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Pithart: Unsere Aufgabe ist es, keinen neuen Eisernen Vorhang zuzulassen
Die Aufgabe der Tschechischen Republik nach ihrem Beitritt in die Europäische Union sei es unter anderem, nicht zuzulassen, dass wieder ein neuer Eiserner Vorhang entstehen kann, der die vereinigten Länder Europas von den anderen Ländern trennen würde. Diese Aussage machte der tschechische Senatspräsident Petr Pithart am Samstag während seiner Rede auf dem im Prager Senat veranstalteten Seminar "Weißrussland - unser neuer Nachbar". Hauptthema dieser eintägigen Konferenz, an der neben tschechischen Vertretern auch Politiker aus Weißrussland, Polen, Deutschland und dem Europäischen Parlament teilgenommen haben, war die neue Position, die Weißrussland nach der EU-Erweiterung im Mai dieses Jahres einnehmen wird. Auf dem Seminar trat auch der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel mit einer kurzen Ansprache ans Rednerpult. "Unsere Erfahrung mit einem totalitären System verpflichtet uns zu einer größeren Sensibilität gegenüber dem, was woanders passiert. Die internationale Unterstützung und Solidarität ist äußerst wichtig", sagte Havel.
350 Menschen demonstrierten vor US-Botschaft in Prag gegen Irak-Politik
Rund 350 Menschen hatten sich am Samstagnachmittag vor der US-Botschaft in Prag ein gefunden, um dort ihren Unmut zur US-amerikanischen Irak-Politik kundzutun. Mit einer Schweigeminute gedachten sie der Opfer des Irak-Krieges, bei dem vor genau einem Jahr - am 20. März 2003 - die ersten Raketen auf Bagdad abgeschossen wurden. Dem schloss sich ein einmütiges Pfeifkonzert an, bei dem die Demonstranten ihre Unzufriedenheit mit der Haltung der USA und ihres Präsidenten George Bush in der Irak-Frage zum Ausdruck brachten. Zuvor hatten sie auf dem Prager Wenzelsplatz gegen den vor einem Jahr von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten im Irak geführten Krieg und dessen Folgen demonstriert. Aus dem gleichen Anlass hat auch eine Protestkundgebung in Brno/Brünn, der zweitgrößten Stadt der Tschechischen Republik, stattgefunden, bei der allerdings nur 40 Menschen zugegen waren.
Sedivý: Polizisten geeigneter für KFOR-Mission als Soldaten
Zur Beherrschung der derzeit aufgeheizten Situation in der serbischen Provinz Kosovo sollten anstelle von Militäreinheiten verstärkt Polizeikräfte eingesetzt werden, erklärte der ehemalige Generalstabschef der Tschechischen Armee, Jirí Sedivý, am Freitag in einem Gespräch für die Nachrichtenagentur CTK. Polizisten seien nämlich ganz anders ausgebildet als Soldaten, gab Sedivý zu Bedenken. Der mit Nachdruck von Soldaten anstatt von Polizisten ausgeübte Einsatz stelle seiner Meinung nach eine Schwächung der gesamten KFOR-Mission im Kosovo dar, da Militärs darauf vorbereitet seien, ihre Waffen schnell und aktiv einzusetzen, sagte Sedivý. Polizisten hingen würden sich defensiver verhalten, um infolge einer aggressiven Lösung des Konflikts die Situation nicht noch weiter aufzuladen, erläuterte Sedivý.
Tschechischer Polizei ging gefährliche Sprengstoff-Bande ins Netz
Die tschechische Polizei hat eine mit etlichen Kilogramm Sprengstoff und über Mobiltelefone gesteuerten Zündern ausgestattete sechsköpfige Bande aufgespürt und festgenommen. Beim Durchsuchen ihres Verstecks entdeckten die Polizeibeamten auch jede Menge Pistolen, Teile von Maschinenpistolen und Maschinengewehren sowie rund 7600 Projektile verschiedenster Munition, teilte die Sprecherin des Prager Polizeipräsidiums Blanka Kosinová am Freitag mit. Tschechiens Innenminister Stanislav Gross lobte die Arbeit der Polizei und sprach von einem großen Fahndungserfolg.