Volksschauspielerin Vlasta Chramostová im Alter von 92 Jahren gestorben
Im Alter von 92 Jahren ist am Sonntag die hierzulande populäre Theater- und Filmschauspielerin Vlasta Chramostová gestorben. Darüber wurde die Öffentlichkeit durch den Sprecher des Nationaltheaters informiert.
In der Zeit der sogenannten Normalisierung war Chramostová eine unbeugsame Widersacherin des kommunistischen Regimes. Deswegen wurde sie von den damaligen Machthabern mit einem strikten Berufsverbot belegt: Sie durfte weder in Filmen noch im Fernsehen und Rundfunk auftreten. Freunde haben sie Anfang der 1970er Jahre noch kurzzeitig in Theatern in Prag und Cheb / Eger spielen lassen, doch ab 1972 wurde ihr auch das verboten. Chramostová war eine der ersten, die die Petition der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 unterzeichnete. Mit ihrem Mann Stanislav Milota lebte sie von der Herstellung und dem Verkauf von Lampen. In ihrer eigenen Wohnung gründete sie das „bytové divadlo“ (Wohnungstheater), das jedoch ebenso vom Geheimdienst des Regimes beobachtet und bespitzelt wurde. Noch im Frühjahr 1989 wurde Chramostová wegen ihrer oppositionellen Tätigkeit verurteilt.
Vor der Kamera debütierte Vlasta Chramostová im Jahr 1949 in dem Drama „Veliká příležitost“ (Die große Gelegenheit). Im Jahr 2015 wurde sie in die Ruhmeshalle des Nationaltheaters aufgenommen.