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"Visegrad-Bündnis" kritisiert Arbeitsmarktbeschränkungen in der EU

Knapp zwei Monate vor der EU-Erweiterung haben die Beitrittsländer Tschechien, Polen, Ungarn und Slowakei die Arbeitsmarkt-Beschränkungen einiger EU-Staaten für Neumitglieder kritisiert. Ängste vor einem Ansturm Arbeitssuchender würden auf Vorurteilen beruhen und seien daher unbegründet, betonten die Regierungsvertreter der Visegrad-Staaten am Montag bei ihrem Treffen auf Schloss Kolodeje bei Prag. "Außerdem sollte man nicht jene fürchten, die arbeiten möchten, sondern jene, die nicht arbeiten wollen", sagte der slowakische Ministerpräsident Mikulas Dzurinda. Die Regierungsvertreter der vier Visegrad-Länder waren sich darin einig, dass ihr Bündnis auch nach dem Vollzug der EU-Mitgliedschaft ihrer Staaten am 1. Mai seinen Sinn nicht verlieren und daher weiterhin Bestand haben werde. Den Worten des tschechischen Premiers Vladimír Spidla nach könne dieses Bündnis den vier Staaten auch innerhalb der Europäischen Union weiterhelfen, zum Beispiel bei der weiteren Erörterung der Frage der Freizügigkeit auf dem europäischen Arbeitsmarkt.

Liberale Freiheitsunion bleibt weiterhin in Prager Regierung vertreten

Die drei Minister der kleinsten Regierungspartei, der Freiheitsunion-Demokratische Union (US-DEU), bleiben im Kabinett. Das republikweite Komitee der Union hat nach einer fünfstündigen Sondersitzung am Sonntagabend entschieden, der Parteiführung und den Ministern das Vertrauen auszusprechen. Die Krise in der Union wurde durch den Parteiaustritt zweier ihrer Abgeordneter ausgelöst, die jedoch als Unabhängige weiterhin in der unionistischen Fraktion tätig sind. Das Parteikomitee forderte die Spitzenrepräsentanten der Freiheitsunion auf, Verhandlungen mit diesen Abgeordneten zu führen, damit die Programmerklärung der Regierung erfüllt werden kann.

Václav Klaus gibt Buch über sein erstes Jahr im Präsidentenamt heraus

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Montag in Prag vor Journalisten sein Buch "Das erste Jahr" vorgestellt, in dem er über sein erstes Jahr im Amt des Staatspräsidenten bilanziert. Das Buch enthält seine Reden, Zeitungsartikel, Kommentare, Vorträge sowie Fotografien und soll das erste in einer Reihe von ähnlichen Publikationen sein, die Klaus alljährlich herausgeben will.

Anmietung von 14 Gripen-Jagdflugzeugen wird 20,3 Mrd. Kronen kosten

Für die zehnjährige Anmietung von 14 Jagdflugzeugen des Typs Jas-39 Gripen zur Ausrüstung der tschechischen Luftstreitkräfte wird Tschechien maximal rund 20,3 Milliarden Kronen (ca. 615 Millionen Euro) an das schwedisch-britische Konsortium SAAB-BAE Systems zahlen. Dies steht in dem Vertragsentwurf, den die Prager Regierung auf ihrer Sitzung am Mittwoch behandeln wird, informierte die Nachrichtenagentur CTK am Montag.

Arbeitslosenquote stieg in Tschechien auf Rekordwert von 10,9 Prozent

In Tschechien hat die Arbeitslosigkeit im Februar ein neues Rekordhoch erreicht. Knapp 571.000 Menschen seien Ende Februar als erwerbslos registriert gewesen, teilte das Arbeitsministerium in Prag am Montag mit. Damit stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Januar von 10,8 % auf 10,9 %. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnete im Februar die Hauptstadt Prag mit rund 3,5 Prozent, dagegen blieb der Wert im strukturschwachen Grenzgebiet zu Deutschland bei etwa 20 Prozent bestehen.

Inflationsrate blieb in Tschechien im Februar nahezu stabil

Entsprechend aller Erwartungen haben sich die Verbraucherpreise in Tschechien im Februar stabilisiert. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres ist die Inflationsrate zwar aufgrund der sprunghaften Preiserhöhungen zu Jahresbeginn um 2,3 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Vormonat hat die Inflationsrate jedoch nur einen Zuwachs von 0,2 Prozent zu verzeichnen. Das gab das Tschechische Statistische Amt am Montag in Prag bekannt.

