Hörerforum
Grußkarten, Anfragen, Empfangsberichte - auch für die heutige Ausgabe des Hörerforums hat sich Thomas Kirschner wieder durch einen großen Stapel Ihrer Post gegraben.
Auch für diese Sendung durfte ich wieder aus einem dicken Stapel Ihrer Hörerpost auswählen. Dafür einen herzlichen Dank an alle Einsender, ganz gleich, ob Sie uns Anmerkungen und Kommentare zum Programm geschickt haben oder Empfangsberichte. Besondere Grüße möchte ich diesmal an Yasmin Roßmann aus Fränkisch-Crumbach schicken, eine der leider viel zu wenigen Frauen unter den Hörern, die unser Programm mit Briefen und Empfangsberichten begleiten. Spezielle Grüße außerdem auch an unser langjährigen Hörer Hans Buschau aus Hildesheim, der uns seit 1972 empfängt sowie Peter Weiser aus Straubing, der, wie er schreibt, bereits seit über 40 Jahren dabei ist! Und zu den Hörern, die unsere Programmentwicklung über Jahrzehnte verfolgen, zählt auch Georg Dörfler aus München, Geburtsjahrgang 1919. Er schreibt:
"Eure Sendungen sind sehr hörenswert - in der kommunistischen Zeit war das anders, langweilig! Besonders interessieren mich die Nachrichten, die vielfältigen! Letztens ging´s um Autobus-Fahrer. Das ist in München ähnlich: Hier gibt es freundliche, aber auch das Gegenteil."
Lieber Herr Dörfler, vielen Dank für Ihr Lob - und besonders freut uns, dass Ihr Brief bestätigt, dass das Prinzip des Auslandsrundfunks immer noch funktioniert: Informationen über das Leben und Geschehen in einem anderen Land zu erhalten, und dabei zugleich festzustellen, dass es daheim ganz ähnlich ist - und sei es nur bei den Busfahrern. Denn das ist wohl der schönste und wertvollste Effekt, den der Auslandsrundfunk haben kann: dass er letztlich zeigt, dass die Menschen und ihre Probleme und Bedürfnisse überall auf der Welt im Grunde ganz ähnlich sind.
Ein Empfangsbericht kam auch von Eric Oeffinger aus Lauenburg. Obwohl er per E-Mail schreibt, nutzt er die Gelegenheit, eine Lanze für die Kurzwelle zu brechen. Er schreibt:
"Ich empfange Ihr Programm ausschließlich über Kurzwelle. Da ich viel auf Reisen bin, kann ich Ihre Programm fast immer und überall in guter Qualität empfangen. Wenn auch Internet und Satellit für viele Hörer eine Verbesserung sind, so sollte man nie vergessen, dass die Kurzwelle ohne technischen Aufwand und sogar ohne Stromnetz überall in der Natur auch in den abgelegensten Gebieten gehört werden kann. Ich selber nehme auf meinen Reisen neben meinem Weltempfänger auch immer noch eine Rolle Draht als Antenne mit. So gelingt der Empfang fast immer. Deshalb mein Appell an Radio Prag: Bei allen Verbreitungsmöglichkeiten: Erhaltet uns Kurzwellenhörern die Kurzwelle!"
Lieber Herr Oeffinger, der Appell ist angekommen. Und bis auf weiteres steht die Kurzwelle, soweit ich sehe, auch nicht zur Debatte. Von einem leider typischen Kurzwellen-Problem bei Radio Prag, das auch an dieser Stelle schon einmal angesprochen wurde, berichtet Wolfgang Göbel aus Ludwigsau bei Bad Hersfeld, der Partnerstadt von Sumperk in Tschechien:
"Wenn Sie den Vorspann vor jeder Kurzwellen-Sendung mal abhören, werden Sie feststellen, dass ihre Mitteilungen mitten im Satz anfangen."
Leider haben Sie damit Recht, Herr Göbel. Es handelt sich dabei offensichtlich um ein Problem bei der Sendetechnik; der Sender wird schlicht zu spät aufgeschaltet. Leider ist es uns von der Redaktion aus noch nicht gelungen, dies abzustellen. Wir bemühen uns weiter. In dem Vorspann sollten dann auch die von Ihnen angefragten Sendedaten zu hören sein. Anderenfalls aber finden Sie diese, wie bereits erwähnt, auch im Internet unter der Adresse www.radio.cz sowie in unserem Programmfaltblatt - und dort, soviel zu Ihrer letzten Frage, Herr Göbel, gibt es auch ein Foto vom Redaktionsteam, so dass Sie auch sehen können, wen Sie gerade hören.
