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Brüssel: Premier Spidla bei Festveranstaltung und "Kohäsionsforum"

Der tschechische Premierminister Vladimir Spidla nahm am Montag in Brüssel an der Eröffnung einer Festveranstaltung namens "Zehn Tage Tschechien in der EU" teil. Spidla betonte dabei einmal mehr, dass das Land mit dem Beitritt zur Europäischen Union an seinen natürlichen Platz zurückgekehrt sei. Es genüge ein Blick vom Prager Berg Petrin, um den kulturellen Reichtum der tschechischen Hauptstadt zu erfassen, sagte Spidla, das Land habe eine historische Fähigkeit, fremde Einflüsse aufzunehmen und weiterzuverarbeiten. Als Teilnehmer des so genannten "Kohäsionsforums", das sich mit sozialem Zusammenhalt und gerechter Umverteilung innerhalb der EU beschäftigte, plädierte Spidla dann für eine Fortführung der Politik des sozialen und regionalen Ausgleichs. Eine ökonomische Stärkung der neuen EU-Staaten sei letztlich im Interesse der gesamten Union.

Havel: EU-Mitgliedschaft Tschechiens eindeutig positiv

Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel hat am Montag ebenfalls an der Brüsseler Festveranstaltung "Zehn Tage Tschechien in der EU" teilgenommen. Havel bezeichnete die EU-Mitgliedschaft als eindeutig positive Angelegenheit, die für ihn zur Zeit des kommunistischen Regimes noch unvorstellbar gewesen sei. Auch den Beschluss einer europäischen Verfassung würde Havel begrüßen. Gleichzeitig äußerte der Expräsident jedoch die Ansicht, der bestehende Verfassungsentwurf sei zu unübersichtlich und unverständlich. Zu den Ängsten in alten EU-Ländern, die Erweiterung könne zu große Kosten mit sich bringen, sagte Havel, man müsse sich bewusst machen, was die Teilung Europas gekostet habe, und wie vorteilhaft die politische Vereinigung des Kontinents demgegenüber sei.

Arbeitslosenrate in Tschechien auf 10,2 Prozent gesunken

Die Arbeitslosenrate in Tschechien ist im April erwartungsgemäß gesunken: Von den im März verzeichneten 10,7 Prozent ging die Quote der Beschäftigungslosen auf 10,2 Prozent zurück. Arbeitslos waren demnach zuletzt etwas mehr als 535.000 Menschen, das sind um knapp 25.000 weniger als im März. Die niedrigste Arbeitslosenrate wurde in Prag, die höchste dagegen im nordböhmischen Most / Brüx und im nordmährischen Karviná verzeichnet, wo immer noch mehr als 20 Prozent offiziell auf Jobsuche sind. Nach Meinung von Analytikern sind die sinkenden Arbeitslosenzahlen vor allem auf die beginnende Saisonarbeit im Bauwesen und im Fremdenverkehr zurückzuführen.

Kanada zum 23. Mal Eishockey-Weltmeister

Kanada ist zum 23. Mal Eishockey-Weltmeister. Das kanadische Team gewann am Sonntagabend das Endspiel der 68. Weltmeisterschaft in Prag gegen Schweden mit 5:3. Den dritten Platz belegten die USA durch ihr 1:0 nach Verlängerung und Penaltyschießen gegen die Slowakei. Den tschechischen Gastgebern, die im Viertelfinale ausgeschieden waren, steht nun ein Trainerwechsel bevor: Wie der Generalsekretär des tschechischen Eishockeyverbandes am Montag bekannt gab, soll der 54jährige Excoach Ivan Hlinka die Nachfolge von Slavomír Lener antreten. Hlinka war bereits zweimal Nationaltrainer gewesen und hatte die tschechische Mannschaft unter anderem zu Olympiagold in Nagano geführt.

Tourismusexperten: Eishockey-WM wird sich günstig auf Fremdenverkehr auswirken

Die am Sonntag zu Ende gegangene Eishockey-WM in Prag und Ostrava / Ostrau hat nach Ansicht von Experten dazu beigetragen, den Bekanntheitsgrad Tschechiens in der Welt und damit auch den künftigen Ertrag der Tourismuswirtschaft zu erhöhen. Laut Schätzungen der Agentur MagConsulting, die auf Fremdenverkehrsanalysen spezialisiert ist, könne dank des Sportereignisses in den nächsten zwei bis drei Jahren ein jährlicher Anstieg von 200.000 bis 300.000 Touristen erwartet werden. Unter anderem rechnet Agenturchef Jaromír Beránek damit, dass insgesamt 10 Prozent der Eishockeyfans, die anlässlich der Weltmeisterschaft in Tschechien waren, in den nächsten Jahren als Touristen wiederkommen.

Dvoráks Oper "Vanda" im Prager Nationaltheater

Im Prager Nationaltheater ist am Sonntag zum ersten Mal seit 1929 die Oper "Vanda" von Antonín Dvorák aufgeführt worden. Es handelt sich erst um die sechste Inszenierung der Oper seit ihrer Premiere vor 128 Jahren. Musikalisch wurde das wenig bekannte Werk von Dirigent Gerd Albrecht einstudiert.

Wetter

Zum Abschluss das Wetter: Am Dienstag ist es in Tschechien voraussichtlich überwiegend bewölkt und regnerisch, Tageshöchsttemperaturen 15 bis 19 Grad.