Mai - Monat der Opfer des Kommunismus

Eine Serie von Pietätakten und Gedenktreffen wird im Laufe des Mai an die Opfer des kommunistischen Regimes in der damaligen Tschechoslowakei erinnern. Der sog. "Monat der Opfer des Kommunismus" findet unter der Schirmherrschaft der Vorsitzenden der Tschechischen UNESCO-Kommission Jaroslava Moserova statt und wird von der Konföderation politischer Häftlinge organisiert. Markéta Maurová hat dazu Frantisek Sedivy von der Konföderation befragt.

Der diesjährige Mai wird als Monat der Opfer des Kommunismus begangen. Handelt es sich dabei um eine einmalige Veranstaltung oder kann man an frühere Veranstaltungen anknüpfen?

"Diese Veranstaltung wird in diesem Jahr zum ersten Mal organisiert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir in den 90er Jahren nicht an diese Opfer erinnert hätten. Aber es kam dazu nur in der Woche, wo Milada Horakova hingerichtet wurde. Und das war am 27. Juni. Und seit 1989 haben wir jedes Jahr im Mai, am Ende des Monats, auch eine Veranstaltung mit dem Namen "Jachymovske peklo" ("Joachimsthaler Hölle") veranstaltet."

Was verstehen Sie eigentlich unter "Opfern des Kommunismus"? Handelt es sich dabei um Todesopfer, sind es Häftlinge, oder kann man diese Kategorie breiter verstehen?

"Es gibt verschiedene Opfer. Erstens sind es die Toten. Das sind die Menschen, die entweder hingerichtet wurden oder lange Zeit verhaftet waren. Und zwar in verschiedenen Gefängnissen, wie z.B. Leopoldov, Mirov, Jihlava, Pardubice für die Frauen usw. Und dann die Arbeitslager, die sich im Joachimsthaler Gebiet befanden, aber nicht nur dort, sondern auch in der Nähe von Uran-Erzgruben und Kohlegruben. Und die dritte Kategorie waren die Leute in den sog. PTP-Einheiten. Das waren militärische Abteilungen, die Menschen gehörten jedoch nicht zum Militär, sondern auf diese Weise wollte man die Leute versklaven. Und natürlich zählten zu den Opfern auch die Familien der Häftlinge."

Im Monat der Opfer des Kommunismus finden vor allem verschiedene Gedenktreffen statt. Worin sehen Sie die Bedeutung dieser Treffen, dieser Veranstaltungen und der Erinnerung an die Geschichte, an die Vergangenheit überhaupt für die heutige Zeit?

"Diese Veranstaltungen sollen die junge Generation an diese Taten erinnern. Denn diese Taten bedeuten natürlich auch eine wichtige Etappe in der Geschichte unserer Gesellschaft. Und wir erinnern daran, wozu das alles geführt hat."