Ausstellung in Jablonec zeigt Schriftzüge sudetendeutscher Gräber
Die Abdrücke von mehreren Hundert deutschen Gräbern aus dem ehemaligen Sudetenland sind derzeit in einer neuen Ausstellung in der Nisa Factory in Jablonec nad Nisou / Gablonz zu sehen.
Gestaltet wurde die Schau von der Prager Hochschule für Kunstgewerbe (Umprum). Wie Kuratorin Anna Habánová der Presseagentur ČTK mitteilte, wurden die Abdrücke über zwei Jahre lang auf insgesamt 19 Friedhöfen im heutigen tschechischen Grenzgebiet erstellt. Die Studierenden und ihre Dozenten konzentrierten sich vor allem auf die Typographie auf den Grabsteinen.
„Wir haben mit Grafit und Papier Abdrücke erstellt. Entstanden sind daraus mehrere hundert Frottagen, auf denen zu sehen ist, was früher in die Steine hineingehauen wurde“, sagt Jan Čumlivski, der das Projekt mitgeleitet hat.
Ziel der Untersuchung war es nicht nur, die Erinnerung an die heute weitestgehend unbekannten Menschen aufrechtzuerhalten, sondern auch, – in digitalisierter Form – mit der Schrift weiterzuarbeiten.
„Im hinteren Raum der Ausstellung können die Besucher acht neue Schriftarten sehen, die von den Schriften auf den historischen Steinen inspiriert sind“, sagt Habánová.
Die Ausstellung „Hier ruht begraben / Zde odpočívá v pokoji“ in der Galerie Nisa Factory in Jablonec kann wochentags von 10 bis 16 Uhr besucht werden. Sie ist noch bis zum 22. November zu sehen.