Irakischer Geistlicher beschuldigt das tschechische Feldlazarett der Beleidigung des Islams
Einer der geistlichen Führer im südirakischen Basra verlangt eine Entschuldigung von den Regierungen der Staaten, die im Irak aktiv sind, für die angebliche Beleidigung des Islams. Die Beleidigung sei ihm zufolge von den Angehörigen des 7. tschechischen Feldlazaretts ausgegangen. Auf den Vorfall vom Dienstag blickt im folgenden Beitrag Dagmar Keberlova zurück.
"Es handelt sich um die Angelegenheit einer Gruppe, die grundlegend mit allem neuen Geschehen im Irak nicht einverstanden ist. Diese Gruppe ist gegen Befreiung, gegen Demokratisierung und im Grunde will sie die islamische Revolution."
Der Befehlsstab der Tschechischen Armee hat die Anschuldigung zurückgewiesen und die Angelegenheit als Provokation bezeichnet. Die offiziellen Vertreter des Iraks haben sich von den Aussagen des Geistlichen distanziert. Mit der Tätigkeit des tschechischen Feldlazaretts hingegen seien die Briten im Irak sehr zufrieden. Hierzu eine Bewertung vom Oberst Mojmir Mrva, der sich darüber für Radio Prag am vergangenen Wochenende in Basra geäußert hat:
"Der Bewertung der hiesigen Bevölkerung als auch dem Leiter der multinationalen Einheit South East zufolge wurde unser Wirken hier als positiv eingestuft. Die Tschechische Armee genießt hier im Irak ein hohes Ansehen."Daher wird der tschechische Verteidigungsminister Miroslav Kostelka um eine Verlängerung des Mandats ansuchen. Kostelka geht davon aus, dass die Militärpolizei auch im nächsten Jahr im Irak bleiben wird. In Tschechien hat es vereinzelt auch Stimmen gegeben, nach denen das 7. Feldlazarett zu wenig ausgelastet ist. Hierzu entgegnete Verteidigungsminister Kostelka folgendermaßen:
"Damit stimme ich überhaupt nicht überein. Fast 7000 Eingriffe in nicht einmal einem halben Jahr ist ein riesiges Stück an geleisteter Arbeit."