Diskussion über die Rückgabe des kirchlichen Eigentums wurde eröffnet
Positiv haben sich beide Seiten über die Gespräche geäußert, die Vertreter der tschechischen katholischen Kirche mit Premier Zeman, Vizepremier Rychetsky und Kulturminister Dostal während eines Treffens am Dienstagabend geführt haben. Es wurde unter anderem die Diskussion über die Rückgabe des Kircheneigentums eröffnet. Martina Schneibergova fasst zusammen.
Kulturminister Pavel Dostal, in dessen Ressort die Kirchenangelegenheiten gehören, ließ verlauten, die Kirchenvertreter seien mit dem Gesetzentwurf über die Beziehung Staat-Kirche zufrieden. Beide Seiten hätten sich - so der Minister- darauf geeinigt, alle umstrittenen Absätze von der lange diskutierten Gesetzesunterlage zu streichen.
Der Sprecher der Tschechischen Bischofskonferenz, Daniel Herman, sagte, mit diesem Treffen habe man auch die Diskussion über die Wiedergutmachung der Enteignung eröffnet. Das Problem der Rückgabe des kirchlichen Eigentums soll als erstes gelöst werden. Erst dann wird man nach dem Modus suchen, wie Kirchen und Religionsgesellschaften künftig finanziert werden sollten. In der nächsten Zeit wird das Kulturministerium eine Gesetzesvorlage ausarbeiten, nach der das bisher staatliche Eigentum, das zu kirchlichen Zwecken dient, an Kirchen übertragen wird.
Das Ministerium wird schließlich die Finanzierung der Kirchen aus einem Fonds vorbereiten. Dieser Fonds soll einen ökumenischen Charakter haben und von den Kirchen verwaltet werden.
Während des Treffens wurden auch einige Punkte des vorbereiteten Staatsvertrags zwischen dem Vatikan und der Tschechischen Republik besprochen, der die Beziehung von Staat und Kirche auf internationaler Ebene regeln wird.