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Prager Parlament stimmt Auslandseinsätzen tschechischer Soldaten zu

Das Prager Abgeordnetenhaus und der Prager Senat haben am Donnerstag der Entsendung von Soldaten der tschechischen Anti-ABC-Waffen-Einheit zu möglichen operativen Einsätzen der schnellen Eingreiftruppe der NATO für das zweite Halbjahr dieses Jahres zugestimmt. Im Senat wurde die entsprechende Regierungsvorlage von 51 der anwesenden 55 Senatoren unterstützt. Dagegen stimmten lediglich alle drei Kommunisten sowie der Chef der sozialdemokratischen Senatoren, Petr Smutný. Die tschechische Regierung kann demzufolge nun über den operativen Auslandseinsatz der Militärspezialisten frei entscheiden und muss dem Parlament in diesen Fällen lediglich Bericht erstatten.

EU-Kommission: Tschechisches Entschuldungskonzept wenig ambitioniert

Die Europäische Kommission hat sich am Donnerstag einverstanden erklärt mit den tschechischen Plänen, nach denen das Haushaltsdefizit der Tschechischen Republik bis zum Jahr 2008 unter die Drei-Prozent-Grenze des Bruttoinlandsproduktes gedrückt werden soll. Sie bezeichnete diese Pläne allerdings auch als wenig ambitioniert und allzu vorsichtig.

Präsident Klaus stimmt mit US-Botschafter NATO-Gipfel-Agenda ab

Die Agenda des zweitägigen NATO-Gipfels, der kommende Woche in Istanbul stattfindet, war eines der Hauptthemen der Gespräche, die der tschechische Präsident Václav Klaus am Donnerstag auf der Prager Burg mit dem US-amerikanischen Botschafter William Cabaniss geführt hat. Die Tschechische Republik wird bei diesem Gipfel sowohl von Klaus als auch von Regierungschef Vladimír Spidla vertreten.

Tschechischer Einsatz in Athen wird rund zehn Millionen Kronen kosten

Rund 100 tschechische Soldaten der in Liberec/Reichenberg stationierten ABC-Waffen-Abwehreinheit werden zum Schutz der Olympischen Spiele und der nachfolgenden Paralympics in Athen abgestellt. Der Entsendung dieser Einheit hat die tschechische Regierung am Mittwochabend zugestimmt. Ihr mehrwöchiger Einsatz in Athen, der von Ende Juli bis Ende September andauern soll, wird der Tschechischen Republik nahezu zehn Millionen Kronen (ca. 320.000 Euro) kosten. Dieser Betrag stellt jedoch nur ein Drittel der Gesamtkosten dar. Die weiteren zwei Drittel werden von Griechenland und von der NATO gedeckt.

Tschechische Nationalbank erhöht überraschend Leitzinsen

Die Tschechische Nationalbank (CNB) hat am Donnerstag ganz überraschend entschieden, die Leitzinsen ab Freitag um 0,25 Prozentpunkte anzuheben. Das wurde der Nachrichtenagentur CTK nach der Tagung des Bankenrates von der Sprecherin der Nationalbank, Pavlína Bolfová, mitgeteilt. Zuletzt hatte die Nationalbank die Leitzinsen im Jahr 2001 erhöht. Die Leitzinsen werden nach der Erhöhung genau um diese 0,25 Prozentpunkte über dem Niveau der Eurozone liegen.

Minister Skromach kann sein Krankenstand-Konzept nicht durchsetzen

Der tschechische Minister für Arbeit und Soziales, Zdenek Skromach, hat eine Änderung des Regierungsbeschlusses über den Krankenstand nicht verhindern können. Das Gesetz soll ab dem Jahr 2006 gelten. Die Neuerung besteht darin, dass die Unternehmen ihren Angestellten die ersten Tage bei einer Krankschreibung bezahlen sollen. Bisher kommt für die die gesamte Dauer der Krankschreibung der Staat auf. Skromach wollte ein höheres Krankengeld durchsetzen.

EM-Aus der deutschen Fußballer sahen 1,8 Millionen Tschechen via TV

Den 2:1-Sieg der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Deutschland beim am Mittwochabend in Lissabon ausgetragenen abschließenden EM-Gruppenspiel haben in Tschechien knapp 1,8 Millionen Menschen live vor dem Fernsehschirm verfolgt. Das entspricht einem Anteil von 20,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Damit sei der bisherige Zuschauerrekord bei den TV-Übertragungen des Tschechischen Fernsehens (CT) von dieser Europameisterschaft erneut übertroffen worden, teilte der Sprecher der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt, Martin Krafl, am Donnerstag der Nachrichtenagentur CTK mit. Weiteres zu dieser Fußballbegegnung erfahren Sie im Anschluss in unserem Tagesecho.

David Bowie bricht wegen Schulterschmerzen Konzert in Prag ab

Rockveteran David Bowie hat wegen heftiger Schulterschmerzen ein Konzert in Prag nach etwa 90 Minuten abbrechen müssen. Der 57-Jährige hatte am Mittwochabend den Auftritt nach rund einer Stunde zunächst für zehn Minuten unterbrochen. Er habe vermutlich einen eingeklemmten Nerv in der Schulter, sagte Bowie danach und sang unter sichtlichen Schmerzen kurz weiter. Dann entschuldigte er sich bei den zwar enttäuschten, aber größtenteils verständnisvollen Fans in der tschechischen Hauptstadt und brach das Konzert ab.