1. Vernetzungstreffen zur grenzüberschreitenden deutsch-tschechisch-polnischen Bildungsarbeit in der Brücke-Most-Stiftung

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In der Dresdener Brücke-Most-Stiftung findet in diesen Tagen ein Vernetzungstreffen zur politischen Bildungsarbeit in der deutsch-tschechisch-polnischen Grenzregion statt. Die Veranstalter reichen - bereits hier wurde der Anspruch auf Vernetzung in die Realität umgesetzt - von der Bund-, über die Länderebene bis hin zu einzelnen Trägern: Bundeszentrale für politische Bildung, Brücke-Most-Stiftung, Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Umweltbibliothek Großhennersdorf, Bildungswerk Weiterdenken in der Heinrich-Böll-Stiftung. Über Ziele und Inhalte der Veranstaltung habe ich mich vor dieser Sendung mit Daniel Kraft von der Brücke-Most-Stiftung unterhalten.

Herr Kraft, die Veranstaltung ist als 1. Vernetzungstreffen zur politischen Bildungsarbeit in der deutsch-tschechisch-polnischen Region angekündigt: Was verspricht sich die Brücke-Most-Stiftung davon für konkrete Ergebnisse und wen haben Sie an Teilnehmern bzw. Referenten eingeladen?

"Also, wir versprechen uns von dieser Veranstaltung, dass die Akteure und Institutionen der politischen Bildung miteinander in Kontakt kommen - also die Leute, die seit vielen Jahren oft schon über die Grenze hinweg arbeiten - dass die sich kennen lernen, Erfahrungen austauschen. Wir versprechen uns aber auch ein bisschen, dass eine Ebene wieder etwas neu belebt wird, die oft etwas zu kurz kommt: der tschechisch-polnische Kontakt. Man hat deutsch-tschechischen Austausch, deutsch-polnischen Austausch, aber das Trilaterale oder das Tschechisch-polnische, das fehlt etwas und deswegen haben wir gesagt, wir laden alle miteinander ein und hoffen, dass die sich nicht nur kennen lernen, sondern in Zukunft vielleicht auch gemeinsame Projekte anstoßen. Wen haben wir eingeladen? Wir haben ganz offen eingeladen: alle wichtigen nicht-staatlichen Akteure, vom ökologischen Bereich bis hin zur europapolitischen Bildung, kirchliche Bildung, viele Stiftungen, aber auch solche Institutionen, die halbstaatlich sind im Bereich der Bildungsarbeit."

Was ergibt sich aus den bisherigen Referaten und Diskussionen für ein Bild über die politische Bildungsarbeit im deutsch-tschechisch-polnischen Grenzgebiet? Was funktioniert da gut, was wird bemängelt?

"Also das schöne Bild für mich ist zunächst einmal, dass es enorm viel in diesem Bereich gibt, das hätten wir nicht erwartet. Das Interesse an dieser Veranstaltung war immens, wir hatten weit über 100 Anmeldungen, mussten einigen dann leider auch absagen. Also, ein ganz, ganz buntes Bild der Teilnehmer. Von dem was inhaltlich als Bild entstanden ist: Man merkt, dass politische Bildungsarbeit dort Sinn macht, wo sie dazu führt, dass Menschen in Kontakt miteinander kommen, dass man ganz konkrete persönliche Erlebnisse mit der jeweils anderen Nation hat, oft auch ein ganz konkretes Projekt angeht, gemeinsam etwas schafft, ein Produkt erstellt..."

Welche Perspektive sehen die Teilnehmer für die Zukunft ihrer Region im erweiterten Europa?

"Dort gibt es gerade im Bereich der politischen Bildung eine Reihe von Akteuren, die versuchen, über Kultur, über städtebauliche Konzepte, über Vernetzung von wichtigen Entscheidungsträgern die Chance der Erweiterung zu nutzen und zu sagen: Wir rücken aus einer Randlage heraus, ein Stück weit mehr ins Zentrum, und wir wollen diese Chance nutzen, nicht nur Transitstrecke sozusagen zu werden, sondern auch eine spannende Dreiländer-Region."

Herr Kraft, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.