Vertrag für Straße Zittau-Bogatynia-Hradek nad Nisou unterzeichnet
Pünktlich zur EU-Erweiterung am 1.Mai soll im Dreiländer-Eck Deutschland-Polen-Tschechien der Bau einer lang ersehnten Straße beginnen. Am Montag vor einer Woche wurde der betreffende Staatsvertrag unterzeichnet. Mehr zu diesem Thema von Dagmar Keberlova.
Die Verkehrsminister Manfred Stolpe und Milan Simonovsky sowie der polnische Infrastrukturminister Marek Pol waren zur Unterzeichnung in die sächsische Stadt Zittau gekommen. Die 4,5 Kilometer lange Straße wird einmal die Städte Zittau, Bogatynia (Reichenau) und Hradek nad Nisou (Grottau) verbinden. Was der Beschluss zu diesem Straßenbau für Hradek bedeutet, das fragte ich die Vize-Bürgermeisterin der Stadt, Hedvika Zimmermanova:
"Die Unterzeichnung dieses Abkommens bedeutet für unsere Stadt eine große Chance für die Zukunft. Unsere Stadt liegt nämlich direkt an der Grenze des Dreiländerecks. Bisher war es so, dass Investoren, die in unsere Stadt gekommen sind und festgestellt haben, ihre Ware über Rumburk hierher bringen zu müssen, gleich wieder gegangen sind. Die Situation wird sich jetzt bedeutend verbessern. Nicht zuletzt sehen wir darin eine Chance auf Beschäftigung für unsere Bürger. Es gibt die Möglichkeit, dass diese Straße bis nach Liberec/Reichenberg verlängert werden könnte. Das würde für unsere Bürger eine weitere Erweiterung der Arbeitsmöglichkeiten bedeuten, die dort vorhanden sind, wobei sie bei uns weiterhin wohnen könnten."
Die drei Grenzstädte planen außerdem eine gemeinsame Industriezone, die zum Teil schon besteht. Der Straßenbau ist auch für die Investoren in dieser Region bestimmt eine wichtige Nachricht. Am 1. Mai wollen die Regierungschefs der beteiligten drei Länder den Startschuss dazu geben:"Am 1. Mai werden im Rahmen der Feierlichkeiten im Dreiländereck der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, der polnische Premier Miller und der tschechische Ministerpräsident Spidla bei uns weilen und gemeinsam den Bau der Strasse eröffnen. Auf der deutschen Seite wird feierlich das erste Bohrloch gemacht. Danach erfolgt die symbolische Übergabe an die polnische Seite, und zwar an diejenige Firma, die mit der Planung der Brücke über die Neiße beauftragt wurde. Bundeskanzler Schröder wollte es so, dass das erste Bohrloch dort gemacht werde, wo unmittelbar danach mit dem Bau begonnen wird."
Die Straße führt größtenteils über polnisches Territorium. Berlin und Prag finanzieren das Projekt mit 13 bzw. 2,5 Millionen Euro. Es entsteht dabei zugleich ein weiterer Grenzübergang zwischen Polen und Deutschland, für den eigens eine Brücke über die Neiße gebaut wird.