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Finanzminister der Beitrittsstaaten sind gegen Kürzungen im EU-Haushalt
Sieben Finanzminister und zwei Staatssekretäre aus neun Ländern, die am 1. Mai der Europäischen Union beitreten werden, sind zu der einheitlichen Auffassung gelangt, dass die von den Mitgliedsländern vorzunehmenden Beitragszahlungen an den EU-Haushalt in ihrer bisherigen Höhe beibehalten werden sollten. Bei ihrem informellen Treffen in Bratislava sprachen sich die neun Regierungsvertreter am Freitag zudem gegen eine Aufweichung der Maastricht-Kriterien innerhalb des Stabilitäts- und Wachstumspaktes aus. Unter den Spitzenpolitikern der neun Beitrittsstaaten war auch Tschechiens Finanzminister Bohuslav Sobotka vertreten. Einzig Lettland war von den zukünftigen EU-Ländern auf der Tagung nicht präsent.
EU-Parlamentarier Pöttering spricht sich in Prag für EU-Verfassung aus
Der Fraktionsvorsitzende der Konservativen im Europäischen Parlament, Hans-Gert Pöttering (CDU) hat sich am Freitag während seines Besuchs in Prag für die Annahme einer europäischen Verfassung und eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU-Staaten ausgesprochen. Unter Beibehaltung der kulturellen Identität der einzelnen Länder sei es Pöttering zufolge notwendig, dass Europa über starke Zentralorgane verfüge, unter anderem auch deshalb, um sich wirksam vor dem Terrorismus schützen zu können. Nach Meinung des ODS-Spitzenkandidaten für das Europäische Parlament, Jan Zahradil, aber müsse Europa dazu in erster Linie mehr in die Verteidigung investieren. Zu Beginn des Prag-Besuchs von Pöttering sei es - so die Deutsche Presseagentur (dpa) - zu einem Eklat gekommen. Der tschechische Präsident Václav Klaus habe ihn ohne Angabe von Gründen kurzfristig ausgeladen, kritisierte Pöttering am Donnerstagabend vor Journalisten. "Aber vielleicht sollte ich als überzeugter Europäer froh sein, wenn ein EU-Skeptiker mich nicht sehen will", entgegnete der EU-Parlamentarier. Das Treffen sollte am Freitag auf der Prager Burg stattfinden. Ein Sprecher des Präsidenten sagte zur Kritik, das Staatsoberhaupt habe eine "andere wichtige Aktion". Pöttering traf dafür am Donnerstag in Prag mit dem tschechischen Außenminister Cyril Svoboda zusammen.
Prag erlebt drei Demonstrationen gegen den Irak-Krieg vor einem Jahr
Im Prager Stadtzentrum werden am Samstagnachmittag gleich drei Kundgebungen gegen den Krieg und die Okkupation des Iraks durch die Armee der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten stattfinden. Anlass dafür ist der erste Jahrestag des Irak-Krieges, bei dem am 20. März 2003 die ersten Raketen auf Bagdad abgeschossen wurden. Eine von den tschechischen Ultralinken organisierte Demonstration soll zur gleichen Zeit zudem in Brno/Brünn, der zweitgrößten Stadt der Tschechischen Republik, durchgeführt werden.
Im Prager Senat wird Debatte zur Unterstützung Weißrusslands geführt
Die neue Position Weißrusslands nach der EU-Erweiterung im Mai dieses Jahres ist am Samstag das Thema einer Debatte im Prager Senat. Neben den tschechischen Vertretern werden an ihr auch Politiker aus Weißrussland, Polen, Deutschland und dem Europäischen Parlament daran teilnehmen. Bei dem unter dem Motto "Weißrussland - unser neuer Nachbar" veranstalteten Seminar werden unter anderem der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel und die Vorsitzende des oppositionellen Exilrates der Weißrussischen Demokratischen Republik, Ivonka Survill, ans Rednerpult treten.
Tschechien will Euro erst Ende des Jahrzehnts einführen
Tschechien will den Euro erst gegen Ende des Jahrzehnts einführen. Der Gouverneur der tschechischen Notenbank, Zdenek Tuma, sagte in einem Interview für die "Financial Times Deutschland", das am Freitag veröffentlicht wurde: "Die gemeinsame Strategie von tschechischer Regierung und Notenbank ist es, den Euro erst 2009 oder 2010 einzuführen". "Den Engpass bilden unsere Fiskalpolitik und die Sanierung der Staatsfinanzen", ergänzte Tuma. Tschechien wird am 1. Mai Mitglied der Europäischen Union.