Umfrage: 60 Prozent der Tschechen wollen an Europawahl teilnehmen

Unter der tschechischen Bevölkerung trägt sich mehr als die Hälfte der Bürger mit der Absicht, im Juni seine Vertreter in das Europäische Parlament zu wählen. Laut einer im Februar vom Meinungsforschungsinstitut CVVM durchgeführten Umfrage, die am Montag veröffentlicht wurde, wollen drei Fünftel der Befragten an der Wahl zum Europarlament teilnehmen. Davon seien 23 Prozent bereits fest entschlossen, zum Wahltermin an die Urne zu treten. Bei der Wahl der Europa-Abgeordneten wollen sie dabei eher Persönlichkeiten mit einem guten Ruf ihre Stimme geben, als die Kandidaten danach zu beurteilen, von welcher Partei sie vorgeschlagen wurden.

Neun EU-Länder trainieren eine Woche Zusammenarbeit bei Geiselnahmen

Führende Polizeibeamte aus neun Staaten trainieren seit Montag in Brandenburg die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Geiselnahmen. Geübt wird die Verfolgung mobiler Geiselnehmer - von der ersten Information bis zur Festnahme. An dem in Klettwitz eröffneten, einwöchigen Seminar nehmen 50 Ermittler aus den EU-Ländern Dänemark, Niederlande, Österreich und Deutschland sowie aus den Beitrittsstaaten Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Litauen teil.

Student aus Pardubice kam beim Sturz aus dem Fenster ums Leben

Ein 17-jähriger Student der Industriefachschule für Chemie in Pardubice ist am Montag beim Sturz aus einem Fenster des Gebäudes ums Leben gekommen. Laut Augenzeugenberichten sei er durch ein geschlossenes Fenster aus dem fünften Stock gesprungen. Er war auf der Stelle tot. Noch ist ungeklärt, wie es zu dieser Tragödie gekommen ist, die Hintergründe werden derzeit noch von der Polizei ermittelt.

Einige Betriebe in Tschechien begingen den Internationalen Frauentag

Die ausgiebigen Festveranstaltungen zum Internationalen Frauentag gehören auch in der Tschechischen Republik schon der Vergangenheit an. Dennoch haben sich zum diesjährigen Weltfrauentag, der am Montag begangen wurde, zumindest einige Firmen - insbesondere in Nordmähren - dieses Ehrentages erinnert. So überreichte der Generaldirektor der Gesellschaft Ivax Pharmaceuticals in Opava/Troppau, Jirí Urban, all seinen 551 weiblichen Arbeitnehmerinnen persönlich eine Tulpe.

Kurs der tschechischen Währung auf über 33 Kronen je Euro abgerutscht

Die tschechische Währung hat zum Auftakt der neuen Geschäftswoche einen Kursverlust von rund 15 Heller erlitten und wurde am Montagvormittag mit einem Wechselkurs von 33,10 Kronen für einen Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung wurde ein Kursverhältnis von 26,70 Kronen pro Dollar registriert. In dieser Woche werde sich entscheiden, so Finanzexperten, ob die tschechische Währung die Wechselkursmarke von 33,20 Kronen je Euro überschreiten wird oder nicht. Falls sie es tut, kann der Kurs bis auf 33,50 Kronen je Euro abfallen. Im anderen Falle ist mit ihrem Kursanstieg bis auf 32,70 Kronen für einen Euro zu rechnen, bemerkten die Analytiker.

SPORT: Roman Sebrle Hallen-Weltmeister im Siebenkampf

Der tschechische Leichtathlet Roman Sebrle ist am Sonntag in Budapest Hallenweltmeister im Siebenkampf geworden. Er errang diesen Titel bereits zum zweiten Mal. Darüber hinaus hat er mit seiner Leistung von 8348 Punkten den Europa-Rekord von Tomas Dvorak um 14 Punkte übertroffen. Überraschend bringt auch Stabhochspringer Adam Ptacek eine Medaille für Tschechien aus Budapest mit nach Hause, und zwar die silberne.