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Ex-Schulminister Jan Sokol als Präsidentenkandidat vorgeschlagen

Kurz nach der Verkündung der dritten Runde zu den tschechischen Präsidentschaftswahlen, die für den 28. Februar einberufen wurde, hat Regierungschef Vladimír Spidla dem ehemaligen Schulminister Jan Sokol die Kandidatur seiner Sozialdemokratischen Partei angeboten. Ersten Aussagen zufolge würde eine Kandidatur des 66-jährigen Dekans der Fakultät für humanistische Studien der Prager Karlsuniversität auch von den Abgeordneten und Senatoren der Christdemokraten und der Liberalen unterstützt, die mit den Sozialdemokraten die Regierungskoalition bilden. Sollte der Signatar der Charta 77 das Angebot annehmen, dann wäre er unter Umständen der einzige echte Gegenkandidat zum ehemaligen ODS-Vorsitzenden und Ex-Premier Václav Klaus, der von den Senatoren der Konservativen bereits am Freitag für die dritte Wahlrunde nominiert worden ist.

Schneefälle und Schulferien führen in Tschechien zu Verkehrsproblemen

Starke Schneefälle und der Beginn der Winterferien haben am Samstag in weiten Teilen der Tschechischen Republik zu mehren Verkehrsbehinderungen geführt. Am meisten vom einsetzenden Flockenwirbel waren der Landkreis Pilsen sowie einige Gebiete Süd- und Mittelböhmens betroffen. Auf der von Pilsen nach Prag führenden Autobahn D5 war es dabei in den Mittagsstunden zu einem folgenschweren Verkehrsunfall gekommen, bei dem ein 62-jähriger Mann getötet und eine Person schwer verletzt wurden. Den Tod des 22-jährigen Fahrers eines PKW Mazda 323 hatte bereits am Freitag ein Verkehrsunfall bei Velesín nahe der südböhmischen Stadt Ceský Krumlov/Krummau zur Folge. Am sächsisch-böhmischen Grenzübergang Zittau-Hrádek nad Nisou/Grottau sowie am polnisch-tschechischen Grenzübergang bei Harrachov hatten sich kilometerlange Autoschlangen gebildet. Der Grund war neben dem turnusmäßigen Urlauberwechsel in den Unterkünften des Riesen- und des Isergebirges auch der Ferienbeginn an deutschen, polnischen und Prager Schulen. Wenngleich die Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen in Tschechien durch den Winterdienst weitestgehend schneefrei gehalten werden, so sind in den oberen Lagen der hiesigen Mittelgebirge neben der Winterbereifung nicht selten Schneeketten erforderlich.

Tschechische Wintersportorte melden "Ski und Rodel gut"

Die ergiebigen Schneefälle der letzten Tage haben dafür gesorgt, dass an diesem Wochenende nahezu alle Wintersportorte in Böhmen und Mähren beste Ski- und Rodelbedingungen verzeichnen können. Aus dem Iser- und Riesengebirge wurde eine geschlossene 80 cm hohe Schneedecke gemeldet, auf dem nordböhmischen Keilberg (Klínovec) im Erzgebirge wurde ein Meter Naturschnee und im naheliegenden Grenzort Bozí Dar/Gottesgab 60 cm Schnee gemessen. Auch die einschlägigen Wintersportorte im Böhmerwald, im Altervatergebirge und in den Beskiden konnten sich über Schneehöhen zwischen 60 und 120 cm freuen.

Dreharbeiten an amerikanischer TV-Serie über Hitler in Prag fortgesetzt

An diesem Wochenende sind in Prag die Dreharbeiten des US-amerikanischen Fernsehsenders CBS zur Serie "Die Wurzeln des Bösen" fortgesetzt worden. In dieser Serie versuchen die Produzenten die Bedingungen und Gründe für die einstige Machtergreifung des nationalsozialistischen Führers Adolf Hitler zu erhellen. Bis zum 13. März sollen die Dreharbeiten abgeschlossen werden, teilte Jan Bílek von der Produktionsgesellschaft Etamp am Samstag der Nachrichtenagentur CTK mit.

SPORT: Tschechien liegt im Davis Cup-Vergleich mit Russland 1:2 zurück

In der Davis-Cup-Partie zwischen Gastgeber Tschechien und Titelverteidiger Russland gingen die Gäste am Samstag in Ostrava mit 2:1 in Führung. Nach den Punktgewinnen durch Jirí Novák für Tschechien und Michail Juznyj für Russland in den Einzelspielen am Freitag, setzte sich das russische Duo Juznyj/Kafelnikov tags darauf mit 3:1 Sätzen im Doppel gegen das tschechische Tandem Damm/Suk durch. Die Begegnung wird am Sonntag mit dem Duell der Auftaktsieger Novák gegen Juznyj fortgesetzt.

Bei der I. Hallenhockey-Weltmeisterschaft der Damen im sächsischen Leipzig hat die Tschechische Republik am Freitag durch ein 1:5 im Halbfinale gegen die Niederlande das Endspiel verpasst und trifft am Sonntag im Spiel um Bronze auf die Mannschaft aus Frankreich. Finalgegner der Niederlande ist Gastgeber Deutschland, der sich im zweiten Halbfinale mit 12:2 gegen Frankreich durchsetzte.

Beim am Freitag in Chemnitz ausgetragenen Hallen-Meeting der Leichtathleten sorgten Stabhochspringer Adam Ptácek und Stabhochsprung-Kollegin Pavla Hamacková für die besten Resultate aus tschechischer Sicht. Während Hamackova in der Damen-Konkurrenz mit 4,50 m Platz drei belegte, stellte Ptácek mit 5,81 m sogar eine neue Hallen-Jahresweltbestleistung auf. Dieses Ergebnis reichte allerdings hinter Tagessieger Tim Lobinger aus Deutschland, der die gleiche Höhe bezwang, nur zum zweiten Platz.