Hörerforum

Foto: archivo de Radio Praga

In der letzten Ausgabe der Sendereihe in diesem Jahr lassen wir vor allem Hörer zu Wort kommen, die sich zu dem von uns erarbeiteten Programm als solchem äußern. Wir zitieren aus zwei Leserbriefen, die sich mit Themen beschäftigen, die uns auch im Jahr 2004 noch weiter beschäftigen sollten. Und wir beantworten eine wiederholt gestellte Hörerfrage zur Sendereihe "Spaziergang durch Prag".

"Ein Jahr geht schon wieder zu Ende und man merkt, dass man selbst auch ein Jahr älter geworden ist. Mann kann es ganz einfach nicht aufhalten. Von einer Sendung zur anderen vergeht die Zeit so, dass man von einer Woche zur anderen diesen schleichenden Prozess wahrnimmt. Ich möchte mich für die Sendungen, die mir oft sehr gut gefallen haben, herzlich bedanken."

Wir zitierten aus der Zuschrift von Herrn Walter Franz aus Pößneck und müssen feststellen, dass er einfach recht hat: die Zeit lässt sich halt nicht aufhalten. Da wir nun also am Ende des Jahres 2003 angelangt sind, möchten wir einiges noch einmal kurz Revue passieren lassen bzw. an dieser Stelle ein kleines Resümee ziehen auf das, was wir Ihnen im abgelaufenen Jahr so anbieten konnten. Und wer sollte das besser können, als Sie selbst, liebe Hörerinnen und Hörer. Hier zunächst die Einschätzung von Herrn Helmut Matt aus Herbolzheim:

"An vielen Tagen dieses Jahres habe ich ihre Programme mit großem Interesse und Vergnügen gehört, mich gut unterhalten und dabei viel Wissenswertes über die Tschechische Republik erfahren. Dafür herzlichen Dank."

Und Herr Ulrich Stühmke aus Essen schrieb uns:

"Während des ganzen Jahres habe ich immer wieder gerne Ihr Programm eingeschaltet. So gab es für mich auch eine Vielzahl neuer Informationen über das Nachbarland. Es ist schon von großem Nutzen, wenn man über seine ausländischen Nachbarn einigermaßen gut Bescheid weiß. Mein Dankeschön möchte ich an Sie alle richten, sowohl an die Programmgestalter im redaktionellen wie im technischen Bereich. Ich freue mich darauf, auch im nächsten Jahr Ihre Sendungen hören zu können."

Das freut auch uns, lieber Herr Stühmke, denn Sie alle - ob nun zu Hause oder unterwegs an den Rundfunkgeräten - sind für uns die beste Motivation, auch im Jahr 2004 für Sie am Ball zu bleiben, ganz besonders natürlich hier in Tschechien. Aber wenn wir schon bei den Danksagungen sind, dann wären diese unvollständig, wenn wir Ihnen das Schreiben von Herrn Bernd Seiser aus Ottenau vorenthalten würden, bei dem er sich mit der folgenden Passage an unsere Sekretärin Marie Pittnerová gewandt hat:

"An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich bei Ihnen für Ihre große Mühe und Arbeit, die Sie im zu Ende gehenden Jahr mit mir hatten, sehr herzlich bedanken. Ihre sehr große Zuverlässigkeit bei der Hörerbetreuung wird nicht nur von mir, sondern auch von sehr vielen meiner Hobby- und Klubfreunde geschätzt."

Jawohl, Frau Pittnerová, ist diejenige Person bei Radio Prag, die postwendend die QSL-Karten und mitunter auch Souvenirs an unsere Hörer verschickt sowie stetig versucht, auch speziellen Hörerwünschen nachzukommen. Ohne ihre Mithilfe wäre der Kontakt der Redaktion zu ihren Stammhörern und -schreibern sicher nicht in dem Maße vorhanden, wie er es ist. Aber es kommen auch immer wieder Zuschriften von neuen Zuhörern, was uns besonders freut. Hier eine kleine Auswahl:

"Ihre Sendung hat mir sehr gut gefallen, ich befasse mich erst seit kurzem mit diesem Hobby",

schrieb Herr Christian Bilo aus Hauneck-Sieglos, während Frau Rozalija Farkas aus Subotica in Serbien-Montenegro in ihrer E-Mail vom 16. Dezember darauf verwies, dass dies ihr erster Brief an unsere Redaktion sei. Und auch Herr Berthold Welling aus Iserlohn machte erstmals auf sich aufmerksam, indem er uns u.a. dies mitteilte:

"Ich höre schon längere Zeit ihr Programm. Es gefällt mir sehr gut, besonders Ihre Sendungen über Ihr Land und wie die Menschen dort leben. Ich war leider noch nicht in Tschechien, beruflich aber nicht selten sehr nah an der Grenze, z.B. in Zittau, Ebersbach, Johanngeorgenstadt, Waldmünchen oder Furth im Wald. Denn ich war 39 Jahre im Fernverkehr auf einem Sattelzug."

Das freut uns, wenn Radio Prag auf Ihren Fahrten ein ständiger Begleiter gewesen sein bzw. in Iserlohn weiterhin bleiben sollte. Und Herr Fernand Seidel-Mersch aus Esch-sur-Alzette in Luxemburg ließ uns wissen:

"Nach Krankheit und einer Hüftgelenkoperation geht es wieder weiter. Nun darf ich Ihr Programm wieder gerne hören. Die Funkstille dürfte vorbei sein."

