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Klaus nimmt an Feiern zum 60. Jahrestag des Kriegsendes in Moskau teil

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus wird an den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs teilnehmen, die am 9. Mai in Moskau stattfinden werden. Das gab Präsidentensprecher Petr Hajek am Montag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt. Ihre Teilnahme an diesen Feiern haben u. a. bereits US-Präsident George W. Bush, der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder und der slowakische Präsident Ivan Gasparovic bestätigt. Dagegen hat von den drei baltischen Ländern Litauen, Lettland und Estland bisher nur die lettische Präsidentin Vaira Vike-Freiberg ihr Kommen zugesagt. Die drei baltischen Republiken waren infolge des Molotov-Ribbentrop-Paktes von der Roten Armee okkupiert und danach gewaltsam der damaligen Sowjetunion angegliedert worden.

Tlusty: Christdemokraten sind zuverlässig darin, jedem ein Bein zu stellen

Die gegenwärtige Krise der tschechischen Regierungskoalition ist den Worten des Fraktionschefs der oppositionellen ODS-Abgeordneten Vlastimil Tlusta zufolge ein Beleg für das Verhalten der Christdemokraten (KDU-CSL) als Koalitionspartner. "Die KDU-CSL ist wirklich zuverlässig darin, jedem ein Bein zu stellen", sagte Tlusty heute gegenüber der Nachrichtenagentur CTK: Tlusty kommt daher zu dem Schluss, für seine Demokratische Bürgerpartei (ODS) ergebe sich daraus das ambitionierte, aber nicht völlig unreale Ziel, die Parlamentswahlen im kommenden Jahr mit einer solchen Mehrheit zu gewinnen, dass sie zur Regierungsbildung keinen Koalitionspartner bräuchte.

Toyota, Peugeot und Citroen beginnen gemeinsame Produktion in Kolin

Das internationale Automobilkonsortium Toyota Peugeot Citroen Automobile (TPCA) hat am Montag im gemeinsamen Werk im mittelböhmischen Kolin mit der offiziellen Produktion der Kleinwagen Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroen C1 begonnen. Die drei Modelle würden überwiegend für den europäischen Markt auf der gleichen Plattform entstehen und sollen jeweils weniger als 10.000 Euro kosten. Bereits im kommenden Jahr 2006 sollen dann in Kolin bis zu 300.000 Wagen jährlich hergestellt werden, sagte ein Firmensprecher. In dem Werk sind derzeit rund 1800 Arbeitnehmer beschäftigt, ihre Anzahl soll in den nächsten Monaten auf etwa 3000 steigen. Die Investitionskosten einschließlich der Kosten für den Produktionsanlauf sowie für Forschung und Entwicklung belaufen sich auf schätzungsweise 1,3 Milliarden Euro.

Moldawien ersucht Tschechien um Unterstützung für EU-Beitritt

Die Regierung Moldawiens hat am Montag die Tschechische Republik ersucht, dass diese ihr Land bei den Vorbereitungen auf den geplanten EU-Beitritt tatkräftig unterstütze. Die ehemalige Sowjetrepublik bräuchte vor allem Hilfe bei der Angleichung der Legislative an die EU-Gesetze. Dieser Wunsch wurde dem tschechischen Vizepremier für Ökonomie Martin Jahn unterbreitet, der sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in Chisinau (Kischinew) aufhält. Falls Moldawien die von der Europäischen Union geforderten Bedingungen erfülle, könnte das Land im Jahr 2007 über einen Vertrag zur EU-Angliederung verhandeln. Moldawien wird in den nächsten vier Jahren 350 Autobusse im Wert von 1,2 Milliarden Kronen aus Tschechien importieren. Tschechische Firmen suchen im Gegenzug nach Möglichkeiten, Teile ihrer Produktion ins Billiglohnland Moldawien auszulagern.

Kurs der Tschechischen Krone nahe am Rekordwert von 29,66 Kronen je Euro

Die tschechische Währung wurde den gesamten Montag über zur europäischen Währung mit einem Wechselkurs gehandelt, der nur knapp über dem zweieinhalb Jahre alten Rekordwert von 29,66 Kronen je Euro lag. Zum Geschäftsschluss wurde sie mit einem Kurs von 29,68 Kronen je Euro notiert. Gegenüber der US-Währung verlor die Krone hingegen geringfügig und wurde mit einem Kursverhältnis von 22,40 Kronen je US-Dollar registriert. Die schon drei Wochen anhaltende Regierungskrise in Prag hätten die Investoren inzwischen über Bord geworfen. Vielmehr orientierten sie sich erneut an den guten makroökonomischen Kennziffern der Tschechischen Republik, begründete der Analytiker der Volksbank, Vladimir Pikora, die gewachsene Stabilität der einheimischen Währung.

