Hörerforum
In unserem heutigen Hörerforum beantworten wir hauptsächlich Hörerfragen, und zwar zum Sendeplan, zum Hörerclub oder zu den tschechischen Mehrwertsteuersätzen. Darüber hinaus gehen wir aber auch auf einige Zuschriften zu unserem in den zurückliegenden zwei Wochen ausgestrahlten Sendeinhalt ein.
Na, sieh mal an, es gibt sie also doch, die jungen Radiohörer von Kurzwellensendungen. Keine Frage, dass wir uns über diese Zuschrift von Yasmin Roßmann aus Fränkisch-Crumbach sehr gefreut haben. Und ein ganz besonderer Dank geht an den uns noch unbekannten Patenonkel von Yasmin, der seine 15-jährige Nichte an das interessante Hobby des KW-Empfangs herangeführt hat. Jawohl, so muss es funktionieren, wenn die im Hörfunk laufenden Kurzwellenprogramme als Medium erhalten bleiben sollen, trotz der weltweiten Empfangbarkeit von internationalen Fernsehsendern und trotz des World Wide Web (www), also des Internets. Und damit die Empfangsqualität von KW-Sendungen weiter verbessert wird, ist die digitale Kurzwelle bereits fest im Gespräch. Unsere Kollegen von der Deutschen Welle jedenfalls starten im Juli mit der testweisen Ausstrahlung von Auslandssendungen über DRM, so dass auch Sie sich davon überzeugen können, dass der digitalen Kurzwelle durchaus die Zukunft gehört. Und an diesem Probelauf wird auch Radio Prag mit eigenen Beiträgen beteiligt sein.
Aber bleiben wir zunächst bei der Gegenwart. Herr Friedrich Meuendlein aus Kornwestheim, der seinen eigenen Aussagen zufolge die deutschsprachigen Sendungen von Radio Prag schon seit vielen Jahren mit einer guten Empfangsqualität hört, sich ganz offensichtlich aber erst jetzt als unser Stammhörer zu erkennen gegeben hat, fragte nämlich an, ob er einen Sendeplan erhalten könne, aus dem neben den Sendezeiten und Frequenzen auch hervorgeht, an welchen Wochentagen über welche Themenstellungen und Themenbereiche Sendungen in deutscher Sprache empfangen werden können.
Natürlich gibt es genau solch einen Sendeplan, und er ist auch schon unterwegs zu Ihnen, Herr Meuendlein. Für alle weiteren Hörer, die diesen jeweils halbjährlich herausgegebenen Sendeplan noch nicht kennen, ihn aber kostenlos bei uns beziehen möchten, hier der Hinweis: Teilen Sie uns ganz einfach ihren Wunsch schriftlich mit, und zwar über unsere Anschrift: Radio Prag, Vinohradská 12, CZ - 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder aber per E-Mail an die Adressse: [email protected] Diejenigen, die über einen Internet-Zugriff verfügen, können all diese Informationen und weitere interessante Fakten auch auf unserer Webseite www.radio.cz/deutsch nachlesen.
Aber es gibt auch Dinge, mit denen wir nicht dienen können. So fragte uns Herr Oskar Schmitt aus Hamburg:
"Ich bitte Sie, mir doch mitzuteilen, ob es bei Radio Praha einen Hörerklub bzw. einen DX-Klub oder Kurzwellenklub gibt?"
Leider nicht, Herr Schmitt, aber vielleicht ist Ihnen mit folgendem Hinweis gedient: Wie wir in unseren Hörerpostsendungen vom 6. und 20. April informiert haben, strahlt Radio Prag seine Programme auch über Satellit auf WRN aus und kooperiert ebenso mit der WRN-Redaktion in London. Und dort wird auch ein Hörerclub geführt, über den Sie mehr auf der Internet-Seite www.wrn.org erfahren können. Radio-Prag-Hörer wie Herr Frank Lenz aus Neuwied haben zum Beispiel von dieser Möglichkeit schon Gebrauch gemacht. Wenn es aber ein typischer Kurzwellenhörerclub sein soll, dann wenden Sie sich am besten an Herrn Bernd Seiser, der dem Club des SWLCS Ortsrings Murgtal vorsteht und erst kürzlich das 23. überregionale DX-Treffen dieses Clubs in Baden-Baden veranstaltet hat. Seine Anschrift ist: Bernd Seiser, Hauptstraße 205 in 76571 Ottenau.
Auch zu verschiedenen Sendeinhalten erreichten uns in den zurückliegenden Tagen mehrere Zuschriften. So schrieb uns Paul Gaedtke aus Baldham bei München:
"Besonders gut hat mir die Sendung am Montag, dem 17. Mai gefallen, insbesondere das Gespräch mit Ministerpräsident Vladimír Spidla. Ich finde es erstaunlich, dass der Ministerpräsident des Landes ein Interview in Deutsch gibt. Da ich Geschichte unterrichte, fand ich die historischen Bezüge sehr interessant und die ganze Gesprächsführung von Gerald Schubert hervorragend."
