Mitternacht im tschechisch-deutsch-polnischen Dreiländereck
Und jetzt werfen wir wieder einen Blick ins tschechisch-deutsch-polnische Dreiländereck, wo ja - wie bereits berichtet - am Freitag und am Samstag ein großes Fest über die Bühne geht. Gerald Schubert berichtet vom ersten Festtag, der im Augenblick der Erweiterung um 0 Uhr seinen glanzvollen Höhepunkt erreichte.
"Und wir bleiben in Europa Italiener, Polen oder Franzosen. Wir bleiben eben mit all dem, was wir an Eigenem einbringen, an Kenntnissen, an Möglichkeiten, aber übrigens auch an Vorurteilen in dieser Weise zusammen. Das Wichtigste an der Hausordnung dem neuen Europa ist, dass es nie wieder Gewalt in Europa gibt, dass Gewalt ausgeschlossen ist, das ist das eiserne Gesetz dieser Ordnung."
Die meisten Menschen, die hier bei den Feiern anwesend waren, verspürten in dieser Nacht am Dreiländerpunkt wohl einen Hauch von Geschichte. Wie etwa dieser Mann aus Frankfurt:
"Es ist war prima. Es war etwas los. Wir sind dauernd am Pendeln zwischen Polen, Tschechien und hier gewesen, das war eine schöne Sache. Denn das ist eine Sache, die alle Jubeljahre mal vorkommt. Und es ist dann schön, wenn man sagen kann, ich war dabei."
Auch diese junge Tschechin freut sich auf die neuen Lebensbedingungen in der EU:
"Ich habe früher ein Auto mit einem deutschen Kennzeichen gehabt, und man hat mich immer so angekuckt, als ob ich das Auto gestohlen hätte. Also ich hoffe, dass sich das jetzt verbessert. Zum Beispiel studiere ich jetzt in Deutschland, das heißt die ganzen Aufenthaltsbewilligungen und so, das wird wahrscheinlich viel besser laufen."
Beendet wurden die Feierlichkeiten am Freitagabend punkt Mitternacht mit einem riesigen Feuerwerk und - wie könnte es anders sein - mit Beethovens "Ode an die Freude".