Täglicher Nachrichtenüberblick
Analysten: Export könnte im Frühjahr die Luft ausgehen
Die Ausfuhren tschechischer Firmen könnten im zweiten Quartal deutlich an Fahrt verlieren. Dies geht aus dem Export-Index hervor, der am Sonntag vom Verband der Exporteure und der Raiffeisenbank vorgestellt wurde. Demnach können weder die Ausdauer tschechischer Firmen noch derzeit offene Aufträge einen positiven Trend herbeiführen.
Grund für die pessimistischen Aussichten ist einerseits die unklare Wirtschaftslage beim wichtigsten Handelspartner Deutschland sowie die Drohung von Zöllen auf Autoimporte in die USA. Im vergangenen Jahr ist das Volumen der tschechischen Ausfuhren noch um 3,4 Prozent gewachsen.
Finanzministerin pessimistisch bei Reform der Krankenversicherung
Die von der Partei Ano vorgelegte Reform der Krankenversicherungsbeiträge dürfte nicht mehrheitsfähig sein. Man habe dafür nicht den nötigen Rückhalt in der eigenen Partei und beim sozialdemokratischen Koalitionspartner, räumte Finanzministerin Alena Schillerová in einer Talkshow des Tschechischen Fernsehens am Sonntag ein.
Die Reform der Versicherungsbeiträge sollte ursprünglich mit der geplanten Steuerreform zusammenhängen. Dabei sollte der sogenannte Superbruttolohn nicht mehr als Berechnungsgrundlage für die Einkommenssteuer gelten und Arbeitnehmer damit entlastet werden. Gleichzeitig sollten die Krankenversicherungsbeiträge steigen und die staatlichen Zuschüsse für Arbeitslose, Alleinerziehende, Kinder oder Rentner gestrichen werden. Damit sollte das Krankenversicherungssystem unabhängig von der Wirtschaftslage werden.
Justizministerium will Schuldnerregister reformieren
Schuldner sollen in Zukunft einen besseren Überblick über ihre Lasten haben. Das Justizministerium plane eine Reform des allgemeinen Schuldnerregisters, wie das Ressort am Wochenende mitteilte. Demnach sollen verschuldete Menschen in Zukunft alle Forderungen der Gläubiger samt Säumnisgebühren einsehen können, bisher ist lediglich die Grundschuld nachvollziehbar.
Die Überschuldung von Privathaushalten ist weiterhin ein großes Problem in Tschechien. Rund 800.000 Bürger leben derzeit in Pfändung. Deshalb gilt als eine der Prioritäten der Mitte-Links-Koalition eine Reform des Gesetzes zu Privatinsolvenzen.
Polizei will zentrales Analysezentrum
Bis Anfang kommenden Jahres will die tschechische Polizei ein zentrales Analysezentrum einrichten. Dies sagte der neue Polizeichef Jan Švejdar in einem Gespräch für das Nachrichtenportal idnes.cz. Demnach soll in dem Zentrum alle relevanten Daten für die Einheiten der Polizei, der Staatsverwaltung sowie für die internationale Zusammenarbeit zusammenlaufen.
Das zentrale Analysezentrum wäre die größte Neuerung in der Polizeiorganisation seit zwei Jahren. Damals wurden die Einheiten für die Korruptionsbekämpfung und den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität umgebaut.
Hälfte der Doktoranden bricht Studium ab
Rund die Hälfte der Doktoranden an tschechischen Universitäten führt ihr Studium nicht zu Ende. Dies geht aus einer Statistik des Bildungsministeriums hervor, worüber der Tschechische Rundfunk am Sonntag berichtete. Als Grund gilt laut dem Ressort die schlechte wirtschaftliche Lage der Studenten sowie die mangelnde Betreuung an den Hochschulen.
Doktoranden an staatlichen Universitäten erhalten über drei Jahre lang ein Stipendium von rund 8.000 Kronen (350 Euro) im Monat. Laut dem Bildungsministerium sei es an den Universitäten, diese Summe zu erhöhen und attraktiver für junge Wissenschaftler zu werden.
Historiker macht bisher unbekannte Weltkriegsveteranen ausfindig
Dem tschechischen Historiker Jiří Klůc ist es gelungen, in Israel bisher unbekannte tschechoslowakische Weltkriegsveteranen ausfindig zu machen. Darüber berichtete das Tschechische Fernsehen am Sonntag. Er habe eng mit tschechischen Behörden zusammengearbeitet, die jedoch vom Tod vieler ehemaliger Soldaten ausgegangen waren, so Klůc.
Ab dem Einmarsch der deutschen Truppen in der restlichen Tschechoslowakei 1939 schlossen sich zahlreiche Tschechen und Slowaken vor allem den Streitkräften Großbritanniens und der Sowjetunion an. Gerade viele tschechoslowakische Rotarmisten waren jüdischen Ursprung und emigrierten Ende der 1940er Jahre nach Israel.
Das Wetter am Montag, den 4. März
Am Montag ist es in Tschechien teils heiter, teils bewölkt. Vor allem im Westen des Landes ist mit Regen zu rechnen. Dabei wird es sehr warm, die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 15 bis 19 Grad Celsius.