monat lang gar nichts essen. Dann würden wird zwar sowieso sterben, allerdings vollkommen gesund".

Autor: Daniela Kralova
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