Nachrichten
Zweite Runde der Senatswahlen hat begonnen
Am Freitag und Samstag findet in Tschechien die zweite Runde der Senatswahlen statt. Bei dieser wird ein Drittel der Sitze in der Oberen Kammer des tschechischen Parlaments neu vergeben, konkret 27 von 81 Mandaten. In der ersten Wahlrunde hatte nur ein Kandidat, der Bürgermeister von Plzen / Pilsen Jirí Sneberger, die erforderliche absolute Stimmenmehrheit erreicht. In den anderen 26 Wahlkreisen fällt die Entscheidung nun an diesem Wochenende, in einer Stichwahl zwischen den beiden jeweils stärksten Kandidaten. Sollten die Oppositionsparteien, also die rechtsliberale Demokratische Bürgerpartei ODS und die Kommunisten bei den Wahlen erfolgreich sein, dann könnten sie im Senat gemeinsam die Mehrheit erlangen und damit gestärkt gegen die sozialliberale Regierungsmehrheit im Abgeordnetenhaus ankämpfen.
Bisher geheime US-Dokumente als erster Band von "Havel-Bibliothek"
Der Schriftverkehr zwischen der US-Botschaft in Prag und den Behörden in Washington über die so genannte "Samtene Revolution" vor fünfzehn Jahren ist die erste Veröffentlichung einer "Vaclav-Havel-Bibliothek", die das ehemalige Staatsoberhaupt am Freitag der Presse vorstellte. Die bisher geheimen Papiere wurden von der US-Botschaft freigegeben. Auch er selbst besitze sehr viele Dokumente aus den vergangenen 50 Jahren, und es wäre schade, wenn sie in seinen Schubladen faulen würden, begründete der 68-jährige Havel seine Initiative. Bei der Gründung habe er sich von US- Präsidenten inspirieren lassen, die nach ihrem Ausscheiden ebenfalls eine Bibliothek eröffnet hätten, sagte Havel.
Mehr als 1700 Beschäftigte wollen Stahlfirma gegen Abfindung verlassen
Bei der Leitung der Stahlgesellschaft Ispat Nová hut im mährischen Ostrava (Ostrau) sind insgesamt 1759 Anträge von Beschäftigten eingegangen, die das Werk gegen die Auszahlung einer Abfindung verlassen möchten. Im Rahmen einer hierzulande einzigartigen Aktion hatte die Unternehmensleitung Abfertigungen in einer Höhe von bis zu 25 Monatsgehältern angeboten, um Arbeitskräfte abzubauen. Die Frist zur Antragstellung hatte am 25. Oktober begonnen, am Freitagvormittag ist sie abgelaufen. In den nächsten Tagen sollen die Anträge ausgewertet werden. Die Hälfte stammt von Beschäftigten, die älter als 55 Jahre alt sind, für sie dürfte das Angebot besonders attraktiv gewesen sein. Es hätten sich jedoch auch junge Mitarbeiter locken lassen, die noch keine konkrete Aussicht auf einen anderen Arbeitsplatz haben, kritisierte ein Gewerkschaftsfunktionär. Die Arbeitslosigkeit in der Region beträgt bereits jetzt etwa 16 Prozent.
Kairo: Außenminister Svoboda bei Trauerfeier für Arafat
Die Tschechische Republik war bei den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat in Kairo durch Außenminister Cyril Svoboda vertreten. Vor seiner Abreise sagte Svoboda, Arafat habe eine wichtige Rolle in der Geschichte Palästinas gespielt, die Palästinenser würden ihn nun vermissen. Gleichzeitig wies der Außenminister darauf hin, dass Arafat im Zusammenhang mit den Konflikten im Nahen Osten auch kontrovers bewertet werden kann. In jedem Fall aber habe sich Arafat in die Geschichtsbücher des palästinensischen Volkes eingetragen, sagte Svoboda.
Tschechisches Honorarkonsulat in Frankfurt nimmt wieder Betrieb auf
Das tschechische Honorarkonsulat in Frankfurt am Main hat seinen Betrieb wieder aufgenommen. Das Konsulat war in diesem Jahr geschlossen worden, weil der ehemalige Honorarkonsul Joachim von Harbou seine Tätigkeit beendete. Neuer Honorarkonsul ist Robin Leon Fritz, Vertreter der Anwalts- und Beratungsgesellschaft FPS. Das Honorarkonsulat der Tschechischen Republik in Frankfurt am Main ist als tschechische Vertretung für das Bundesland Hessen zuständig. Tschechische Honorarkonsulate gibt es in Deutschland noch in Rostock, Hamburg, Nürnberg und Stuttgart.
Drei tschechische Bürger wurden von der Elfenbeinküste evakuiert
Unter den ca. 100 Ausländern, die wegen massiver Unruhen am Donnerstag mit einem niederländischen Militärflugzeug von der Elfeinbeinküste evakuiert wurden, sind auch drei tschechische Bürger. Nach Informationen des tschechischen Botschafters in Abidjan Vladimír Hradský, habe seine Frau mit den Kindern das niederländische Angebot genutzt. In der Botschaft blieben neben Hradský nur noch zwei seiner Mitarbeiter zurück. Hradský zufolge hat sich die Lage im Land nach dem Wochenende ein wenig beruhigt. Es sei jedoch schwierig, die weitere Entwicklung abzuschätzen, sagte der Diplomat.
Für Kinder aus Beslan sind Erholungsaufenthalte in Karlsbad vorbereitet
Kinder, die im Sommer die Geiselnahme in einer Schule der südrussischen Stadt Beslan überlebten, und ihre Verwandten sollen ab Dezember zu Erholungsaufenthalten nach Karlovy Vary / Karlsbad kommen. Insgesamt soll es sich um etwa 200 Personen handeln. Diese Hilfe wurde von der Tschechischen Republik bereits kurz nach der Tragödie in einer Schule Beslans angeboten. Russland hat sich zur Möglichkeit der so genannten "posttraumatischen Aufenthalte" jedoch auf diplomatischem Weg noch nicht geäußert. Ohne offizielle Zusage von russischer Seite könne das Angebot jedoch nicht in die Tat umgesetzt werden, sagte eine Mitarbeiterin des tschechischen Außenministeriums. Sie fügte hinzu, dass Außenminister Cyril Svoboda während eines Gesprächs mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow im Oktober das tschechische Angebot noch einmal bekräftigt habe. Eine Zustimmung aus Moskau wird Anfang nächster Woche erwartet.
Wetter
Am Samstag bleibt es in Tschechien voraussichtlich trüb, immer wieder sind Niederschläge zu erwarten, ab 400 Metern Höhe sogar in Form von Schnee. Es kühlt empfindlich ab: Tageshöchsttemperaturen meist 1 bis 5 Grad, nur noch vereinzelt bis 8 Grad.