Auch darüber freuen wir uns. Wir möchten es daher an dieser Stelle nicht versäumen, all unseren Hörern, die gesundheitliche Probleme zu beklagen haben, gute Besserung zu wünschen. Und noch etwas: Die Natur hat es so eingerichtet, dass wir nicht nur ständig junge, interessierte Leute als neue Zuhörer begrüßen können, sondern dass uns ältere und treue Stammhörer leider auch für immer verlassen. Wie wir jüngst erfahren haben, ist einer von ihnen, der langjährige Kurzwellenhörer von Radio Prag, Friedrich Swatosch aus Erfurt, am 2. Dezember im Alter von 91 Jahren verstorben. Wir werden ihn stets in guter Erinnerung behalten.

Aber auch in unserer letzten Hörersendung im Jahr 2003 möchten wir nicht nur an der Oberfläche bleiben, sondern uns zumindest mit ein, zwei Themen auseinander setzen. Ins Auge gestochen ist uns hierbei insbesondere die E-Mail von Herrn Karl Maria Kinsky aus Wien, der uns in dieser mitteilte, ein direkter Nachkomme des Grafen Kinsky von Wichitz und Tettau zu sein und eine mühsame Ahnenforschung seines rund 200 Jahre existierenden Adelsgeschlechts zu betreiben. Doch gerade daher habe er eine ganz entschiedene Meinung zu den Besitzansprüchen des Herrn Frantisek Oldrich Kinsky, die dieser derzeit gerade in Tschechien stellt, abzugeben. Hier ist sie:

"Wenn Herr Frantisek Oldrich Kinsky wirklich in diesen Besitzansprüchen auch nur eine Immobilie zugesprochen bekommt, vor allem unter den Argumenten, die er vorbringt, dann müssten wir Kinskys uns doch alle sofort zum Anwalt begeben, um unsere Besitztümer zurückzufordern. Er versucht hier etwas rückgängig zu machen, das der Adel lange verloren hatte. Die Besitze, die uns im Krieg weggenommen wurden. Wir haben keine Titel mehr, sind nunmehr keine Vons und haben auch keine Besitzansprüche mehr auf das, was uns einst gehörte. Ich kann mir nicht vorstellen, das Herr Frantisek Oldrich Kinsky - sollte er Recht bekommen - finanziell in der Lage sein wird, diese Immobilien auch zu erhalten. Das Palais Daun Kinsky in Wien, welches mit einer immens hohen Verschuldung von damals um die 219 Millionen Schilling an Herrn Wlaschek verkauft wurde, der es renovierte und bis heute besitzt, ist das beste Beispiel dafür, dass eine private Sanierung nur von finanzkräftigen ´Magnaten´ möglich wäre. Oder halt vom Staat selbst. Ich denke, es wäre schade um diese Besitztümer, wenn er sie tatsächlich bekommen würde und dann nicht erhalten könnte."

Sicher eine ganz interessante Meinung zu einem hierzulande weiterhin oft diskutierten Thema, zumal sie quasi von einem selbst Betroffenen ausgesprochen wurde. Daher wird dieses Thema uns wohl auch im neuen Jahr beschäftigen.

Vorenthalten möchten wir Ihnen ebenso wenig die Anmerkungen, die uns Herr Ulrich Wicke aus Felsberg zu dem von uns am 6. Dezember ausgestrahlten Feuilleton gemacht hat:

"Berechtigte Kritik an der Bush-Regierung zu üben, bedeutet nicht, die historischen Verdienste der USA in Frage stellen zu wollen. Und dass der eine oder andere im Westen auf der Suche nach einer Alternative zum real vegetierenden Kapitalismus mit sozialistischen Vorstellungen liebäugelt, mag ein bedauerlicher Irrtum sein, ist meines Erachtens aber nicht völlig unverständlich. Das eine inhumane System ist berechtigter Maßen 1989 untergegangen. Der übrig gebliebene westliche ´way of life´ ist deshalb nicht unbedingt menschenfreundlicher."

Ja, dieser Meinung zufolge bin ich mir ziemlich sicher, dass wir auch im Jahr 2004 wieder viele heiße Themen miteinander diskutieren werden. Doch bevor wir ins neue Jahr hinüber rutschen, soll abschließend noch eine Frage beantwortet werden, die uns immer wieder gestellt wird, auch wenn wir sie schon hie und da beantwortet haben. Sowohl Herr Matt aus Herbolzheim als auch Herr Heinz-Günter Hessenbruch aus Remscheid fragten uns nämlich nach der Erkennungsmelodie unserer Rubrik "Spaziergang durch Prag", ein Musikstück, das Herrn Hessenbruch nach eigener Aussage seit langer Zeit sehr gut gefällt. Und wer könnte die Antwort besser geben als Autorin dieser Sendereihe selbst, meine Kollegin Martina Schneibergová:

"Die Komposition heißt Schlosspark. Ihr Autor ist Zdenek Marat, der vor allem in den 60er und 70er Jahren Pop-Musik komponierte. Er schrieb an die 600 Kompositionen, darunter auch einige Musicals. Am bekanntesten ist das Musical ´Das Märchen meines Lebens´, zu dem er durch das gleichnamige Buch von Hans Christian Andersen inspiriert wurde und das auch in Dänemark Erfolge feierte. Ansonsten schrieb Marat Filmmusik, vor allem für Märchen, aber auch für die in Tschechien sehr populäre Filmtrilogie ´Wie die Welt um ihre Dichter kommt - Wie Poeten um ihre Illusionen kommen - Wie Poeten das Leben genießen´"

Und mit der Beantwortung dieser Hörerfrage hoffen wir zugleich, Ihnen in diesem Jahr keine wichtigen Antworten schuldig geblieben zu sein. Daher freuen wir uns schon auf ein Wiederhören im neuen Jahr 2004! In diesem Sinne, schalten Sie uns wieder ein - spätestens in 14 Tagen, zur nächsten Ausgabe Ihres Hörerforums.