Nachrichten
Gedenken an den Prager Aufstand vor 58 Jahren
In Tschechien wurde am Montag allerorten des 58. Jahrestages des Maiaufstandes der tschechischen Bürger gegen die deutschen Okkupanten gedacht, der am 5. Mai 1945 in Prag seinen Höhepunkt fand. Vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks fand dabei ein Gedenkakt statt, an dem auch Premier Vladimír Spidla, der stellvertretende Senatspräsident Premysl Sobotka und der Generaldirektor des Tschechischen Rundfunks Václav Kasík teilnahmen. Näheres dazu hören Sie im Tagesecho im Anschluss an die Nachrichten.
Inbetriebnahme des tschechischen Feldlazaretts im Irak verzögert sich
Die Ärzte des siebten tschechischen Feldlazaretts, die den Bewohnern der südirakischen Stadt Basra helfen, müssen vorläufig unter provisorischen Bedingungen arbeiten. Sie behandeln jeden Tag Dutzende von Irakern. Der normale Betrieb des Krankenhauses wird durch den Transport des notwendigen Materials gebremst. Mit den amerikanischen Galaxy-Flugzeugen kann nicht so viel Material wie mit den russischen Ruslan-Flugzeugen transportiert werden. Der Transport des tschechischen Feldlazaretts wurde am vergangenen Montag von den USA übernommen. Die USA tragen auch die Transportkosten. Zuvor war eine russisch-ukrainische Gesellschaft mit dem Transport beauftragt gewesen.
Verteidigungsminister Tvrdík besucht tschechische Soldaten in Golfregion
Der tschechische Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík ist zu einer Visite in die Golfregion abgereist, um zunächst in Kuwait mit den Soldaten des 1. Tschechisch-Slowakischen Anti-ABC-Waffen-Bataillons zusammenzutreffen, die im Stützpunkt Dauha stationiert sind. Am Dienstag reist Tvrdík dann weiter in die südirakische Region um Basra, wo er sich mit den Ärzten und Soldaten des 7. Feldlazaretts der Tschechischen Armee treffen wird.
Tschechische Botschaft in Bagdad wird Anfang Juni wieder geöffnet
Wenn es die Sicherheitslage erlauben wird, wird die tschechische Botschaft in Bagdad Anfang Juni wieder geöffnet. Dies erklärte der Sprecher des tschechischen Außenministeriums Vít Kolár am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Die tschechische Botschaft wurde im März aus Sicherheitsgründen geschlossen. Zum Unterschied von der slowakischen Vertretung wurde die tschechische Botschaft nicht geplündert. Für den Schutz des Gebäudes sorgten die US-Soldaten. Nach dem Fall des Saddam-Hussein-Regimes soll die tschechische diplomatische Vertretung künftig vom Stand eines chargé d´affaires auf das Niveau einer Botschaft geändert werden. Außenminister Cyril Svoboda sucht zur Zeit nach einem geeigneten Kandidaten für den Botschafterposten.
Irakischer Junge verließ das Prager Krankenhaus
Der zweijährige irakische Junge Hasan Chalaf, der an Kinderlähmung leidet, hat am vergangenen Freitag die Kinderklinik in Prag-Motol verlassen. Der kleine Patient wird noch einige Male wöchentlich zum Physiotherapeuten kommen müssen und danach höchstwahrscheinlich noch einen Kuraufenthalt im nordböhmischen Teplice absolvieren. Die Behandlungskosten werden vom tschechischen Gesundheitsministerium und die Kurkosten von der Kureinrichtung getragen.
Regierungskoalition einigte sich auf Senkung des Haushaltsdefizits bis 2006
Die Wirtschafts- und Finanzexperten der tschechischen Regierungskoalition haben sich am Sonntag auf dem unweit von Prag gelegenen Schloss Kolodeje über einen Fahrplan zur Verringerung des hohen Defizits im Staatshaushalt geeinigt. Ihre Vereinbarung sieht so aus, dass das Defizit bei den öffentlichen Finanzen im Jahr 2006 das Ausmaß von vier Prozent des Bruttoinlandproduktes nicht übersteigen soll. Das gab Finanzminister Bohuslav Sobotka auf einer Pressekonferenz im Anschluss an die Verhandlungen bekannt. Außerdem sei die Debatte über die bevorstehende Rentenreform eröffnet worden, hieß es. Ausführlicher befassen wir uns mit diesem Thema im Tagesecho im Anschluss an die Nachrichten.
Cibrian: Es droht kein Exodus der Roma
Auch wenn der EU-Beitritt der Tschechischen Republik für die tschechischen Bürger ein freies Reisen durch die EU-Länder ermöglichen wird, seien die Befürchtungen vor einem massenhaften Exodus der tschechischen Roma in den Westen unbegründet. Ähnlich unbegründet seien nach Meinung der Botschafters der EU-Kommission in Tschechien, Ramiro Cibrian, auch die Befürchtungen der Bewohner der tschechischen Grenzregionen vor Eigentumsansprüchen der Sudetendeutschen. Dies erklärte Cibrian am Montag während einer Diskussion im westböhmischen Sokolov/Falkenau vor Vertretern der Region.