Verschuldung der tschechischen Haushalte weiter gestiegen

Die Verschuldung der tschechischen Haushalte stieg im Januar auf über 317 Milliarden Kronen, das sind mehr als 10 Milliarden Euro. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Statistik der Tschechischen Nationalbank hervor. Der Schuldenzuwachs im Januar war aber mit zwei Milliarden Kronen wesentlich geringer als noch im Monat zuvor: Im Dezember nämlich hatten sich die Tschechen, teilweise für Weihnachtseinkäufe, insgesamt 13 Milliarden Kronen ausgeliehen, also umgerechnet mehr als 430 Millionen Euro. Experten gehen davon aus, dass die private Verschuldung noch weiter ansteigen wird. Unter anderem sei dies auf die massive Zunahme der Zahl von Kreditkarten in Tschechien zurückzuführen.

Kraftstoffpreise in Tschechien sind in vergangener Woche weiter gestiegen

Die Benzinpreise in Tschechien sind in der zurückliegenden Woche wieder leicht gestiegen. Der durchschnittliche Preis für Super bleifrei, den an tschechischen Tankstellen meistverkauften Kraftstoff, stieg um sieben Heller und wurde am Montag mit 24,66 Kronen je Liter notiert. Der durchschnittliche Dieselpreis wiederum liegt momentan bei 24,34 Kronen je Liter, was gegenüber dem Montag der Vorwoche einer Verteuerung von drei Hellern entspricht. Das geht aus den aktuellen Informationen der Gesellschaft Webfarm hervor, die am 28. Februar veröffentlicht wurden.

Mehr als ein Drittel aller tschechischen Haushalte hat einen Internetzugang

Mehr als ein Drittel aller tschechischen Haushalte besitzt einen Internetzugang. Laut dem Ergebnis einer Umfrage der Firma Dema haben 35 Prozent der Tschechen zu Hause diesen Zugang, was ein neuer Rekordwert ist. Im Jahr 2000 waren es lediglich 14 Prozent der Tschechen gewesen, die privat über einen Internetanschluss verfügten, vor drei Jahren betrug ihr Anteil 26 Prozent, geht aus dem Umfrageergebnis hervor, das am Montag veröffentlicht wurde.

Atomenergie-Konferenz in Südböhmen

In der südböhmischen Stadt Tábor werden von 2. bis 4. März etwa 120 Atomenergieexperten aus Tschechien, der Slowakei und Deutschland an der internationalen Konferenz NUSIM 2005 teilnehmen. Hauptthemen des Treffens sollen die Stellung der Kernenergie gegenüber anderen Energiequellen sowie die Verbesserung der Sicherheitssysteme und die Modernisierung von Atomanlagen sein. Nach Angaben der Organisatoren wird unter anderem auch der Vorsitzende der deutschen Kerntechnischen Gesellschaft, Ralf Güldner, erwartet. Die NUSIM 2005 ist bereits das dreizehnte Treffen von Atomgesellschaften aus den drei Ländern.

Schwarzes Wochenende für Wintersportler und Touristen in der Tatra

In den slowakischen Tatragebirgen sind am vergangenen Wochenende zwei Tschechen und ein Ungar ums Leben gekommen. Die beiden Tschechen waren ein 20-jähriger Snowboarder, der am Samstag in der Hohen Tatra tödlich verunglückt ist, und ein 32-Jähriger, der am Sonntag in der Westlichen Tatra von einer Lawine erfasst wurde und danach nur noch tot geborgen werden konnte. Dadurch ist die diesjährige Zahl der tschechischen Gebirgsopfer in der Slowakei schon auf drei gestiegen. Bereits im Januar war ein tschechischer Bürger von einer Lawine in der Hohen Tatra verschüttet worden.

Fußball: Traditionsclub Bohemians Prag verliert Lizenz

Der Böhmisch-Mährische Fußballverband (CMFS) hat am Montag dem traditionsreichen Verein Bohemians Prag wegen hoher Schulden die Lizenz entzogen und den Club aus der zweiten Liga ausgeschlossen. Gegen den tschechoslowakischen Meister von 1983, den Verbindlichkeiten von einer Million Euro drücken sollen, läuft zudem ein Konkursverfahren. Der 1905 gegründete Verein führt seit einer Australien-Tournee 1927 den englischen Namen "Bohemians" sowie eine ungewöhnliche Känguru-Figur im Wappen. "Statt den 100. Geburtstag des Clubs feiern wir offenbar in diesem Jahr seine Beerdigung", kommentierte Ex-Bohemians-Spieler Antonin Panenka den Lizenzentzug.