Tschechischer Rundfunk als zweitbeste Dienstleistungsfirma eingestuft
Die Skoda Auto Aktiengesellschaft, die Mitglied des deutschen Volkswagen-Konzerns ist, gilt auch in diesem Jahr als die am meisten geschätzte Firma in der Tschechischen Republik. Mit dieser Wertschätzung wurde sie zum nunmehr bereits sechsten Male in Folge versehen. Platz zwei belegt die Pilsner Urquell-Brauerei (Plzensky Prazdroj), die dritte Position hat das Energieunternehmen CEZ inne. Bei den am Donnerstag in Prag veröffentlichten Ergebnissen des alljährlich veranstalteten Wettbewerbs der Vereinigung Czech Top 100 nahm der Tschechische Rundfunk den zweiten Platz in der Kategorie der am meisten geschätzten Dienstleistungsunternehmen in Tschechien ein.
Tschechische Polizei fahndet nach fünf Ex-Managern der Komercní banka
Die Polizei fahndet seit Montag nach fünf ehemaligen Managern des tschechischen Bankhauses Komercní banka, die es der Firma B.C.L. Trading des österreichischen Unternehmers Barak Alon in den Jahren von 1996 bis 2000 ermöglicht haben, die Bank um 1,1 Milliarden Kronen (ca. 30 Millionen Euro) zu erleichtern. Über die groß angelegte Fahndung informierte die Sprecherin des tschechischen Polizeipräsidiums Blanka Kosinová am Freitag die Nachrichtenagentur CTK.
Prager zeigen zunehmendes Interesse an einem Umzug
In den kommenden zwei Jahren wollen die Angehörigen jedes 13. Haushalts in Prag in ein neues Zuhause ziehen. Die Hälfte dieser Menschen hat hierzu bereits eine konkrete Entscheidung gefasst, die andere Hälfte erwägt einen Umzug. Dies geht aus einer Meinungsumfrage hervor, die von der Gesellschaft Incoma Research durchgeführt und deren Ergebnis am Freitag veröffentlicht wurde. Das zunehmende Interesse der Menschen ihren Wohnort zu wechseln, spiegelt möglicherweise die besser gewordenen Möglichkeiten zur Finanzierung neuer Immobilien wider, hieß es im Bericht zur Umfrage.
Tschechische Hochschulstudenten planen "Woche der Unruhe"
Ein Protestzug durch die Stadt, Vorträge und Diskussionen über die Finanzierung der Hochschulen stehen auf dem Programm der so genannten "Woche der Unruhe", die vom 29. März bis zum 2. April in Prag stattfinden wird. Die Prager Hochschulstudenten werden sich damit ihren Universitätskollegen aus dem mährischen Olomouc/Olmütz anschließen, die diese Aktionswoche als Erste ausgerufen haben. Die Organisatoren wollen die Öffentlichkeit mit der schlechten finanziellen Situation der tschechischen Hochschulen vertraut machen. Man rechnet auch mit der Teilnahme von Studenten und Lehrern aus anderen Städten wie Liberec/Reichenberg, Ostrava/Ostrau oder Ustí nad Labem/Aussig an der Elbe.
Übersetzer und Lyriker Reiner Kunze erhält "Premia Bohemica" Preis
Für seine Verdienste um die tschechische Literatur erhält der Übersetzer und Lyriker Reiner Kunze den Preis "Premia Bohemica". Die Auszeichnung werde von der Gemeinschaft der Schriftsteller Tschechiens an ausländische Übersetzer vergeben, teilte der S. Fischer Verlag am Freitag in Frankfurt mit. Kunze hat Werke von über 60 Autoren aus dem Tschechischen übersetzt. Zudem veröffentlichte er eigene Gedichte und Erzählungen. Der 1933 im Erzgebirge geborene Kunze lebte zunächst in der DDR. Auf Grund staatlicher Repressalien reiste er 1977 in die Bundesrepublik aus.
Unfall eines Lastzuges verursachte mehrstündige Sperrung der D5
Wegen des Unfalls eines mit PKWs beladenen Lastzuges ist die tschechische Autobahn D5 von Prag in Richtung Plzen/Pilsen am Freitagvormittag für mehr als sechs Stunden gesperrt gewesen. Der Unfallschaden wurde von der Polizei vorläufig auf über zwei Millionen Kronen (ca. 60.000 Euro) geschätzt. Die Unfallursache ist aller Wahrscheinlichkeit auf eine kurzzeitige Unaufmerksamkeit des LKW-Fahrers, vermutlich durch Sekundenschlaf verursacht, zurückzuführen, sagte eine Polizeisprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.