Herr Frank Unglaube aus Hamburg schrieb uns zur selben Sendung:
"Zunächst muss ich sagen, dass das Interview mit Herrn Spidla sehr informativ gewesen ist. Auch, dass er so gut Deutsch spricht. Das hatte ich vorher gar nicht gewusst. Dass die Preise nach dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik nicht steigen, halte ich für einen Witz. Als Beispiel hierfür möchte ich die Preiserhöhungen beim Zucker und Reis anführen. Dass die Preise ´zufälligerweise´ erhöht werden, wenn Tschechien der EU beitritt, nämlich am 1. Mai 2004, glaube ich einfach nicht."
Nun, Herr Unglaube, ganz so eindeutig, wie von Ihnen dargestellt, hat sich Premier Spidla nicht geäußert bezüglich einer ausbleibenden Teuerungsrate in Tschechien nach dem EU-Beitritt. Spidla sagte wörtlich: "Einige Preise werden steigen, andere werden aber sinken. Insgesamt rechnet man damit, dass die durch die EU bedingte Inflationsrate ungefähr zwei Prozent betragen wird. Das ist durchaus möglich. Irgendeine Teuerungswelle mit dem EU-Beitritt in Verbindung zu bringen, das entspricht nicht der Wahrheit". Soweit die Aussage des tschechischen Ministerpräsidenten. Es ist sicher müßig, darüber zu debattieren, ob eine zweiprozentige Inflationsrate nun bereits eine Teuerungswelle darstellt oder nicht. Aber es hat sich schon etwas geändert bei den tschechischen Preisen seit dem EU-Beitritt. Und das hängt mit der Mehrwertsteuer zusammen. Dazu fragte uns Stammhörer Michael Lindner aus Triptis:
"Nach dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik habe ich feststellen müssen, dass sich einige Preise geändert haben auf Grund neuer Mehrwertsteuersätze. Könnt Ihr mich ausführlich darüber unterrichten, welche Mehrwertsteuersätze für welche Produkte bzw. Dienstleistungen erhoben werden?"
Also ausführlich, das würde den Rahmen dieses Hörerforums sprengen. Aber, Herr Lindner, Sie haben richtig vermutet, wir haben darüber berichtet, und zwar in einem Tagesecho-Beitrag vom 6. Mai, den Sie auf unserer bereits erwähnten Internetseite jederzeit in Ruhe nachlesen können. Zur Grundinformation nur soviel: Die Tschechische Republik hat ihren oberen Mehrwertsteuersatz noch vor dem EU-Beitritt dank einer knappen Parlamentsentscheidung von 22 auf 19 Prozent gesenkt. In den Genuss dieser dreiprozentigen Steuer- und damit Preissenkung kamen die Verbraucher jedoch nur bei einer geringen Anzahl an Konsumgütern, zum Beispiel bei Elektrogeräten. Mit der Änderung des oberen Mehrwertsteuersatzes gingen vielmehr weit reichende Steuererhöhungen bei mehreren Waren und Dienstleistungen einher, die zuvor nur mit dem nach wie vor noch gültigen unteren Mehrwertsteuersatz von fünf Prozent belegt wurden. Dazu gehören vor allem die Preise in Restaurants und an Imbissbuden, Eintrittsgelder bei Sportveranstaltungen oder aber gängige Dienstleistungen beim Schuster, Friseur, in Wäschereien und chemischen Reinigungen, um nur einige zu nennen. Hier muss der Kunde die jetzt um 14 Prozent höher liegende Mehrwertsteuer mitbezahlen.
Soweit zu dieser Frage bezüglich unseres Sendeinhalts. Solche Fragen wird es immer wieder geben, deshalb empfehlen wir Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer - falls Sie die Möglichkeiten dazu haben, sich einen Computer mit Internetanschluss zuzulegen. Dann können Sie nämlich nicht nur all unsere Sendungen in schriftlicher Form zu jeder Zeit in Ruhe nachlesen, nein, Sie können sich auch, beim Erwerb einer entsprechenden Sound-Card, unsere Programme via Internet zu jeder beliebigen Stunde noch einmal ganz relaxt anhören. Das Ganze entspricht der modernen Form des Internetradios, das - parallel zu unserem hoffentlich bald digitalisierten Kurzwellenempfang - eine unschätzbare Erweiterung der aktuellen Informationsbasis darstellt.
Zum Abschluss unserer heutigen Sendung möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass unser zu Frühjahrsbeginn gestarteter Hörerwettbewerb am 15. Juni endet. Wenn Sie also noch daran teilnehmen wollen, dann schreiben Sie uns bis Mitte Juni einen Beitrag zu dem Thema: "Was spricht Sie an der tschechischen Musik besonders an, und warum!?" Ihre Aufsätze senden Sie bitte an die heute bereits erwähnte Anschrift:
Radio Prag
Vinohradská 12
CZ - 120 99 Prag 2
Tschechische Republik
oder aber per E-Mail an die Adresse: [email protected]