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Richard Armitage besucht Prag

Der stellvertretende US-Außenminister Richard Armitage absolviert am Mittwoch einen Arbeitsbesuch in Prag. Unter anderem wird Armitage mit dem tschechischen Premier Stanislav Gross, Außenminister Cyril Svoboda und Verteidigungsminister Karel Kühnl zusammentreffen. Allgemein wird erwartet, dass vor allem die Situation im Irak sowie die Bekämpfung des Terrorismus im Mittelpunkt der Gespräche stehen werden. Darüber hinaus gilt es als wahrscheinlich, dass die Politiker auch über einen etwaigen Abzug des von den USA betriebenen Senders Radio Freies Europa (RFE/RL) aus dem Prager Stadtzentrum diskutieren werden. Hintergrund der möglichen Maßnahme sind Sicherheitsbedenken. Armitage wird auch eine Gruppe von irakischen Richtern besuchen, die in Prag gerade an einem zweiwöchigen Seminar über die Rolle der Justiz in demokratischen Gesellschaften teilnehmen.

Tschechische Schulkinder gedachten der Opfer von Beslan

An mehreren tschechischen Schulen wurde am Dienstag mit einer Schweigeminute jener Kinder gedacht, die Anfang September Opfer des Geiseldramas in der südrussischen Stadt Beslan geworden waren. Zu der Gedenkminute aufgefordert hatte der Vorsitzende des Europaparlaments, Josep Borrell. Auch Schulen in zahlreichen anderen europäischen Ländern kamen dem Aufruf nach. Die Tschechische Schulministerin Petra Buzková unterstütze die Aktion. Die Kinder würden sich dadurch des Weltgeschehens und der Zeit, in der sie leben, besser bewusst werden, sagte Buzková. Am 1. September hatten bewaffnete Attentäter in einer Schule in Beslan etwa 1200 Personen als Geiseln genommen, darunter zahlreiche Kinder. Im Zuge des Geiseldramas, das zwei Tage später von den Behörden gewaltsam beendet wurde, kamen mindestens 330 Menschen ums Leben, mehr als 720 wurden verletzt.

Anschlag auf Prager Casino: Attentäter vermutlich gefasst

Die israelische Polizei hat am Montag einen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, Anfang August im Prager Stadtzentrum einen Attentatsversuch auf den Besitzer eines Spielcasinos unternommen zu haben. Wie der tschechische Polizeipräsident Jirí Kolár am Dienstag vor Journalisten bekannt gab, handelt sich dabei um einen 27-jährigen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion. Der Verdächtige ist israelischer Staatsbürger, die tschechische Polizei hat dennoch seine Auslieferung zur weiteren strafrechtlichen Verfolgung beantragt. Laut Informationen aus dem Polizeipräsidium wurde der Mann aufgrund von DNA-Spuren ausgeforscht, die er bei seiner Flucht vom Tatort an weggeworfenen Gegenständen hinterlassen hatte. Bei dem Anschlag wurden am 1. August in der Nähe des Prager Wenzelsplatzes 18 Personen durch eine Handgranatenexplosion verletzt. Die Tat dürfte mit dem Kampf rivalisierender Banden aus dem Glücksspielmilieu zusammenhängen. Der Besitzer des Casinos, dem der Attentatsversuch gegolten hatte, blieb unversehrt.

Margit Klestil-Löffler voraussichtlich nächste österreichische Botschafterin in Prag

Die österreichische Bundesregierung hat am Dienstag der Nominierung von Margit Klestil-Löffler zur neuen Botschafterin in Prag zugestimmt. Dies berichtet die tschechische Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf den Österreichischen Rundfunk. Die Witwe des verstorbenen österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil, eine erfahrene Diplomatin und ausgebildete Slawistin, wird somit aller Voraussicht nach den bisherigen österreichischen Botschafter Klas Daublebsky im Amt ablösen.

Rekordanstieg bei tschechischen Industriepreisen

Die Preise für Industrie-Erzeugnisse in Tschechien lagen im August dieses Jahres um 8,1 Prozent über den Preisen zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Das entspricht dem höchsten Jahresanstieg seit 1993, gab am Dienstag das Tschechische Statistische Amt in Prag bekannt. Für diesen Preisanstieg seien vor allem die Teuerungen bei Öl, Koks und Metall verantwortlich, hieß es. Die Preise in der Industrie werden stets als die Vorboten für die Entwicklung der Verbraucherpreise angesehen. Analytiker gehen davon aus, dass infolge des erheblichen Preisanstiegs bei Industrie-Erzeugnissen bereits im Oktober eine Erhöhung der Zinssätze durch die Tschechische Nationalbank zu erwarten sei.

Polizei ermittelt im Zusammenhang mit Villa der Moskauer Präsidialkanzlei

Wie das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen am Montag berichtete, wird eine von der russischen Präsidialkanzlei angemietete Luxusvilla unweit von Prag illegal als Urlaubsdomizil für reiche Russen genutzt. Ursprünglich sollte das Gebäude als Erholungsheim für russische Kinder dienen. Die russische Stiftung, die als Betreiber des Hauses auftritt, hat laut Vertrag kein Recht auf dessen kommerzielle Nutzung, so das Tschechische Fernsehen. Den Bediensteten der Einrichtung drohen nun der Entzug des Touristenvisums und die sofortige Ausweisung, sagte eine Sprecherin der Tschechischen Fremdenpolizei.

Temelín: Erster Reaktorblock nachts vorübergehend abgeschaltet

Der erste Reaktorblock des südböhmischen Kernkraftwerks Temelín wurde am Montagabend aus Sicherheitsgründen abgeschaltet und erst am Dienstag gegen 5:30 wieder in Betrieb genommen. Das teilte ein Kraftwerkssprecher gegenüber der Nachrichtenagentur CTK mit. Grund für die Abschaltung sei demnach ein zu niedriger Wasserstand in einem Pumpensystem des nichtnuklearen Teils der Anlage gewesen. Mittlerweile laufe der Reaktor wieder mit hundertprozentiger Leistung, so der Sprecher.

Wetter

Am Mittwoch ist es in Tschechien voraussichtlich bewölkt und regnerisch, mit Tageshöchsttemperaturen zwischen 17 und 21 Grad.