Präsident Klaus reist am Mittwoch zu seinem Antrittsbesuch nach Wien

Wien

Knapp zwei Monate nach seiner Wahl in das Präsidentenamt beendet Vaclav Klaus am Mittwoch mit einem Staatsbesuch in Wien die Reihe seiner Antrittsbesuche in den Nachbarstaaten der Tschechischen Republik. Was man sich auf österreichischer Seite von diesem Besuch erwartet, fragte Silja Schultheis den Presseattaché der österreichischen Botschaft in Prag, Mag. Gregor Schusterschitz.

Schusterschitz: "Wir erwarten uns im wesentlichen eine Fortsetzung des konstruktiven Kurses in den bilateralen Beziehungen, wie er gerade vor wenigen Wochen durch die Besuche von Nationalratspräsident Kohl und Bundeskanzler Schüssel hier in Prag eigentlich sehr eindrücklich eingeleitet wurde."

Schultheis: "Können Sie uns etwas über die Gesprächsthemen sagen, die auf dem Programm stehen?"

Schusterschitz: "Es wird hauptsächlich um die zukünftige Zusammenarbeit in der Europäischen Union gehen. Wir sind ja gerade wenige Tage nach der Unterzeichnung des Beitrittsvertrages in Athen. Wichtig wird sein, wie gerade kleinere und mittlere Staaten im Rahmen der Europäischen Union kooperieren können."

Schultheis: "Nach dem letzten Besuch von Klaus' Vorgänger Vaclav Havel in Wien kommentierten die Zeitungen in Tschechien, dass wenn man die tschechisch-österreichischen Beziehungen an den Beziehungen beider Präsidenten messen würde, dass sie dann ganz hervorragend wären. Erwarten Sie mit dem neuen Präsidenten Klaus hier eine Veränderung?"

Schusterschitz: "Präsident Klestil und Präsident Klaus kennen sich ja schon sehr lange durch eine Vielzahl von Treffen. Bei diesem ersten Treffen, wo Vaclav Klaus Präsident der Tschechischen Republik ist, treffen sich also nicht zwei Unbekannte. Generell erwarten wir uns - auch schon von der Vergangenheit beider Personen her - eine Fortsetzung der traditionell ausgezeichneten Beziehungen auf Präsidentenebene."

Schultheis: "Glauben Sie, dass Vaclav Klaus es vermag, auch in Zeiten, wo die Beziehungen auf anderer Ebene nicht so gut sind, hier einen Ausgleich zu schaffen?"

Schusterschitz: "Ich glaube, das hat Vaclav Klaus eigentlich schon bewiesen. Gerade in den Zeiten der unglücklichen Sanktionen der EU-14, denen sich ja damals die tschechische Regierung angeschlossen hat, hat Vaclav Klaus den damaligen Ministerpräsidenten Milos Zeman sehr scharf kritisiert für diese negative Haltung gegenüber Österreich. Und damals hat er, glaube ich, bewiesen, dass er ein Freund Österreichs ist und auch dafür einstehen kann. Und auch seine Rede Mitte März zur Frage der Vertreibung der Sudetendeutschen spricht, glaube ich, eine klare Sprache."