Tschechiens Ex-Präsident Havel mit höchsten Orden des Landes ausgezeichnet

Am Dienstag wurden Ex-Präsident Vaclav Havel in Prag die höchsten Orden der Tschechischen Republik verliehen. Vaclav Havel ist überhaupt der erste Präsident in der neueren Geschichte des Landes, dem vom Parlament lebenslänglich die höchsten Orden verliehen wurden. Dagmar Keberlova fasst zusammen.

Vaclav Havel,  Foto: CTK
In einer Feierstunde hat das Parlament am Dienstag dem ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel die beiden höchsten Orden des Landes verliehen. Der Name Havel werde für immer mit der politischen Wende von 1989 und dem Kampf um die Einigung Europas verbunden bleiben, sagte der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek. Die Symbolik der Orden sollte Zaoralek zufolge zum weiteren Nachdenken anregen:

"Ich verstehe die Symbolik der Orden eher als einen Aufruf zum Nachdenken. Ich verstehe unser Tun in unserem Leben nicht als etwas, was uns zu Erlangung von Funktionen bringen soll. Sondern wir sollten über die persönliche Geschichte sprechen, die uns gefällt."

Vaclav Havel,  Foto: CTK
Der Ex-Präsident selbst versteht die Auszeichnung auch als Respekt vor den Werten, die er lebenslang vertreten hat:

"Für mich ist offensichtlich, dass solch eine Auszeichnung, die mir verliehen wurde, auch den Werten gewidmet ist. Der Staat bekennt sich auf diese Weise zu diesen Werten."

Havel selbst rief dazu auf, Staaten "wie Kuba, Weißrussland und Burma" zu helfen, die "im Kampf um die Durchsetzung der Menschenrechte noch nicht so weit" seien. Kommunistische Abgeordnete waren der Feier demonstrativ fern geblieben. Abwesend bei der Übergabe war ebenfalls Havels Nachfolger im Amt Vaclav Klaus, der durch einen Besuch in Pilsen verhindert war. Havel war im Februar nach rund 13 Jahren aus dem Amt geschieden.