Eine inhaltliche Anregung kam von Wolfgang Wilke aus Braunschweig, der sich eine Sendereihe "Klassik-Volksmusik-Popmusik" wünscht. Lieber Herr Wilke, ein klein wenig muss ich Sie enttäuschen, denn derartige Pläne gibt es bei uns nicht. Für eine wirkliche Musiksendung fehlt in dem nur halbstündigen Programm von Radio Prag einerseits die Zeit, andererseits ist die Kurzwelle mit ihrer oft schwankenden Empfangsqualität sicherlich auch nicht das Medium, auf dem sich Musik wirklich genießen lässt. Dennoch: auch wenn es keine eigene Sendereihe gibt, finden Sie in unserem Programm, wie ich glaube, zahlreiche Musikbeiträge aus allen Stilrichtungen - von einem Bericht über die Weltpremiere der Oper "La Roulette" vom vergangenen Freitag, bis hin zu einem Besuch bei der tschechischen Polka-Dynastie Vejvoda, der vor einigen Monaten in der Rubrik "Reiseland Tschechien" lief. Und nicht zuletzt stand ja das gesamte vergangene Jahr 2004 dank zahlreicher musikalischer Jubiläen auch bei Radio Prag ganz im Zeichen der tschechischen Musik. Und sollten Sie eine der Sendungen verpasst haben, können Sie sie, wie stets, auch im Internet nachlesen und nachhören.
Eine wichtige Frage kommt von Ulrich Wicke aus Felsberg. Er will wissen:
"Ist auch für diesen Sommer wieder ein großer Hörerwettbewerb geplant?"
Lieber Herr Wicke, noch ist alles streng geheim, aber dass es einen Wettbewerb geben wird, darf ich schon verraten. Und auch eine weitere Tradition wird beibehalten werden, nämlich der Hauptpreis, der auch in diesem Jahr eine Reise nach Prag sein wird. Aber mehr sage ich an dieser Stelle nicht - halten Sie einfach in den nächsten Wochen die Ohren offen und schalten Sie ab und zu Radio Prag ein.
Eingeschaltet hatte in den letzten Wochen auch Peter Schramm aus Havixbeck. Er schreibt:
"Besonders bewegend fand ich den Beitrag von Marketa Kachlikova über die Memoiren zweier Roma-Frauen (Karolina Kozalkova und Elina Machalkova) für das Museum für Roma-Kultur in Brünn. Das Schicksal der Roma und Sinti ist mit dem der Juden vergleichbar."Auch Bernd Pätzold aus Stolpen bezieht sich auf diesen Beitrag, wenn er fragt:
"Droht den zwei Roma-Frauen nicht der Familien-Bann, weil sie öffentlich über das Roma-Leben schreiben?"
Das, lieber Herr Pätzold, ganz bestimmt nicht - nicht nur deshalb, weil die beiden Autorinnen Mittelpunkt ihrer Familien sind, sondern auch weil Roma zwar einen starken Familienzusammenhalt haben, aus ihrem Leben aber für die, die etwas darüber erfahren wollen, kein Geheimnis machen. Dass man wenig über sie weiß, liegt wie so oft bei Minderheiten nicht zuletzt daran, dass die Mehrheitsgesellschaft nicht fragt. Wenn Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, aber Interesse an der Situation der Roma in der Tschechischen Republik haben, dann möchte ich Sie auf eine Partner-Internetseite von Radio Prag hinweisen. Unter www.romove.cz finden Sie zahlreiche Artikel und Berichte über das Leben der tschechischen Roma - und zwar auch in deutscher Sprache. Einen Link darauf gibt es in der Rubrik "Thema" auch auf der Seite von Radio Prag.
Zum Abschluss des Hörerforums bleibt mir nur noch eine Ankündigung. Denn den Programmwechsel bei Radio Prag in der kommenden Woche begleitet auch das Hörerforum mit einem Wechselschritt. Die nächste Ausgabe können Sie daher schon am kommenden Dienstag hören - danach kommt das Hörerforum dann wieder wie gewohnt im 14tägigen Abstand. Machen Sie´s also gut, schalten Sie Radio Prag ein und schreiben Sie weiter. Unsere Adresse bleibt jedenfalls die alte: Radio Prag, Vinohradska 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik. Auf Ihre Post freut sich die ganze Redaktion und ganz besonders Ihr Thomas Kirschner.