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Zwei Verhaftungen im Bestechungsskandal der tschechischen Opposition

Zwei enge Berater des tschechischen Oppositionsführers Mirek Topolánek sind am Donnerstag unter Korruptionsverdacht verhaftet worden. Sie sollen dem Abgeordneten der Regierungskoalition, Zdenek Koristka, umgerechnet 315.000 Euro Bestechungsgeld angeboten haben. Der Liberale Koristka sollte zudem angeblich einen diplomatischen Posten in Dresden bekommen, wenn er bei einer Vertrauensabstimmung gegen die Regierung stimmt. Die sozialliberale Koalition besitzt im Abgeordnetenhaus nur eine Mehrheit von 101 zu 99 Stimmen. Es bestehe "dringender Tatverdacht", teilte ein Polizeisprecher zur Verhaftung des Beraters Marek Dalík und des Lobbyisten Jan Vecerka mit. Koristka hatte sich im August mit beiden getroffen und danach Journalisten von einem Bestechungsversuch erzählt. Während die beiden Berater des Oppositionsführers die Vorwürfe zurückweisen, unterzog sich der Abgeordnete vor kurzem sogar einem Lügendetektortest der Polizei. Die Festnahme sei aufgrund dieses Ergebnisses "und anderer Hinweise" erfolgt, teilte die Polizei mit.

Klaus: Für russischen Weg von Demokratie zur Diktatur fehlen Beweise

Die russische Demokratie ist der Meinung des tschechischen Präsidenten Václav Klaus zufolge noch jung und zerbrechlich, für die Behauptung, dass sie sich hin zu einer Diktatur bewege, gebe es allerdings keinerlei Beweise. Mit diesen Worten reagierte Klaus am Donnerstag auf den so genannten Brief der Hundert, in dem einflussreiche Leute aus Europa und den USA zu einer veränderten Haltung gegenüber Russland aufgefordert haben. Die Unterzeichner dieses Briefes, darunter auch der tschechische Ex-Präsident Václav Havel, sprechen die Befürchtung aus, dass die von Russlands Präsident Vladimír Putin nach der Tragödie von Beslan eingeleiteten Regierungsmaßnahmen die demokratische Entwicklung des Landes gefährden könnten. Die tschechische Diplomatie beabsichtigt derzeit nicht, die von Putin nach der Tragödie von Beslan getroffenen Maßnahmen zu beurteilen. Dies wäre, so Vizeaußenminister Petr Kolár, aus Sicht der Diplomatie verfrüht.

Austausch der tschechischen Militärpolizisten im Irak vollzogen

Die letzte Gruppe der tschechischen Militärpolizisten, die sich an der Ausbildung der irakischen Polizei im Südirak beteiligt haben, wird am Donnerstag in Prag zurück erwartet. Damit wird die Ablösung der im Irak stationierten tschechischen Soldaten beendet. Ebenfalls am Donnerstag werden auch die tschechischen Anti-ABC-Waffenexperten aus Athen zurück nach Prag kommen. Die Militärspezialisten waren in Athen in das Sicherheitskonzept sowohl der Olympischen Sommerspiele als auch der Paralympics integriert.

Auslandsverschuldung der Tschechischen Republik weiter angestiegen

Die Auslandsverschuldung der Tschechischen Republik ist im zweiten Quartal dieses Jahres um 47 Milliarden Kronen gestiegen und beläuft sich seitdem auf dem Minusbetrag von 913,4 Milliarden Kronen (ca. 29 Milliarden Euro). Die ausländischen, in die Tschechische Republik fließenden Investitionen waren um 676 Milliarden Kronen höher als die von Tschechien im Ausland getätigten Investitionen, gab die Tschechische Nationalbank am Donnerstag in Prag bekannt. Darüber hinaus informierte das oberste Bankhaus des Landes darüber, dass die Verschuldung der tschechischen Haushalte im August dieses Jahres um weitere sieben Milliarden Kronen angestiegen sei. Die in Tschechien lebenden Bürger seien nunmehr mit insgesamt 277,5 Milliarden Kronen (ca. 8,8 Milliarden Euro) verschuldet. Das ist um 65 Milliarden Kronen mehr als vor einem Jahr, ergänzte die Tschechische Nationalbank.

WWF: In Tschechien und der Slowakei wird meiste Energie verschwendet

Die Tschechische Republik und die Slowakei gehören zu den Ländern der Europäischen Union, in denen die meiste Energie verschwendet wird. Das geht aus einer Erhebung des Weltfonds für Naturschutz (WWF) hervor. Anhand der bei dieser Expertise ermittelten Daten würde die Tschechische Republik je Euro des erwirtschafteten Bruttoinlandsproduktes um ein Fünffaches mehr an Energie verbrauchen, als das in der Europäischen Union vor deren Erweiterung der Fall war, als sie 15 Mitgliedsländer umfasste.

Autoknacker-Bande in Mittelböhmen festgenommen

Die tschechische Polizei hat in den zurückliegenden Tagen im Mittelböhmischen Kreis sechs Männer im Alter von 23 bis 49 Jahren festgenommen, die verdächtig sind, in großem Stil Autodiebstähle durchgeführt zu haben. Die verhafteten Männer hätten von Dezember 2003 bis August dieses Jahres in Ost- und Mittelböhmen mindestens 34 Fahrzeuge im Gesamtwert von 14 Millionen Kronen (ca. 450.000 Euro) gestohlen, teilte die Sprecherin der ostböhmischen Polizeiverwaltung am Donnerstag der Nachrichtenagentur CTK mit.

Mindestens 19 Verletzte bei frontalem Busunfall in Pardubice

Bei einem Frontalzusammenstoß eines voll besetzten Linienbusses mit einem Lastwagen sind am Donnerstag in der ostböhmischen Stadt Pardubice mindestens 19 Menschen verletzt worden. Bei 16 Personen handelte es sich um leichtere Verletzungen, nach deren Behandlung die Patienten die örtliche Ambulanz wieder verlassen konnten. Drei Personen mussten mit Beinbrüchen im Krankenhaus verbleiben. Die eingeklemmte Fahrerin des Oberleitungsbusses habe nach dem Unfall von Rettungsmannschaften mit Spezialwerkzeug aus dem Wrack befreit werden müssen, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Die Unglücksursache war noch unklar.

Gefangener begeht in Brünner Justizpalast "Fenstersturz"

Während einer Gerichtsverhandlung hat sich am Donnerstag ein Gefangener aus dem Fenster des Brünner Justizpalastes gestürzt. Der Gefangene überlebte den "Fenstersturz", da sich der Gerichtssaal lediglich im ersten Stock befand. Mit leichten Verletzungen wurde er vor dem Gebäude erneut in Gewahrsam genommen, berichtete die Nachrichtenagentur CTK.