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Premier Gross fordert eigene Sicherheitsüberprüfung an
Der tschechische Premierminister Stanislav Gross hat am Montag angekündigt, dass er die Nationale Sicherheitsbehörde (NBÚ) um eine Überprüfung seiner Eigentumsverhältnisse ersuchen wird. Damit will er Verdachtsmomente zerstreuen, die im Zusammenhang mit der Finanzierung seiner Eigentumswohnung im Prager Stadtteil Barrandov aufgetaucht waren. Gross hatte angegeben, für die Luxuswohnung hätte ihm sein Onkel 1,2 Millionen Kronen, das sind etwa 40 000 Euro, geliehen. Jedoch musste auch dieser sich das Geld zuvor borgen. Die weitere Spur führte zu einem ehemaligen Journalisten der Tageszeitung Mladá fronta dnes, der zuvor Aktien der Herausgebergesellschaft MAFRA verkauft hatte. Sicherheitsüberprüfungen wie die, die Gross nun einfordert, werden unter anderem im diplomatischen Dienst vorgenommen, um den Zugang zu vertraulichen Informationen zu regeln.
Fünf Milliarden-Angebote für Mehrheits-Anteil an Ceský Telecom
Im Wettbewerb um rund 51 Prozent an der staatlichen tschechischen Telekommunikationsgesellschaft Ceský Telecom hat nach Informationen der Nachrichtenagentur CTK in der ersten Phase ein Prager Konsortium mit rund 2,4 Mrd. Euro das höchste Gebot abgegeben. Dahinter folgen demnach vier weitere Gebote, die zwischen 2 und 2,3 Mld. Euro liegen. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Eine Kommission der tschechischen Regierung begann am Montag mit der Beurteilung der Angebote. Die Kommission werde ihre Bewertung der Regierung mitteilen, diese werde am Mittwoch über den weiteren Verlauf der Privatisierung beraten, sagte eine Sprecherin.
Sozialdemokraten wählten neuen Fraktionschef
Die Abgeordneten der Sozialdemokratischen Partei (CSSD) haben am Montag Michal Kraus zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt. Der bisherige Fraktionschef Petr Ibl war im Januar zurückgetreten, nachdem der geschäftsführende CSSD-Parteivorsitzende, Premierminister Stanislav Gross, die Arbeit der Abgeordneten als zu passiv kritisiert hatte. Ibl meinte damals, er könne die Kritik zum Teil akzeptieren, verwies jedoch im Gegenzug auf die seiner Ansicht nach schlechte Kommunikation des sozialdemokratisch dominierten Kabinetts mit den eigenen Abgeordneten. Der neue Fraktionschef Kraus gilt als Gefolgsmann von Premier Gross. Er ist der dienstälteste Abgeordnete des Landes. Bereits vor der politischen Wende des Jahres 1989 war er als kommunistischer Abgeordneter im Parlament vertreten.
Stellvertretender Direktor der Prager Polizei beging vermutlich Selbstmord
Der stellvertretende Direktor der Prager Polizei, Zdenek Janícek, hat offensichtlich Selbstmord begangen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur CTK wurde er am Montag im Keller seines Wohnhauses im vierten Prager Stadtbezirk erhängt aufgefunden. Einzelheiten sind bisher nicht bekannt. Die Sprecherin der Prager Polizei gab lediglich an, dass der Fall derzeit untersucht werde. Auch aus dem Innenministerium gab es vorerst keine weiteren Informationen.
Experten: Tschechische Währung im Aufwärtstrend
Die tschechische Währung wurde am Montag zum Auftakt der neuen Geschäftswoche mit einem Wechselkurs von knapp unter 30 Kronen für einen Euro gehandelt. Analytiker gehen davon aus, dass die Krone gegenüber dem Euro in den nächsten Monaten weiter anziehen wird. Gegen Jahresende sollte ein Euro bereits um etwa 29,50 Kronen zu haben sein, erwarten die Experten. Günstig für die tschechische Währung seien dabei in erster Linie eine sich stetig verbessernde Handelsbilanz sowie der Zustrom ausländischer Investitionen.
Benzinpreise gestiegen
Die Kraftstoffpreise in Tschechien sind in der vergangenen Woche das erste Mal seit November vorigen Jahres wieder gestiegen. Dabei wurden für den Liter Super bleifrei eine Teuerung von 17 Hellern und für den Liter Diesel ein Preisanstieg von acht Hellern registriert. Mit dem durchschnittlichen Preis von 24,45 bzw. 24,33 Kronen je Liter sind Super bleifrei und Diesel aber immer noch wesentlich billiger als vor vier Monaten, als man für beide Kraftstoffsorten rund 27 Kronen pro Liter bezahlen musste.
100. Geburtstag von Werich und Voskovec
"V+W=100 oder Immer mit einem Lächeln". So lautet der Name einer Ausstellung, die am Montag im Altstädter Rathaus in Prag eröffnet wurde, und die den Gründern des "Befreiten Theaters", Jiri Voskovec und Jan Werich, anlässlich ihres 100. Geburtstages gewidmet ist. Die Ausstellung zeigt Fotografien, Schallplatten, Bücher, Plakate, Programmhefte, Zeitschriften Notenmaterial und andere Dokumente, die das Schaffen der beiden Künstler nachzeichnen. Voskovec und Werich starben Anfang der achtziger Jahre. Vor allem in der Zwischenkriegszeit hatten sie das tschechische Kulturschaffen entscheidend mitgeprägt.
Wetter
Am Dienstag ist es in Tschechien zunächst überwiegend sonnig, im Tagesverlauf jedoch könnte vom Westen her Bewölkung aufziehen. Es bleibt weiterhin kalt: Tageshöchsttemperaturen -4 bis 0 Grad.