EU-Kommission verzeichnet Fortschritte im tschechischen Bankwesen
Noch vor vier Jahren klagte die EU-Kommission über einen Mangel an Transparenz im tschechischen Bankwesen. Den Informationen der Nachrichtenagentur CTK zufolge vertritt die EU-Kommission jetzt die Meinung, dass die Bankdienste in Tschechien im Grunde genommen den Vorschriften und Vorstellungen der Union entsprechen. Ein nicht genannter Experte der EU-Kommission erklärte gegenüber CTK, die Kommission habe mit Respekt beobachtet, wie sich die tschechischen Behörden mit dem Zusammenbruch des Finanzinstituts Union banka auseinandergesetzt haben. Sie hätten richtig entschieden und schnell gehandelt, meinte der Experte. Problematisch findet die EU hingegen den Versicherungsbereich, wo immer noch ein novelliertes Versicherungsgesetz fehlt.
In Brno starb ein Patient, der aus Südostasien zurückkehrte
Am vergangenen Samstag ist in der Uni-Klinik in Brno/Brünn ein Mann gestorben, der am selben Tag wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Nach den Worten der Sprecherin der Uni-Klinik sei es unwahrscheinlich, dass der Mann, der vor kurzem in Südostasien weilte, an der Erkrankung SARS verstorben ist. Die Resultate der Labortests, die die Erkrankung bestätigen oder widerlegen werden, sollen in einigen Tagen bekannt gegeben werden.
Fünfter Fall der Rinderkrankheit BSE in Tschechien innerhalb von zwei Jahren
In Tschechien ist am Montag der fünfte Fall der Rinderkrankheit BSE innerhalb von zwei Jahren festgestellt worden. Das betreffende Tier stamme aus einem Fleischkombinat des mährischen Ortes Dolni Lazany nahe der österreichischen Grenze, teilte das Landwirtschaftsministerium in Prag mit. In Tschechien war im Sommer 2001 der erste BSE-Fall festgestellt worden.
Analytiker begrüßen Anhebung des Rentenalters
Tschechische Analytiker begrüßen der Nachrichtenagentur CTK zufolge die geplante Anhebung des Rentenalters in Tschechien auf 63 Jahre. Sie halten es für einen notwendigen Schritt in der Reform des Rentensystems. Ihrer Meinung nach geht es jedoch nur um einen der Grundbausteine der geplanten Reform. Die Analytiker machen zugleich darauf aufmerksam, dass diese Maßnahme gemeinsam mit der Verschärfung der Bedingungen für das Eintreten in die Frührente die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern kann.
Tschechen und Deutsche wollen gemeinsam Städte und Straßen pflegen
Tschechen und Deutsche, die entlang der böhmisch-bayerischen und der böhmisch-sächsischen Grenze leben, wollen ein gemeinsames Vorgehen bei der Sauberhaltung von Städten und bei der Sicherstellung des Winterdienstes im jeweiligen Grenzgebiet ergründen. Aus diesem Grunde treffen sich am Dienstag und am Mittwoch Vertreter von mehr als 50 Städten, Gemeinden und Unternehmen zu den "Deutsch-tschechischen Tagen der Sauberhaltung" im bayerischen Hof. Das grenzüberschreitende Projekt, das von den Städten As/Asch, Cheb/Eger und Hof in Zusammenarbeit mit dem Informations- und Dokumentationszentrum IDOR initiiert wurde, wird von Sponsoren und dem bayerischen Zweig der Euroregion Egrensis finanziert.
Richard-Wagner-Urenkel wird in Brno Vortrag über Antisemitismus halten
Gottfried Wagner, der Urenkel des weltberühmten Komponisten Richard Wagner, wird am Dienstag in Brno/Brünn einen Vortrag über den Antisemitismus halten. Gottfried Wagners Besuch in Brno erfolgt u.a. auf Einladung der Jüdischen Gemeinde Brno.
Buch über Terezín wird in New York präsentiert
Die tschechische Fotografin Petra Ruzicková hat am Sonntag in New York ihre Fotosammlung mit dem Titel "Der steinerne Stern Terezín" präsentiert, in dem die Geschichte der Festung mit dem tragischen Kapitel des jüdischen Ghettos zusammengefasst wird. Ruzicková erklärte, sie wollte Terezín/Theresienstadt nicht nur als das Ghetto vorstellen. An der Präsentation des Buches, die im tschechischen Generalkonsulat in New York stattfand, nahmen der tschechische Senatspräsident Petr Pithart, der Prager Oberbürgermeister Pavel Bém und der Schriftsteller Arnost Lustig teil.