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Präsident Klaus: Ich bin 100-prozentig gegen EU-Verfassungsentwurf

Ungewöhnlich resolut hat der tschechische Präsident Vaclav Klaus am Samstag in Berlin den Entwurf der Europäischen Verfassung abgelehnt. Während des hier am Wochenende stattfindenden Europäischen Forums warnte das Staatsoberhaupt davor, dass das EU-Dokument die rechtlichen, verfassungsgemäßen und politischen Grundlagen für die Bildung eines neuen "Europäischen Staates" schaffe und dass damit das Gewicht der Mitgliedsländer in der Union gesenkt werde. Der dann eintretende "übergeordnete Grundsatz" würde Tschechien zur Aufgabe seiner nationalen Demokratie, Souveränität und politischen Unabhängigkeit zwingen, sagte Klaus. "Ich bin nicht kritisch. Ich bin 100-prozentig dagegen. Das sollten wir klarstellen", antwortete Klaus auf die Frage, ob er die Europäische Verfassung, die vor ihrer Ratifizierung in den einzelnen EU-Mitgliedsländern steht, unterstützen werde oder nicht. Bei seinem Treffen mit dem deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler am Freitag in Berlin hatte sich Vaclav Klaus zudem gegen eine Aufweichung des EU-Stabilitätspaktes ausgesprochen. Auch Köhler mahnte die EU-Mitgliedsländer zur Einhaltung der Haushaltsdisziplin.

Verteidigungschef Kühnl besuchte tschechische Einheit im Kosovo

Der tschechische Verteidigungsminister Karel Kühnl weilte am Samstag zu einem eintägigen Besuch des 5. tschechisch-slowakischen Bataillons in der südserbischen Region Kosovo. Die rund 400 Soldaten des gemeinsamen Militärkontingents der beiden Nachbarstaaten, das im Rahmen der KFOR-Mission im Kosovo wirksam ist, werden ihren Einsatz in wenigen Wochen beendet haben, wenn sie durch ein anderes Bataillon abgelöst werden.

Unwetter in Tschechien verursachten mehrstündigen Stromausfall

Die schweren Stürme, die am Freitag über das gesamte Gebiet der Tschechischen Republik hinweg gezogen sind, haben unter anderem dazu geführt, dass in Nord- und Zentralmähren 135.000 Haushalte stundenlang ohne Strom waren. Bis einschließlich Samstagabend mussten noch immer 50 der mehr als 400 Sturmschäden am Netz der Nordmährischen Energiewerke (SME) behoben werden. Starke Winde und heftige Schneefälle waren örtlich auch am Samstag zu verzeichnen. Wegen dieser Wetterkapriolen musste zum Beispiel der sächsisch-böhmische Straßengrenzübergang Reitzenhain/Hora Svaty Sebestián nach 14 Uhr für rund eine Stunde geschlossen werden. In den Höhenlagen des Westerzgebirges waren bei Bozi Dar/Gottesgab und am Keilberg (Klínovec) die ersten Skilangläufer anzutreffen. Die Polizei mahnte alle Autofahrer, in gebirgige Regionen nicht ohne Winterausrüstung aufzubrechen.

Traurige Bilanz: Elfter Tscheche 2004 im Tatragebirge tödlich verunglückt

Bei einem stürmischen Unwetter in der Niederen Tatra ist vermutlich am Freitag ein 27-jähriger tschechischer Tourist ums Leben gekommen. Es war im Jahr 2004 bereits das elfte tschechische Opfer, das die rauhe Bergwelt in einem der drei slowakischen Tatragebirge gefordert hat. Die slowakischen Bergretter, die am Freitagabend die Suche nach dem verschollenen Tschechen aufgenommen hatten, fanden den Toten am Samstagvormittag im Tal Kumstová dolina.

Ein Toter und ein Schwerverletzter nach Explosion in Prager Kläranlage

Bei der Explosion eines mit Biogas gefüllten Behälters in einer Prager Kläranlage sind am Samstagmorgen ein 24-jähriger Mann getötet und ein um ein Jahr älterer Kollege schwer verletzt worden. Der schwerwiegende Zwischenfall ist laut Polizeiangaben vermutlich auf die Fahrlässigkeit eines Firmenangestellten zurückzuführen, dem die Wartung und Reparatur der Installationen der Kläranlage obliegt.

In Tschechien lebende Ukrainer können ihren Präsidenten wählen

Tausende in der Tschechischen Republik lebende Ukrainer können am Sonntag an der zweiten Runde der in ihrem Heimatland stattfindenden Präsidentschaftswahlen teilnehmen. Eigens dafür wurden für sie in den ukrainischen Konsulaten in Prag und Brno/Brünn Wahlurnen aufgestellt. Die Mehrzahl von ihnen hat jedoch anklingen lassen, dass sie die Stichwahl zwischen den beiden verbliebenen Kandidaten Janukovytsch und Juschtschenko nicht interessiere.

Autor Robert Fulghum zu Buchvorstellung in Tschechien eingetroffen

Zu einem mehrtägigen Besuch der Tschechischen Republik ist am Samstagvormittag der populäre amerikanische Schriftsteller Robert Fulghum eingetroffen. In Prag und Brno/Brünn wird er von Montag an eine Woche lang seinen neuesten Roman "Der dritte Wunsch" vorstellen.