Neues zur tschechischen Beteiligung an der irakischen Wiederaufbaukonferenz
In der Nacht auf Dienstag hat sich die tschechische Regierung mit den Einzelheiten der Beteiligung des Landes an der internationalen Wiederaufbaukonferenz im Irak beschäftigt, Personal- und Finanzierungsfragen standen dabei im Vordergrund. Hören Sie mehr von Gerald Schubert:
"Die Konferenz fasste den grundlegenden Beschluss, dass innerhalb von vier Wochen die letzte Sitzung stattfinden wird, auf der dann eine irakische Übergangsregierung nominiert wird. Im zweiten Punkt des Kommuniques wurde allen, die sich an der Koalition beteiligt hatten, intensiv gedankt. Aber gleichzeitig lautete eigentlich der Hauptslogan 'Irak den Irakern'."
Die zweite der genannten Damen, Janina Hrebickova, wurde am Montag vom tschechischen Außenminister Cyril Svoboda zur Koordinatorin der tschechischen Delegation im Irak ernannt, welche insgesamt zwanzig Berater umfassen soll. Hrebickova ist eine ehemalige Journalistin, als solche hat sie vor dreizehn Jahren auch im Irak Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile hat Hrebickova aber bei verschiedenen internationalen Organisationen gearbeitet, darunter vor allem für die Vereinten Nationen. Außenminister Svoboda:"Es qualifiziert sie ihre ganze bisherige Laufbahn. Denn sie hat in Südkorea gearbeitet, in Israel, in London, am Balkan, sie war Chefin des Fernsehens der Friedensmission im Kosovo, und ähnliches mehr. Sie ist ein für diese anspruchsvolle Aufgabe hochqualifizierter Mensch."
Worin besteht nun die Aufgabe der Konferenz im allgemeinen, und konkret die der tschechischen Delegation?
"Der Sinn ist es natürlich, so bald wie möglich Ordnung in die Situation im Irak zu bringen, so bald wie möglich eine normale staatliche Verwaltung einzusetzen, und diese Verwaltung so bald wie möglich in die Hände der Iraker zu legen. Das sind die Ziele, die wir haben. Außerdem werden wir uns aber natürlich auch um den wirtschaftlichen Wideraufbau kümmern. Und wir dürfen nie die humanitäre Hilfe vergessen."
Tschechien, so heißt es allgemein, soll im Irak nun in erster Linie seine Erfahrungen mit dem Übergang von einem totalitären Regime zur Demokratie einbringen. Die unmittelbare Beteiligung an diesem Prozess könnte freilich auch für die Wirtschaft des Landes positive Auswirkungen haben, einige tschechische Firmen könnten beim nunmehrigen Wiederaufbau Aufträge an Land ziehen. Doch vorerst kostet das Unterfangen einmal Geld. Am Montag hat die tschechische Regierung auf ihrer Sitzung die ersten 20 Millionen Kronen, das sind etwa 645.000 Euro, locker gemacht. Insgesamt rechnet Außenminister Svoboda mit der Bereitstellung von 400 Millionen Kronen.