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EU will landwirtschaftlichen Handel mit Tschechien zum 1. Juli nahezu vollständig liberalisieren
Die Europäische Union will ab dem 1. Juli den Handel mit der Tschechischen Republik im Bereich der landwirtschaftlichen Produkte nahezu vollständig liberalisieren. Am Freitag werde darüber in Prag eine Delegation der Europäischen Kommission verhandeln, teilte am Dienstag in Brüssel ein Assistent der Kommission der Nachrichtenagentur CTK mit. Er fügte hinzu, man sei bemüht, ein derartiges Liberalisierungs-Abkommen zum 1. Juli auch mit den Ländern Estland, Lettland, Litauen und Ungarn abzuschließen. Der Verantwortliche der Kommission für den Bereich Landwirtschaft, Franz Fischler, erklärte dazu, die Vereinfachung des gemeinsamen Handels mit landwirtschaftlichen Produkten sei Teil der Strategie der Union, beide Seiten auf die Erweiterung sowie einen einheitlichen Markt vorzubereiten.
Erstes tschechisch-slowakisches Bataillon vollständig an internationaler KFOR-Mission beteiligt
Das erste tschechisch-slowakische Bataillon, das im Rahmen der internationalen KFOR-Einheiten in der südserbischen Provinz Kosovo eingesetzt wird, hat in diesen Tagen die Erweiterung seines Operationsraumes abgeschlossen und beteiligt sich fortan vollständig am Einsatz der internationalen Brigaden. Darüber informierte die Presseabteilung des tschechischen Verteidigungsministeriums die Nachrichtenagentur CTK. Die Verpflichtung, ihren Operationsraum zu erweitern, hatten die Tschechische und Slowakische Republik in Zusammenhang mit der Erhöhung der Soldaten in der KFOR-Mission auf sich genommen.
Havel kritisiert Diskussion um Benes-Dekrete/ Abgeordnetenhaus debattiert voraussichtlich noch im April über Dekrete
Präsident Vaclav Havel hat den Streit um die so genannten Benes-Dekrete als "hysterisierte" Diskussion kritisiert. Wegen der aufgeheizten Atmosphäre werde er sich vorerst nicht zu den tschechoslowakischen Nachkriegsnormen äußern, sagte Havel am Montag gegenüber dem Tschechischen Rundfunk. Weiter verlautete aus der Kanzlei des Staatsoberhaupts, dass die von einigen Abgeordneten vorgeschlagene posthume Verleihung des höchsten Staatsordens an den früheren Präsidenten Edvard Benes unnötig sei, da Benes den Orden bereits 1936 erhalten habe. Es sei daher nicht damit zu rechnen, dass Havel den umstrittenen Politiker erneut auszeichnen werde, hieß es. Nach Informationen des tschechischen Rundfunks wird das Abgeordnetenhaus vermutlich noch im April erstmals über die Benes-Dekrete debattieren. Parlamentspräsident Vaclav Klaus habe die Vorsitzenden der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien zu einem vorbereitenden Treffen am 11. April eingeladen, hieß es.
Radio Freies Europa nimmt Sendebetrieb in Kaukasus-Sprachen auf
Der von den Vereinigten Staaten finanzierte und in Prag ansässige Rundfunksender Radio Freies Europa beginnt am heutigen Mittwoch mit zweistündigen Sendungen in den Kaukasus-Sprachen Tschetschenisch, Avarisch und Tscherkessisch. Ergänzt werden sie durch russische Sendungen. Auf diese Weise soll die gesamte Kaukasus-Region abgedeckt werden, sagte am Dienstag die Sprecherin des Senders der Nachrichtenagentur CTK. Eigentlich sollte aus dem Prager Gebäude bereits Ende Februar mit Ausstrahlungen in den Kaukasus begonnen werden. Auf Eingreifen der amerikanischen Regierung hin wurden diese jedoch um mehrere Wochen verschoben. Der Leiter des Senders, Thomas Dine, begründete die Verzögerung damals gegenüber der Agentur Reuters damit, dass die amerikanische Regierung sich seit den Terroranschlägen vom 11. September bemühe, im Verhältnis zu Moskau Irritationen zu vermeiden, die das gemeinsame Vorgehen gegen den Terrorismus gefährden könnten.
Tschechien schließt zum 1. Juli Generalkonsulat in Hamburg
Die Tschechische Republik schließt zum 1. Juli ihr Honarar- Generalkonsulat in Hamburg. Als Grund nannte die Vertretung am Dienstag die fehlende Nachfolge für Konsul Robert Vogel. Der 83-jährige werde sein Amt aus Altersgründen niederlegen, sagte die Stellvertretende Leiterin der Vertretung, Eva Profousova, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Da kein Nachfolger gefunden wurde, werde das Konsulat geschlossen. In den vergangenen Monaten waren in Hamburg bereits die Konsulate von Mexiko, Brasilien, Südafrika und Korea aufgelöst worden.
Skinheads überfallen Studenten
Acht tschechische Skinheads haben in Nordböhmen zwei dunkelhäutige Studenten überfallen und schwer verletzt. Die Gruppe habe am Samstagabend in einem Spielcenter in Litomerice (Leitmeritz) nach einem kurzen Wortgefecht einen Studenten mit einem Messerstich verletzt und seinen Freund aus dem Fenster geworfen, berichtete die Prager Zeitung "Bohemia" in ihrer Dienstagausgabe. Die Polizei habe einige der Täter fassen können. Erst in der vergangenen Woche war in Tschechien ein 22-jähriger Skinhead zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte im Juni 2001 aus rassistischen Motiven einen Angehörigen der Roma-Minderheit in einer Discothek erschlagen.
Prager Porno-Filmer verzichtet auf umstrittene Theresienstadt-Szenen
Nach Protesten jüdischer Organisationen will der tschechische Regisseur Robert Rosenberg in einem Porno-Film auf Aufnahmen aus dem ehemaligen Getto Theresienstadt verzichten. Wegen des Widerstands der Leitung der heutigen Gedenkstätte Terezin habe er bereits Geldgeber des Projekts verloren, wurde Rosenberg am Montag im Prager Rundfunk zitiert. Die Leitung der Gedenkstätte hatte Rosenberg, der selbst in Porno- Filmen mitspielt, die Drehgenehmigung verweigert und mit einer Klage gedroht, sollte er Aufnahmen aus Terezin verwenden. Rosenberg hat nach Informationen des Tschechischen Rundfunks nun zugesagt, dass er nicht wie angedroht als Tourist getarnt in dem ehemaligen Getto drehen werde.
Tschechische Krone erreicht neuen Rekordkurs
Der Kursgewinn der tschechischen Krone hält weiter an. Zum Ende des gestrigen Geschäftstages erreichte die tschechische Währung mit 30,53 Kronen pro Euro einen neuen Rekordwert, teilte ein Dealer der Tschechoslowakischen Handelsbank (Ceskoslovenska obchodni banka) der Nachrichtenagentur CTK mit. Im Verhältnis zum Dollar schloss die Krone mit 34,65 Kronen pro Dollar und erreichte damit seit Oktober 1999 ein neues Maximum. Als Gründe für den stetigen Kursanstieg gaben Händler vor allem steigende Auslandsinvestitionen sowie die Spekulation auf eventuelle weitere Investitionen an. Hinzu kämen die positive Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes sowie der Handelsbilanz hinzu.