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Präsident Klaus ruft zur Versöhnung mit der Vergangenheit auf

Im nordböhmischen Ústí nad Labem / Aussig an der Elbe wurde am Sonntag die dreitägige Konferenz "Toleranz statt Intoleranz" beendet, die sich in erster Linie mit den tschechisch-deutschen Beziehungen auseinandersetzte. Schlusspunkt der Veranstaltung war eine Rede des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus. Klaus rief beide Nationen zur Versöhnung mit der Vergangenheit auf, warnte jedoch auch davor, Begriffe wie Toleranz und Versöhnung als Maske zu verwenden und gleichzeitig die Geschichte umzudeuten. Vielmehr, so Klaus, sollten Tschechen und Deutsche an positive Kapitel der gemeinsamen Vergangenheit anknüpfen, wie etwa die gegenseitige Aufnahme von Flüchtlingen während der nationalsozialistischen bzw. kommunistischen Diktatur. An der Veranstaltung nahmen etwa hundert Politiker, Historiker und Diplomaten aus Tschechien, Deutschland und Österreich teil. Als Auftakt war bereits am Freitag ein Beitrag des erkrankten Expräsidenten Vaclav Havel verlesen worden.

Autobahn Prag - Dresden: Tunnelbau verlangsamt, rechtzeitige Fertigstellung nicht in Gefahr

Der Bau des längsten Straßentunnels der Tschechischen Republik in der Nähe des tschechisch-deutschen Grenzüberganges Petrovice - Bahratal wurde durch den kalten und schneereichen Winter verlangsamt. Wie Bauleiter Jiri Mosler am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK sagte, sei die geplante Fertigstellung im Jahr 2006 dadurch jedoch nicht gefährdet. Der etwa zwei Kilometer lange Tunnel wird Teil der Autobahn D8 sein, die gemeinsam mit dem entsprechenden Autobahnabschnitt auf deutscher Seite die Städte Prag und Dresden miteinander verbinden soll. Im Zuge des Baus müssen insgesamt 400 000 Kubikmeter Gesteinsmaterial abgetragen werden, täglich kommen die Arbeiter fünf Meter vorwärts. Anlass für die Bestandsaufnahme war eine Besichtigung der Baustelle durch Staatspräsident Vaclav Klaus.

Wochenmagazin Respekt: Nordkoreanerinnen verrichten Sklavenarbeit

Laut Montagausgabe des tschechischen Wochenmagazins Respekt arbeiten in der mittelböhmischen Stadt Zebrak fünfzig Frauen aus Nordkorea unter unwürdigen Bedingungen in der Näherei des italienischen Unterwäscheherstellers Kreata. Das Blatt berichtet, dass die Frauen ständig von zwei Aufsichtspersonen überwacht werden und ihren Lohn bei der nordkoreanischen Botschaft abgeben müssten. Die Chefin der tschechischen Kreata-Niederlassung hätte dazu lediglich angegeben, dass den Frauen der Lohn direkt ausbezahlt werde. Was danach geschehe, wisse sie nicht, laut Respekt interessiere sie nur die hohe Produktivität und Arbeitsdisziplin der Nordkoreanerinnen. Wie das Magazin schreibt, wollen sich nun auch der tschechische Innenminister Stanislav Gross und Außenminister Cyril Svoboda mit dem Fall beschäftigen.

Rechtsharmonisierung: Landwirtschaftsminister Palas optimistisch

Der tschechische Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas hat sich am Sonntag bei der Eröffnung der Landwirtschaftsmessen im mährischen Brno / Brünn optimistisch über die rechtzeitige Anpassung von Gesetzen aus den Bereichen Landwirtschaft und Veterinärmedizin an die EU-Normen geäußert. Die noch ausstehenden Gesetze seien bereits vom Abgeordnetenhaus beschlossen worden, nun würde er den Vorsitzenden des Senats, der Oberen Parlamentskammer, um eine möglichst rasche Behandlung dieser Punkte bitten, so Palas. Erst am Samstag hatte ein Diplomat an der tschechischen Vertretung bei der EU darauf hingewiesen, dass noch einige Gesetze bis zum 1. Mai in Kraft treten müssen, damit Sanktionen aus Brüssel verhindert werden können.

Sazka-Arena feierlich eröffnet

In Prag wurde am Samstagabend die so genannte Sazka-Arena feierlich eröffnet. Die Halle ist Hauptbegegnungsstätte der bevorstehenden Eishockey-WM und wird von der Glückspielgesellschaft Sazka betrieben. Zu der Veranstaltung waren etwa 12 000 Menschen gekommen. Auf dem Podium gab es neben Musik- und Tanzdarbietungen auch Auftritte zahlreicher aktiver und nicht mehr aktiver Sportler. Die Eröffnung selbst nahm Präsident Vaclav Klaus vor, ein großes Feuerwerk bildete den Schlusspunkt des Abends. Der Veranstaltung war ein Konflikt zwischen Sazka-Chef Ales Husak und mehreren tschechischen Ministern vorangegangen. Husak hatte nämlich bereits am Mittwoch angekündigt, Premierminister Vladimir Spidla nicht zur Eröffnung einzuladen. Als Grund gab Husak an, dass die Regierung sich seinerzeit geweigert hatte, staatliche Garantien für die Finanzierung der Halle zu übernehmen.

Cheb: Erneut illegale Werkstatt zur Zigarettenproduktion entdeckt

In der Nähe des westböhmischen Grenzüberganges Cheb / Eger haben Zollbeamte am Sonntag im Zuge einer Razzia eine illegale Vorrichtung zur Zigarettenherstellung und ein Lager mit geschmuggelten Tabakwaren entdeckt. Vier Personen wurden festgenommen. Bereits am Dienstag hatten die Behörden, ebenfalls in Cheb, einen ähnlichen Fahndungserfolg verzeichnet. Dabei war über eine Tonne Tabak sichergestellt worden.

Wetter

Zum Abschluss das Wetter: In Tschechien ist es am Montag überwiegend heiter, und es wird wieder wärmer. Tageshöchsttemperaturen: 8 bis 12 Grad.