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Neuer Gesundheitsminister will effektivere Nutzung der vorhandenen Mittel

Der neue tschechische Gesundheitsminister, Jozef Kubinyi, will voraussichtlich nicht mehr Geld für sein Ressort verlangen, sondern die vorhandenen Mittel im Gesundheitswesen besser nutzen. Dies sagte Kubinyi am Donnerstag auf seiner ersten Pressekonferenz als Minister. Um die Organisation seines Verantwortungsbereiches möglichst effektiv und patientenorientiert zu gestalten, will er so rasch wie möglich eine Expertengruppe zusammensetzen. In welchem Umfang es auch zu personellen Änderungen im Ministerium kommen wird, ließ Kubinyi noch offen. Seine Amtsvorgängerin Marie Souckova war am Dienstag von Premierminister Vladimir Spidla wegen der anhaltenden Probleme im Ressort abberufen worden.

Entführte tschechische Journalisten im Irak - USA sprechen von möglicher gewaltsamer Befreiung

Im Prager Außenministerium tagte am Donnerstag abermals ein Krisenstab, auf dem über die Situation der drei im Irak entführten tschechischen Journalisten beraten wurde. Im Anschluss an die Unterredung gab man lediglich bekannt, dass es immer noch keine Neuigkeiten über den Verbleib der Männer gibt. Auch die tschechische Botschaft in Bagdad verfügt demzufolge über keine neuen Informationen. Am Donnerstagabend wurde jedoch eine Stellungnahme des stellvertretenden US-Außenministers Richard Armitage veröffentlicht, die dieser gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK abgegeben hatte. Darin heißt es sinngemäß, die USA seien dazu bereit, die Geiseln mit Gewalt zu befreien, benötigten jedoch dazu das Einverständnis der tschechischen Regierung. Die zwei Journalisten des Tschechischen Fernsehens und ein Kollege des Tschechischen Rundfunks waren am Sonntag auf dem Weg von Bagdad nach Amman von Unbekannten entführt worden.

Vaclav Klaus in China eingetroffen

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist am Donnerstag in Hongkong eingetroffen, wo er seinen insgesamt elftägigen Chinabesuch beginnt. Begleitet wird das tschechische Staatsoberhaupt von einer Unternehmerdelegation, im Mittelpunkt der Reise stehen vor allem wirtschaftliche Fragen. Es handelt sich um den ersten Besuch eines tschechischen Präsidenten in China. Klaus' Vorgänger Vaclav Havel hatte es stets abgelehnt, in das kommunistische Land zu reisen. Ob nun Vaclav Klaus die Menschenrechtslage und die Situation inhaftierter Regimegegner in China zur Sprache bringen will, war in Tschechien während der letzten Tage immer wieder Gegenstand von Debatten und Spekulationen gewesen.

Verheugen: Beitrittsverhandlungen mit Tschechien waren die schwierigsten

Die so genannten Benes-Dekrete und der Streit um das südböhmische Atomkraftwerk Temelin hätten die Perspektive der tschechischen EU-Mitgliedschaft während der Beitrittsverhandlungen sehr erschwert, sagte EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen am Donnerstag in einem Gespräch für die Nachrichtenagentur CTK. Gerade deshalb seinen die Verhandlungen mit der Tschechischen Republik auch die schwierigsten unter allen Beitrittsländern gewesen, so Verheugen. Aus heutiger Sich herrsche jedoch weitgehende Übereinstimmung darin, dass die strittigen Punkte einer guten Lösung zugeführt worden seien. Die bisher größte Erweiterung der Union in gut zwei Wochen werde allgemein von einer geringeren Begeisterung begleitet, als man erwartet hatte, räumte der Kommissar ein. Dennoch sei sie bei der Sicherstellung von Frieden, Stabilität, Sicherheit und Wohlstand ein ungeheurer Schritt nach vorn, so Verheugen.

Prag: Kriminalität sinkt, Aufklärungsquote ebenso

Die Kriminalitätsrate in der tschechischen Hauptstadt ist im ersten Quartal 2004 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um fast vier Prozent gesunken. Dies gab die Prager Polizeidirektion am Donnerstag gegenüber Journalisten bekannt. Gleichzeitig sei jedoch auch die Aufklärungsquote, die bisher etwa ein Viertel betrug, um acht Prozent zurückgegangen. Erklärt wird dies mit Umzügen einiger Abteilungen, durch welche die Polizeiarbeit vor allem im Januar nicht so effektiv gewesen sei.

Pithart in Washington

Der Vorsitzende des tschechischen Senats Petr Pithart hat es am Mittwoch in einem Vortrag an der Georgetown-Universität in Washington abgelehnt, das heutige Europa in "alt" und "neu" aufzuteilen. Pithart hob vielmehr die Bedeutung Mitteleuropas hervor. Dieses sei ein Ort, an dem man es verstehe, die östlichen und die westlichen Seiten des Kontinentes wahrzunehmen. Der tschechische Senatschef weilt seit Dienstag zu einem mehrtägigen Besuch in den Vereinigten Staaten, bei dem er am Freitag in Houston (Texas) auch mit dem ehemaligen US-Präsidenten George Bush sen. zusammentreffen wird. Die von Pithart kritisierte Aufteilung in "neues" und "altes" Europa war zuletzt immer wieder im Zusammenhang mit der Unterstützung der US-Außenpolitik gebraucht worden, die in den EU-Beitrittsländern meist als höher gilt.

Buchautorenkonferenz in Olomouc

Über den Verlust der Heimat, die Suche nach Identität, das Reflektieren einschneidender geschichtlicher Ereignisse in der Literatur und über weitere Themen diskutieren seit Donnerstag sechzehn aus Böhmen und Mähren stammende deutsche und österreichische Schriftsteller mit Studenten an der Palacky-Universität in Olomouc/Olmütz. Die bis Sonntag andauernde viertägige Konferenz, die bezüglich ihrer Ausrichtung und ihres Umfangs in Tschechien ihresgleichen sucht, wurde vom Zentrum zur Erforschung der deutsch-mährischen Literatur am Lehrstuhl für Germanistik vorbereitet.

Wetter

Zum Abschluss das Wetter: Am Freitag sollte es heiter bis wolkig werden, vereinzelt werden Niederschläge erwartet, nachmittags auch Gewitter. Die Temperaturen liegen zwischen 14 und 18 Grad.