Prag - europaweit attraktivste Stadt für Büroimmobilien

Dass Prag eine interessante Stadt ist, wissen Touristen schon seit langem. In den letzten Jahren haben auch Investoren die tschechische Hauptstadt entdeckt. Eine Studie bestätigt nun, dass Prag im europäischen Vergleich der attraktivste Standort für Büroimmobilien ist. Mehr dazu von Thomas Kirschner.

Warschau, Budapest und Helsinki sind die europaweit günstigsten Standorte für Büro- und Gewerbeimmobilien - überflügelt werden sie jedoch noch von der tschechischen Hauptstadt Prag. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 250 Immobilienexperten, die die international renommierte Wirtschaftsberatungsagentur PricewaterhouseCoopers durchgeführt hat. Im Vergleich zu benachbarten mitteleuropäischen Hauptstädten hebt Dusan Prchlik, Leiter der Abteilung für Immobilienfinanzierung der Prag HVB-Bank, vor allem die Qualität des wirtschaftlichen Umfelds hervor:

"Unter diesen Städten erscheint Prag den Investoren deshalb am günstigsten, weil die Immobilien hier mit sehr finanzkräftigen Mietern belegt sind, darunter zahlreiche weltweit bekannte Firmen - und die Investoren kaufen ja immer den Cashflow, den Gewinn, den sie aus den Objekten ziehen können."

Nicht nur die Infrastruktur spielt für große Firmen eine Rolle, sondern auch die Lebensqualität einer Stadt, wenn es darum geht qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. In beiden Bereichen kann Prag überzeugen, meint der Immobilienexperte Dusan Prchlik.

"Prag ist ein ausgezeichneter Standort im Hinblick auf den Flughafen, auf die Lage, die Verkehrsanbindung und so weiter. Und außerdem ist Prag eine Stadt, in der die Angestellten von großen Weltunternehmen auch gerne leben, und deshalb haben die Firmen auch keine Probleme, ihre Hauptniederlassungen etwa aus Westeuropa in die Tschechische Republik zu verlegen, wie das in der letzten Zeit zum Beispiel das deutsche Logistikunternehmen DHL gemacht hat.

An den Standortbedingungen hat sich mit dem EU-Beitritt Tschechiens wenig geändert, trotzdem brachte der Beitritt einen deutlichen Schub bei dem Interesse ausländischer Investmentfonds, erläutert Dusan Prchlik von der Prager HVB-Bank.

"Viele zum Beispiel deutsche Investmentfonds haben die Vorschrift, nur Immobilien in EU-Mitgliedsstaaten kaufen zu können. Mit dem Beitritt Tschechiens zur EU ist diese Beschränkung gefallen und die Fonds können nun auch in Tschechien investieren."

Potential für weitere Investitionen ist in Prag jedenfalls noch ausreichend vorhanden: im Vergleich zu Wien verfügt die Stadt gerade einmal über die Hälfte an Bürofläche.