Tschechische Kulturtage in Dresden können auch im fünften Jahrgang steigende Zuschauerzahlen verbuchen

Sie haben sich mittlerweile als umfangreichste Präsentation zeitgenössischer tschechischer Kultur im Ausland etabliert - die Tschechischen Kulturtage in Dresden, organisiert von der dort ansässigen Brücke-Most-Stiftung, dem Tschechischen Zentrum und der Landeshauptstadt Dresden. Am Montag ging der diesjährige, 5. Jahrgang der Kulturtage zu Ende - Silja Schultheis bat aus diesem Anlass Matthias Langer aus dem Organisationsteam der Brücke-Most-Stiftung ans Mikrophon.

Herr Langer, in diesem Jahr können die Tschechischen Kulturtage mit ihrem fünfjährigen Bestehen ja das erste kleine Jubiläum feiern. Wie sieht die Bilanz aus? Die Organisatoren wollten ja mit den Kulturtagen 1999 eine neue Tradition begründen, die an eine alte Tradition - die kulturellen Verbindungen zwischen Sachsen und Böhmen - anknüpft...

"Ja, also ich würde schon denken, dass sich das Festival in den letzten Jahren durchaus etabliert hat. In diesem Jahr hatten wir ein sehr umfangreiches Programm mit einer positiven Bilanz. Wir hatten insgesamt 123 Veranstaltungen, auf denen sich tschechische Künstler der verschiedensten Genres auf Konzerten, in Theatersälen, in Kinos, Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen präsentierten. Und wir hatten in diesem Jahr 13.000 Zuschauer, das sind noch mal 2000 mehr als im letzten Jahr."

Gab es Publikumsrenner?

"Ja, seit dem letzten Jahr ist das die Prager Nacht, die zum absoluten Publikumsrenner geworden ist. Die Prager Nacht' ist ein Projekt, bei dem Literatur an ganz unterschiedlichen, merkwürdigen Orten dargeboten wird, wo nicht nur die Literatur, sondern allein schon der Raum und die Umgebung auf einen wirkt."

Wie erklären Sie sich eigentlich dieses enorme Interesse, man beobachtet ja in der heutigen Zeit, wo alles immer neu und aktuell sein muss, oft auch ein schnelles Abflauen des Interesses an Veranstaltungen, die sich wiederholen...

"Wir sind froh, dass sich diese Tendenz bei uns nicht gezeigt hat. Das ergibt sich einerseits schon aus der Lage: Tschechien ist in Dresden im Vergleich zu anderen deutschen Städten sehr präsent, in der Euroregion Labe ist man direkter Nachbar, früher fuhren viele nach Tschechien in den Urlaub. Insofern gab es schon vor den Kulturtagen direkte Beziehungen zu unserem Nachbarland und an die haben wir angeknüpft. Und vor allem in Hinsicht auf den EU-Beitritt im kommenden Jahr sind eigentlich die Kulturtage aktueller denn je, und wir wollen eigentlich auch zeigen, dass durch den Beitritt für uns hier im Grenzgebiet ein Mehrwert entsteht."